Reporter Timmendorf

7. Feuerwehrbereitschaft Ostholstein kam in Ratekau zusammen

Zur Bestandsaufnahme sind die Feuerwehrleute unlängst aus dem gesamten Kreisgebiet in Ratekau zusammengekommen.

Zur Bestandsaufnahme sind die Feuerwehrleute unlängst aus dem gesamten Kreisgebiet in Ratekau zusammengekommen.

Bild: Stefan Setje-Eilers

Ostholstein/Ratekau. Vor Kurzem kam die 7. Feuerwehrbereitschaft des Kreises Ostholstein bei der Freiwilligen Feuerwehr Ratekau zusammen. Rund 120 Einsatzkräfte hatten sich am Samstagvormittag bis in den frühen Nachmittag hinein auf dem Parkplatz der Cesar-KleinSchule mit ihren zehn Einsatzfahrzeugen zusammengefunden.
Unser Familienwochenblatt „der reporter“ war vor Ort und sprach mit Bereitschaftsführer Stephan Brumm von der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenhafen und mit seinem Stellvertreter Markus Thiel von der Freiwilligen Feuerwehr Ratekau, was es damit auf sich hat.

„Wir treffen uns hier zur Bestandsaufnahme“, so Brumm, der erklärte dass es sich bei der 7. Feuerwehrbereitschaft um eine kommunale Bereitschaft handele: „Die Kommunen werden vom Kreis bei der Fahrzeugbeschaffung für die Bereitschaft unterstützt. Zudem gibt es auch Fahrzeuge, die komplett aus Kreis- oder Landesmitteln beschafft werden. Wir sind eine kommunale Bereitschaft neben anderen Bereitschaften. Aber wir sind die einzige Technische Bereitschaft. Ähnlich ausgebildet und mit Fahrzeugen  ausgestattet wie das THW.  Diese Fahrzeuge haben viele technische Komponenten an Bord“, so der  Bereitschaftsführer.
Die Bereitschaft rekrutiert die Fahrzeuge und das Personal aus den Feuerwehren, bei denen auch die Ausbildung stattfindet. Die Bereitschaft selbst bildet nicht aus.
Die 7. Feuerwehrbereitschaft besteht aus drei Zügen Diese Züge oder auch die ganze Bereitschaft können dann in Schadensgebieten eingesetzt werden, die das normale Tagesgeschäft überschreiten, also dort, wo die Ortswehren an ihre Grenzen stoßen. „Kurz gesagt: Wir sind für Großschadenslagen da“. Dazu zählen etwa extreme Hochwasserlagen, Massenkarambolagen, Zugunglücke oder eingestürzte Gebäude.

Und das ist so geregelt, dass eine gegenseitige Einsatzunterstützung gegeben ist, ohne das eine andere Region brandschutztechnisch „ausblutet“. Stephan Brumm gibt ein Beispiel: „Angenommen in Heiligenhafen oder Großenbrode ist etwas passiert. Alle großen Feuerwehren der Region, also Heiligenhafen, Oldenburg, Burg auf Fehmarn würden zu diesem Schadensereignis kommen, dann wäre im Norden an anderer Stelle der Brandschutz nicht mehr gewährleistet. Also wird der Löschzug aus dem Südkreis angefordert, damit die Ortswehren im Norden weiterhin einsatzbereit bleiben.“
Dazu ergänzt Markus Thiel: „Unsere Bereitschaft besteht aus drei Zügen: Süd, Mitte, Nord. Wichtig zu wissen: Da es sich ja um Großschadenslagen handelt, werden wir natürlich auch erst alarmiert, wenn der Einsatz schon längst läuft. Das sind Einsätze, die länger dauern und sich über Stunden oder auch Tage ziehen.“
Stephan Brumm: „Wir können dann zugweise, aber auch als ganze Bereitschaft eingesetzt werden – übrigens auch in den Nachbarkreisen.“

Die 7. Feuerwehrbereitschaft arbeitet ausschließlich mit Rüstwagen und Hilfeleistungslöschfahrzeugen mit technischer Hilfeausstattung wie Seilwinde, TH-Satz, Trennschleifer. Dazu Markus Thiel: „ Das ist Werkzeug, das in einem ,normalen‘ Feuerwehrfahrzeug nicht unbedingt an Bord sein muss, hier aber enorm weiterhilft.“
Stephan Brumm: „Wir schließen quasi die Lücke zwischen dem sogenannten Tagesgeschäft, das die Ortswehren mit ihren Nachbarwehren  abhandelt, und dem Katastropheneinsatz beziehungsweise der Katastrophenlage, um eine Wehr oder sogar eine ganze Region zu entlasten.“

Die drei Zugführer mit ihren Stellvertretern treffen sich zweimal im Jahr mit Stephan Brumm und Markus Thiel. Die beiden Bereitschaftsführer halten untereinander monatlich Kontakt.
Regelmäßige Treffen der Einsatzkräfte der 7. Feuerwehrbereitschaft, wie das in Ratekau, gibt es dagegen nicht. Die finden nach Bedarf statt. Auch Übungen sind äußerst selten. Stephan Brumm erklärt warum: „Um die ganze Bereitschaft im Rahmen einer Übung zu beschäftigen, braucht es mindestens drei Bahnwagons oder alternativ 20 Fahrzeuge, drei Busse oder vier Lkw. Wo soll man das herbekommen? Hinzu kommen rund 40 Übungsverletzte. Das sind Großschadenslagen, bei denen man allein schon für die Vorbereitung eines solchen Szenarios 50 Einsatzkräfte braucht.“
Markus Thiel: „Darum gibt es diese Bestandsaufnahme. Aber natürlich auch  damit wir uns untereinander kennenlernen und erfahren, über welches Gerät der andere verfügt.“
Stephan Brumm: „Die Bestandsaufnahme ist einmal für uns als Führung wichtig.  Aber natürlich auch für den Kreisfeuerwehrverband, der wissen will, wie einsatzbereit die Bereitschaft ist. Landrat Timo Gaartz und Kreisbrandmeister Michael Hasselmann legen großen Wert auf die Arbeit ihrer Bereitschaften“, so Stephan Brumm.
Nicht ohne Grund, wie der Bereitschaftsführer erklärt: „Die Herausforderungen wachsen: Klimawandel, verstopfte Straßen durch den Bau der Hinterlandanbindung und den Tourismus – dann auch in den Nebenstraßen – und darüber hinaus die Bedrohung durch die Kriege. Die Bedeutung für funktionierenden Katastrophenschutz wächst zunehmend“, so Stephan Brumm, der sich im Namen des gesamten Führungsteams bei der Ortswehr Ratekau für die gute Versorgung und die Verköstigung zur Mittagszeit herzlich bedankt. (SE)


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