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Reporter Eutin

Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen!

Yvonne Deerberg (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Preetz, v. l.), Mechthild Taßler (Tanzleiterin), Diakonin Julia Jünemann (Frauenarbeit im Evangelischen Bildungswerk Kirchenkreis Plön-Segeberg und Jessica Klarewitz (Frauenberatungsstelle) wollen mit einer Veranstaltungsreihe das Thema Gewalt an Frauen und Mädchen in den Blickpunkt rücken.

Yvonne Deerberg (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Preetz, v. l.), Mechthild Taßler (Tanzleiterin), Diakonin Julia Jünemann (Frauenarbeit im Evangelischen Bildungswerk Kirchenkreis Plön-Segeberg und Jessica Klarewitz (Frauenberatungsstelle) wollen mit einer Veranstaltungsreihe das Thema Gewalt an Frauen und Mädchen in den Blickpunkt rücken.

Preetz (los). Seit 38 Jahren ist der 25. November als offizieller Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen und Mädchen“ von den Vereinten Nationen anerkannt. Preetz klinkt sich mit einer Aktionsreihe in das Thema ein: Die Organisation und Durchführung der Veranstaltungen haben Diakonin Julia Jünemann (Frauenarbeit im Evangelischen Bildungswerk Kirchenkreis Plön-Segeberg, 04342-71754), Johanna Güldener (Flötistin), Mechthild Taßler (Tanzleiterin), Jessica Klarewitz (Frauenberatungsstelle) und Yvonne Deerberg (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Preetz, 04342-303276) in die Hand genommen.
„Fliegen/Fliehen, wie geht das?“ – so heißt in diesem Jahr das Motto des Gottesdienstes zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Der Hintergrund: Gewalt und Missbrauch an Frauen und Mädchen wird nach wie vor als Kriegswaffe eingesetzt.
Der Gottesdienst am kommenden Freitag, 22. November um 18 Uhr in der Kleinen Stadtkirche Preetz richtet sich an Frauen, die Gewalt erfahren haben und Frauen, die mit ihnen solidarisch sind.
Ebenfalls sollen sich Frauen aus anderen Konfessionen und Religionen angesprochen fühlen. Deswegen wurde auch eine junge Kurdin eingeladen, die von ihrer Flucht aus Syrien nach Deutschland erzählt.
Die Organisatoren laden außerdem zu einem Kulturabend - für Frauen - im Kinoraum des Preetzer Jugendzentrum am Wasserturm, der am Mittwoch, 27. November um 18 Uhr beginnt. Auf dem Programm steht der Film „Sternstunde ihres Lebens“. Erzählt wird von der „Mutter des Grundgesetzes“ Elisabeth Selbert (gespielt von Iris Berben). Die Abgeordnete und Juristin Elisabeth Selbert kämpfte vor 70 Jahren für die Aufnahme des Satzes „Männer und Frauen sind gleichberechtigt in das Grundgesetz der künftigen Bundesrepublik Deutschland. Poetry Slam mit der jungen Kieler Preisträgerin Anneke Scharck rundet den Abend ab.
Die Aufführungen beziehen sich auf das 70-jährige Bestehen des Grundgesetzes und damit auch Artikel 3 Absatz 2 „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ sowie den im November vor 25 Jahren formulierten Zusatz „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“
Die Thematisierung des dritten Grundgesetzartikels ergibt sich aus der „Istanbul Konvention“, nach der ein Ende der Gewalt nur möglich werde, wenn völlige Gleichstellung erreicht ist.
Die Brötchen-Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ findet am Sonnabend, 30. November auf dem Preetzer Markt statt. Begleitend gibt es die Fahnenaktion „Nein gegen Gewalt an Frauen“. Die Organisatoren sind die Frauenberatungs- und Fachstelle bei sexueller Gewalt im Kreis Plön, das Netzwerk gegen häusliche Gewalt im Kreis Plön (KIK) und das Frauenhaus Kreis Plön.
Unterstützt werden die Aktionen von der Stadt Preetz sowie der Bäckerei Steiskal, die seit Jahren die Brötchen zu dieser Aktion spendet.
Seit über 25 Jahren kämpfen Frauen und Institutionen auch im Kreis Plön dafür, dass es Gewalt an Frauen und Mädchen nicht mehr geben darf. „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ klärt seit Jahren über das Thema auf.
Geändert hat sich in Deutschland kaum etwas: Immer noch ist jede vierte Frau von sexualisierter Gewalt betroffen. „Die Zahlen gehen nicht runter“, unterstreicht Yvonne Deerberg. Erst seit einem Jahr beschäftige sich das Land Schleswig-Holstein - als bisher einziges Bundesland - mit der von der Bundesregierung ratifizierten „Istanbul Konvention“. Mit ihr habe der Staat sich verpflichtet, mit umfassenden Maßnahmen in den Bereichen Gesetzgebung, Schutz und Hilfe sowie Prävention der Gewalt an Frauen und Mädchen und der häuslichen Gewalt aktiv entgegenzuwirken.
Dennoch würden Frauen und Mädchen täglich Opfer sexualisierter und häuslicher Gewalt. Fast 1700 Frauen seien 2017 in den Frauenhäusern Schleswig-Holsteins aufgenommen worden. Doch 1500 Zuflucht suchende Frauen und ihre Kinder hätten mangels ausreichender Plätze abgewiesen werden müssen. „Und noch immer bleibt ein großer Teil der Gewalt verborgen und ungesühnt, weil die Frauen aus Angst und Scham schweigen!“


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