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Simon Krüger

Was verändert sich durch den GlüStV im Jahr 2022?

Bild: Unsplash.com @ Joachim Schnürle

Mit dem Eintreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags im vergangenen Jahr wurde eine der beliebtesten Unterhaltungsformen in Deutschland legalisiert. Letztlich dauerte die Entwicklung und Ratifizierung des neuen Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV) über acht Jahre. Nach langem Ringen konnten sich die 16 Bundesländer auf eine einheitliche Regulierung der deutschen Glücksspielbranche einigen. Damit wurden Online-Casinos aus der rechtlichen Grauzone befreit und für Anbieter wie Spieler herrscht nun endlich vollständige Transparenz über die vorherrschende Gesetzeslage.

 

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Neben dem Automatenspiel sind vor allem Tischspiel-Klassiker wie Poker oder Blackjack bei vielen Spielern besonders populär. Der neue Glücksspielstaatsvertrag verbietet in Deutschland lizenzierten Betreibern zwar jegliche Art von Tischspielen, Online-Casino Betreiber mit Glücksspiellizenzen aus anderen Ländern können dagegen problemlos weiter das volle Sortiment an Spielen anbieten. Alle Informationen zum Roulette Online Spielen findet man auf dem Verbraucherportal echtgeldcasino.co zusammengefasst.

 

Der deutsche Glücksspielstaatsvertrag - Inkrafttreten & Umsetzung
Der neue deutsche Glücksspielstaatsvertrag trat am 1. Juli 2021 in Kraft. Vorher galt ein veralteter Glücksspielstaatsvertrag, der in einer Zeit entwickelt wurde, in der virtuelle Spielhäusern noch lange nicht zur Realität gehörten. Dementsprechend dringend stellte sich eine Überarbeitung der veralteten Gesetzesgrundlage bezüglich der deutschen Glücksspielbranche dar.

 

Über allem steht dabei die grundsätzliche Legalisierung aller Online-Casinos mit deutscher Lizenz. Online-Casinos müssen durch eine offizielle Behörde zugelassen und lizenziert werden. So soll Deutschland zu einem sicheren Standort für Gambler in virtuellen Casinos werden. Im Zuge dessen sorgt der Glücksspielvertrag für eine Reihe von Regulierungen, die zu einigen Veränderungen für Betreiber sowie Spieler führen.

 

Bis die neu geschaffene Gesetzeslage jedoch in vollem Maße umgesetzt wird, dauert es wahrscheinlich noch bis ins Jahr 2023. Denn erst am 01.01.2023 nimmt die gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) offiziell ihre Arbeit auf. Die GGL soll die Branche überwachen und wenn nötig einzelne Betreiber oder Spieler entsprechend bestrafen. Schon seit 01.07.2022 hat die Behörde damit begonnen, den Markt auf illegale Angebote und verbotene Werbeanzeigen zu kontrollieren.

 

Das neue Glücksspielgesetz und die daraus folgenden Änderungen - der GlüStV im Jahr 2022
Im Zentrum der Änderungen infolge des Inkrafttretens des Glücksspielstaatsvertrages stehen der Spielerschutz sowie konkrete Maßnahmen zur Spielsuchtprävention. Das neue Gesetz führt dafür zahlreiche Regeln und Änderungen ein, die sowohl für Glücksspieler als auch die Betreiber von Bedeutung sind.

 

So führt die neue Gesetzeslage etwa dazu, dass es ein vorgeschriebenes Einsatzlimit für jeden Spieler geben wird. Demnach gilt bei jeglichen Anbietern mit deutscher Lizenz ein Einsatzlimit von maximal 1.000 Euro im Monat. Neben dem Vorbeugen von eventueller Spielsucht soll vor allem ein möglicher finanzieller Ruin durch Glücksspiel verhindert werden. Potenzielle Gewinne aus der eigenen Einzahlung werden dabei nicht auf das Einsatzlimit gerechnet und können dementsprechend zusätzlich verspielt werden.

 

Des Weiteren soll das finanzielle Risiko der Spieler durch eine Begrenzung der möglichen Einsätze minimiert werden. Bei den Slotmaschinen soll mit einem maximalen Einsatz von einem Euro pro Spin ein zu schnelles Verspielen von Geld in kürzester Zeit verhindert werden. Aus diesem Grund muss eine Spielrunde zukünftig mindestens fünf Sekunden betragen. Die bei vielen Spielautomaten üblichen Turbo-Play-Buttons sollen im Zuge dessen abgeschafft werden. Zusätzlich müssen Spieler, die eine Stunde ohne Unterbrechung spielen, eine erzwungene Pause einlegen.

 

Darüber hinaus dürfen sich Kunden der Glücksspielanbieter nicht mehr gleichzeitig in mehreren Online-Casinos anmelden. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Wetten zur gleichen Zeit platziert werden, was letztlich auch der Vorbeugung gegen Spielsucht und Missbrauch dienen soll.

 

Die neue Sperrdatei
Außerdem soll eine Spielersperrdatei aufgebaut werden. In dieser sollen Spieler gelistet werden, die sich nicht an die geltenden Regeln halten und von den Online-Casinos gesperrt wurden. Alle in dieser bundesweiten Spielersperrdatei gelisteten Personen sind für mindestens 12 Monaten von jeglichen deutschen Online-Casinos ausgeschlossen. Eine weitere Änderung zeigt sich in der Pflicht zur Einführung eines Panik-Buttons in jedem Online-Casino. So muss einem Spieler, der merkt, dass die eigenen Spielgewohnheiten problematisch und zwanghaft werden, die unmittelbare Möglichkeit gegeben werden, sich per Nutzung des Panik-Buttons automatisch für 24-Stunden sperren zu lassen.

 

Nicht zuletzt leidet das Angebot der beliebten Live-Spiele vieler Online-Casinos unter den neuen Regelungen. Alle Online-Casinos mit deutscher Glücksspiellizenz müssen Live-Tische prinzipiell aus dem Angebot nehmen. Zusätzlich stehen auch alle Tischspiel-Klassiker vor dem Aus: ob Poker, Roulette oder Blackjack - die Spielvielfalt in Online-Casinos mit deutscher Lizenz wird sich dementsprechend ausdünnen. Die populären Slotmaschinen bleiben allerdings überall im Angebot.

 

Im Fokus der Jugend- und Spielerschutz - weitere Änderungen von Bedeutung
Über die allgemeinen Vorgaben hinaus, gelten nach Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages weitere Regelungen, die insbesondere den Jugend- und Spielerschutz betreffen. Über ein Altersverifikationssystem soll der Ausschluss von minderjährigen Spielern sichergestellt werden. In diesem Zuge gilt auch ein Werbeverbot für Angebote von Online-Casinos zwischen 6 und 21 Uhr. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Minderjährige überhaupt in die Versuchung geraten, sich in Online-Casinos zu registrieren.

 

Darüber hinaus dürfen Anbieter von Glücksspielen keine Darlehen bewerben oder gar vergeben. Des Weiteren muss jedem Spieler jederzeit ein Überblick über die eigenen Gewinne und Verluste zugänglich sein. So soll die eigene Situation besser eingeschätzt werden können.

 

Auswirkungen auf die Glücksspielbranche und ihre Fans
Für viele Freizeitspieler werden die Änderungen hauptsächlich positive Effekte mit sich bringen. Eine zunehmende Sicherheit und Transparenz im Anbietermarkt kommt vor allem Neueinsteigern entgegen. Vornehmlich erfahrene Spieler und sogenannte High Roller spüren dagegen eine ganze Reihe von neuen Einschränkungen in Online-Casinos mit deutscher Lizenz. Allerdings ist es problemlos möglich, auf Online-Casinos auszuweichen, die von anderen EU-Ländern lizenziert und reguliert werden. Auch in diesen sind die Standards in Bezug auf Sicherheit, Transparenz und Fairness auf einem ziemlich hohen Niveau.

 

Überregulierung oder goldene Zeiten für die Glücksspielindustrie?
Der neue Glücksspielstaatsvertrag sorgt für zahlreiche Änderungen. Doch wirken sich diese vor allem positiv oder doch eher negativ auf die in den vergangenen Jahren boomende Branche aus? Auf der einen Seite bedeutet die vollständige Legalisierung von Online-Casinos eine deutlich einfachere sowie schnellere Suche nach dem passenden Glücksspiel-Anbieter.

 

Auf der anderen Seite sorgen die vielen Neuregelungen für erhebliche Einschränkungen im Spielerlebnis aller Gambler. Von niedrigen Einsatzlimits über zusätzliche Pausen bis zu dem Verbot von Tischspiel-Klassikern - vor allem erfahrene und Profi-Spieler sind mit den Neuerungen unzufrieden. Alles in allem sorgt der neue Glücksspielstaatsvertrag für eine erhöhte Rechtssicherheit, die mit einigen, zum Teil erheblichen, Einschränkungen einhergeht. Erst im Laufe der Zeit wird sich wohl zeigen, ob die Änderungen die deutsche Glücksspielbranche auf ein höheres Niveau heben können.


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