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Gemälde vom Ostseestrand des Malers Eduard Spoerer

Plön (t). Über den Besuch von Susanne Danz, Leiterin der Fielmann-Filiale in Plön, freut sich Museumsleiterin Julia Meyer im Kreismuseum Plön immer besonders. Die Fielmann AG fördert mit Ankäufen oder der Übernahme von Restaurierungskosten kleinere Museen im norddeutschen Raum, die über keinen eigenen Sammlungsetat mehr verfügen. Das Plöner Kreismuseum wird seit 2007 durch Fielmann gefördert. Auch am vergangenen Freitag Susanne Danz ein besonderes Geschenk dabei.

Es handelt sich um ein großformatiges Gemälde des Kunstmalers Eduard Stoerer, das die Ostseeküste entlang der Hohwachter Bucht zeigt. Der 1841 in Reval/Estland geborene Sohn eines Landwirts besuchte ab 1859 die Akademie der Künste in Sankt Petersburg. 1868 verzeichnen ihn die Quellen als „freien Künstler“. Ab 1870 lebte er in Düsseldorf, wo er Schüler des aus dem Baltikum stammenden Landschaftsmalers Eugen Dücker war. Gustav Dücker ist ebenfalls 1841 in Estland geboren und sein Spezialgebiet war die Landschafts- und Seestückmalerei. Mit seinen Gemälden trug er zum internationalen Ruf der Düsseldorfer Malerschule bei. Der Einfluss der realistischen Landschaftsmalerei Dückers, in der die künstlerische Wiedergabe der unberührten und menschenleeren Natur und der Verzicht auf jegliche Dramatik vorherrschte, ist in Spoerers Gemälden deutlich zu sehen. Spoerer unternahm zahlreiche Studienreisen die Ostseeküste von Reval hinunter mit mehrmaligem Rügenaufenthalt (1876, 1896), Paris, in die Bretagne, die Normandie und auf die Insel Jersey, in die Schweiz und das Rhonetal sowie an den Niederrhein. Er wurde besonders durch seine Küsten- und Strandbilder bekannt. Seine Werke waren bereits zu Lebzeiten auf Ausstellungen in Deutschland und Österreich vertreten. Für ein Strandbild aus der Bretagne soll er auf der Ausstellung zur Jubiläumsfeier der Königin Victoria die große goldene Medaille verliehen bekommen haben.

Das Bild, welches die Fielmann AG für das Museum erworben hat, zeigt den “Ostseestrand“, mit dem Titel „Hohwachter Bucht“ datiert auf das Jahr 1895. Die Szene zeigt im Vordergrund eine Fischerhütte in frühabendlichem Sonnenlicht vor der eine Reuse zum Trocknen aufgehängt ist und in deren Nähe ein Mann an einem Fischerboot arbeitet. Der Mittelgrund wird durch fünf hohe Kiefern in den Ausläufern der Dünen bestimmt. Im Hintergrund sieht man doe Ostsee mit einigen Segelbooten und die Steilküste, die sich bis an den Horizont am Wasser entlang schlängelt. Auch wenn die Küste einem heute nicht ganz so steil vorkommt, könnte die Ortsbezeichnung stimmen, meint Jürgen Ostwald. Jürgen Ostwald ist als Kunsthistoriker der Fielmann AG für die Schenkungen zuständig. Julia Meyer zeigt Ansichtskarten von der Hohwachter Bucht aus der Entstehungszeit des Bildes aus dem Museumsarchiv, die die hohen Dünen und Wälder bis zum Uferbereich bestätigen. Einig sind sich die beiden Kunsthistoriker, dass die gemalte Vegetation mit den hohen Kiefern im Vordergrund zugleich an die baltische Küste erinnert, wo Spörer nachweislich gemalt hat. Hohwacht war zu dieser Zeit noch ein kleines Fischerdorf, welches zunehmend für Fahrten ins Blaue entdeckt wurde. Nach dem ersten Weltkrieg kamen auch bekannte Künstler wie Karl Schmidt-Rottluff hierher, um zu malen.

Für das sommerlich-frische Gemälde hat Julia Meyer einen Platz in der Eingangshalle des Museums frei gemacht. Ein Hauch von Ostsee begrüßt ab sofort die Besucher:innen freut sich Julia Meyer, die der Fielmann AG ihren großen Dank ausspricht.


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