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Silvesterkick bringt 400 Euro fürs Tierheim

Mit Spaß am Fußball und einem Herz für Tiere: Die Teilnehmer des traditionellen Silvesterkicks, ihre Familien, Freunde und Hobbykicker haben 400 Euro für das Eutiner Tierheim gesammelt.

Mit Spaß am Fußball und einem Herz für Tiere: Die Teilnehmer des traditionellen Silvesterkicks, ihre Familien, Freunde und Hobbykicker haben 400 Euro für das Eutiner Tierheim gesammelt.

Bild: E. Dörrhöfer

Eutin (ed). Die Tierarztkosten, die deutlich höher ausfallen, die gestiegenen Energie- und Futterkosten, all das macht auch dem Eutiner Tierheim schwer zu schaffen – umso mehr freut sich das Team um Leiterin Barbara Mohr, wenn eine unverhoffte Spende ins Haus flattert. Wie der Spendentopf, den Fabian Mewes, der Sportwart des TSV Malente, zusammen mit einigen seiner Spielern kürzlich übergab – stattliche 400 Euro waren darin, gesammelt beim schon traditionellen Silvesterkick, den Mewes seit einiges Jahren organisiert.


Der Silvesterkick ist beim TSV Malente seit fast 20 Jahren gute Tradition – am letzten Tag des Jahres treffen sich zwischen 30 und 50 SpielerInnen der verschiedensten Vereine der Region und spielen ihr ganz persönliches Silvester-Turnier. „Zur Begrüßung gibts ein Glas Sekt und gespielt wird nur aus Spaß am Fußball“, sagt Fabian Mewes, „alles mit einem Augenzwinkern, um das alte Jahr zu verabschieden und auf das neue Jahr einzustimmen.“ In diesem Jahr sei ihm eine Idee gekommen, die er seinem Spielerbeirat vorgestellt und damit offene Türen eingerannt habe. „Ich dachte, wir könnten doch einen Spendentopf aufstellen und für den guten Zweck sammeln“, erzählt der Sportwart, „und wenn dann 70, 80 Euro zusammenkommen, runde ich auf 100 auf und spende das Geld. Mir gehts gut, da kann ich helfen, wo es gebraucht wird.“

 

Gesagt, getan – und kaum stand der Spendentopf, klingelten auch schon die Münzen und knisterten die Scheine. Wer konnte, hat gespendet – die SpielerInnen, aber auch ihre PartnerInnen, Familien, Freunde, alle, die da waren, haben gegeben, was sie konnten, sodass am Ende 371 Euro im Pott waren. Von den 371 Euro fürs Tierheim erzählte Mewes dann seinen Fußball-Kollegen, mit denen montags abends immer gekickt wird – „ich hab gesagt“, schmunzelt er, „eine runde Summe wär ja schöner, und ein paar Minuten später hatte ich 400 Euro im Pott.“

 


Wo das Geld gebraucht werden könnte, hatten Sportwart und Spieler schon vorher überlegt und waren aufs Eutiner Tierheim gekommen. „Man hört ja, dass die Tierheime Schwierigkeiten haben“, sagt Fabian Mewes, „also bekommt dieses Jahr das Tierheim das Geld, nächstes Jahr gucken wir dann mal.“ Denn natürlich soll die Spenden-Tradition jetzt weitergeführt werden. Als erster Empfänger des Silvesterkick-Pottes freut sich der Vorstand des Eutiner Tierschutzes besonders über den Geldsegen. „Das kommt sofort in den Topf für die Tierarztkosten“, sagt Kassenwartin Annegret Lübkow, „wir wissen noch gar nicht, was da auf uns zukommt, das macht uns natürlich Sorgen, denn unsere Tiere müssen tierärztlich versorgt werden.“ Die Kosten für tierärztliche Behandlungen sind bereits seit dem 22. November des letzten Jahres immens gestiegen – das ist nur das erste Problem, denn es bringt weitere Folgen für das Tierheim mit sich. „Wenn noch mehr Menschen sich die Tierarztkosten nicht mehr leisten können, werden wir noch mehr Tiere aufnehmen müssen“, macht Tierheim-Leiterin Barbara Mohr deutlich, was wiederum zu noch höheren Kosten für den Tierschutz führt.

 

Umso willkommener sind Spenden wie die der FußballerInnen: „Dafür sagen wir Ihnen ein ganz großes Dankeschön“, strahlt Annegret Lübkow, „das ist ein echtes Highlight für uns“ und stellt Fabian Mewes und seinen Kickern auch gleich eines der Tierheim-Tiere, die regelmäßig tierärztliche Betreuung brauchen. Das ist Hundeherr Merlin – der knuffige kleine Kerl leidet an Epilepsie. Er ist zwar prima eingestellt, braucht aber seine Medikamente, damit er nicht krampft. Und die kosten 70 Euro im Monat, dafür hat Merlin aber Lebensqualität, und die sollte er haben, schließlich ist er erst acht Jahre jung. Toll wäre es, wenn Merlin endlich ein eigenes Zuhause bekommen könnte, das würde ihn bestimmt ein ganzes Stück entspannter sein lassen.

 

Er braucht dringend Geborgenheit und eine ruhige Umgebung, aber Kosten und Krankheit schrecken viele Menschen ab. „Es geht ihm gut“, sagt Barbara Mohr, „er schläft oft lang, aber sonst ist er fit und vergnügt.“ Ein bisschen schreckhaft und schüchtern anfangs, wenn er aber feststellt, dass sein zweibeiniges Gegenüber ihm wohlgesonnen ist, wird er zutraulich und fordert eine Krauleinheit ein. Er geht gern spazieren, hängt aber auch gern ab und würde sich schrecklich freuen, wieder seine ganz eigenen Menschen zu haben – am besten in einem ruhigen Haushalt, in dem er sich geborgen fühlen kann. Wer mit Merlin ins neue Jahr spazieren, rumliegen, spielen möchte, ist herzlich willkommen, unter 04521-73644 einen Besuchstermin auszumachen.

 


Tiere wie Merlin sind es, für die die FußballerInnen gern gespendet haben, für sie und für die Katzen, Kaninchen, Igel und den Erpel, die derzeit ein (hoffentlich temporäres) Zuhause im Tierheim gefunden haben und dort so kompetent wie liebevoll versorgt werden. „Wir fanden die Idee super, einen Spendentopf aufzustellen“, fasst Schiedsrichter Björn Höppner zusammen, „es geht ja durch die Medien, in welchen Schwierigkeiten die Tierheime stecken, und hier unser Geld sinnvoll einzusetzen und mit Fußball zu helfen, ist doch super.“


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