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Marco Gruemmer

„Das Ehrenamt ist das Rückgrat des Museums“

Schönwalde. In der Kulturlandschaft der Museen des Kreises Ostholstein und weit darüber hinaus ist das Dorf- und Schulmuseum Schönwalde vielen Menschen ein Begriff. Begonnen als schulische Sammlung, zeigt es heute im Zentrum der Bungsberggemeinde, untergebracht in der ehemaligen Dorfschule, in eindrucksvoller Weise die Arbeits- und Lebenswelt der Bauern und Handwerker, der Hausfrauen und Kinder des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts.

 

Die Arbeit des Museums stützt sich dabei auf einen starken Förderverein, der vor gut 40 Jahren, am 8. März 1983 gegründet wurde und dessen Geburtstag am vergangenen Sonntag mit einem Festakt im großen Saal von Lachsbach Lunaus Events gefeiert wurde. Neben einem Großteil der aktuell 130 Mitglieder waren auch Freunde und Wegbegleiter vor Ort. „Es sind viele Menschen hier, die in den letzten Jahrzehnten einen großen Beitrag zum Gelingen des Museums geleistet haben“, erklärte Marc Dobkowitz als 1. Vorsitzender des Fördervereins. Er bezeichnete das Ehrenamt als Rückgrat des Vereins und lobte die verlässliche Beteiligung, ließ aber auch nicht unerwähnt, dass es immer weniger Menschen gebe, die sich engagieren. Träger des Dorf- und Schulmuseums ist die Gemeinde Schönwalde. „Ohne diesen finanziellen Background könnten wir so nicht agieren“, erläuterte Dobkowitz weiter.

 

Auch vor dem Hintergrund, dass der Förderverein im Jahr 2007 mit dem Kulturpreis des Kreises Ostholstein ausgezeichnet wurde, war es Kreispräsident Harald Werner, der einen ausführlichen Rückblick auf die 40-jährige Geschichte des Verein warf. „Dieses Museum ist für Schönwalde ein echter Glücksfall“, so der Kreispräsident. Er lobte vor allem, dass der Förderverein mit Tatkraft und immer wieder neuen, tollen Ideen und eigenen finanziellen Mitteln unterstütze und auch deshalb unverzichtbar und ein Geschenk zugleich sei. Harald Werner betonte, wie wichtig es ist, die Erinnerung an vergangene Zeiten aufrecht zu erhalten. Daher freue er sich, dass sich in Schönwalde eine engagierte Gruppe von Menschen gefunden habe, die bereit war und es noch heute ist, viel Herzblut, Zeit und auch Geld in dieses kleine Dorfmuseum zu stecken. „Das Dorfmuseum ist etwas ganz besonderes, ein feines wunderschönes Kleinod für die Gemeinde, das eine bemerkenswerte Sammlung aus dem letzten Jahrhundert beherbergt“, betonte Harald Werner, der sich davon erst kürzlich im Rahmen einer persönlichen, kundigen Führung überzeugen konnte. Er empfahl allen einen Besuch, um eine beeindruckende Zeitreise zu unternehmen.

 

Seinen Dank richtete er an Hans-Joachim Michaelsen, der sich 1983 als Mitbegründer und über 34 Jahre als Vorsitzender des Fördervereins in besonderem Maße für die Förderung des Museums und die Fortführung der Arbeit seines Vater Hermann einsetzte und das Dorfmuseum jedes Jahr ein wenig größer und attraktiver gestaltet hat. Abschließend sagte der Kreispräsident: „Das Beste, was dem Gemeinwesen passieren kann, sind aktive Bürgerinnen und Bürger, die sich zum Wohle der Allgemeinheit einsetzen. Dieses Menschen sind Juwelen und wichtige Bestandteile für Lebensqualität.“

 

„In einem Museum wird mit der Vergangenheit kommuniziert. Es ist deshalb ein Ort der Begegnung aller Generationen und von Einheimischen und Fremden“, meinte Bürgermeister Winfried Saak, der das Dorfmuseum als eine Schatzkammer für Schönwalde bezeichnete. Die Gemeinde werde alles daran setzen, das Dorf- und Schulmuseum als Leuchtfeuer zu erhalten. (mg)

 

Dreifach-Jubiläum

 

1983 wurde der Betrieb des damals noch jungen Dorf- und Schulmuseums Schönwalde mit der Gründung des Fördervereins Dorfmuseum Schönwalde (40 Jahre) auf breite und starke Schultern verteilt. Zehn Jahre zuvor hatte das Museum (50 Jahre) anlässlich der Goldenen Konfirmation als Heimatstube seinen Betrieb aufgenommen. Das wurde möglich durch den Bau der modernen Dörfergemeinschaftsschule in unmittelbarer Nachbarschaft. Hermann Michaelsen, Schulrektor a.D setzte fortan seine Bemühungen für die Anerkennung der 1823 errichteten Dorfschule (200 Jahre) als Heimatmuseum fort, für das er als Heimatforscher und Lehrer den Grundstein gelegt hatte.


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