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Rückkehrer-Appell der Eutiner Aufklärer

Eutin (wh). Fast genau vor einem Jahr – am 27. November 2015 – hat das Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ in ähnlicher Zusammensetzung wie letzten Freitag vor Oberstleutnant Radü stramm gestanden. Damals auf dem Marktplatz in Bad Schwartau. Diesmal auf dem Appellplatz der Eutiner Rettbergkaserne. Der Bataillons-Chef erinnerte sich: „Wir verbanden den Jahresabschlussappell damals mit der Verabschiedung der Soldaten in den Einsatz. Umgeben von den ersten Buden des Weihnachtsmarktes, haben wir sicherlich ein ungewöhnliches Bild abgegeben: Wüsten-Tarnuniformen bei grauem Ostseewetter auf einem holsteinischen Marktplatz, dabei Wham mit ‚Last Christmas‘ leise im Hintergrund und der Geruch von Glühwein und Bratwurst. Gleichwohl war mir klar, dass diese surreal anmutende Kombination beschreiben kann, wie intensiv unser Verband in die Region integriert ist. Wir gehören schlichtweg dazu!“ Das Gegenstück zum sehr ernsten Verabschiedungsappell war der frohe Begrüßungsappell am Freitag, der vor vielen Gästen aus der Kameradschaft und aus dem öffentlichen Leben stattfand. Es galt die Kameraden, die an den Auslandseinsätzen der Bundeswehr in Mali, dem Kosovo und in Afghanistan teilgenommen hatten, gebührend zu empfangen. Die letzten Eutiner Aufklärer werden allerdings erst Ende Februar wieder „zu Hause“ sein. Oberstleutnant Radü, der selbst in Nord-Mali als Kontingentführer eingesetzt war, ließ nach einem Willkommensgruß das vergangene Jahr Revue passieren und zog ein erstes Resümee sowohl der Einsätze als auch der Arbeit vor Ort. Sein Fazit lautete nach detaillierten Berichten: „Auftrag erfüllt. Wir sind ordentlich aufgestellt, allen Anforderungen gerecht zu werden“, sagte Radü und stellte fest: „Eutiner Aufklärer können weltweit eingesetzt werden.“ Mit den Worten „Vergessen in der Heimat sind sie nicht“ dankte er allen, die während der Einsätze in vielfältiger Form (auch in Form von Care-Paketen) der Kameraden im Ausland gedacht hätten. Besonders beeindruckend bei den Einsätzen fand Radü die Zusammenarbeit mit internationalen Verbänden und freute sich über die Anerkennung, die die Eutiner Aufklärer von diesen Kameraden erfahren hätten. Er versicherte: „Wir werden im kommenden Jahr weiter dem Ziel folgen, einen modernen Verband des militärischen Nachrichtenwesens zu formen.“ Carsten Behnk war in seiner neuen Rolle als Bürgermeister zum ersten Mal Ehrengast bei diesem Appell der Aufklärer. An die „Heimkehrer“ gewandt, sagte er: „Ich freue mich, dass Sie wieder heil und gesund da sind und jetzt sowohl ihre Zeit der Erholung von den Strapazen genießen können als auch die Zeit des engen Kontaktes mit der Stadt Eutin.“ – Jan Weihmann sprach über die Rolle und Bedeutung seines Amtes als Militärpfarrer. Er könne sich nicht anmaßen, wirklich zu verstehen, was die Soldaten bei ihren Einsätzen erlebt hätten. Weihmann fasste seine Aufgabe in dem Motto zusammen: „Mit den Soldaten beten, wenn sie es wollen; für die Soldaten beten – immer.“


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