

Eutin (ed). Theo ist vier und findet seinen neuen Kindergarten Schatzkiste prima, seine Mit-KindergartenKinder bestätigen das mit wohlwollendem Nicken:Viel Platz zum Toben und Spielen, ein großer Garten, schöne helle Räume, ein ganz neues Haus eben – vor allem für die Kinder aus dem ehemaligen Kindergarten Kamp ist es eine echte Umgewöhnung, sie gehen jetzt mitten in der Stadt in den Kindergarten, aber ihre Erzieherinnen sind ja glücklicherweise mit umgezogen. Und jetzt sind auch viel mehr Kinder zum Spielen da. Aus zwei komplett unterschiedlichen evangelischen Kindergärten, dem im Kamp und dem BiWiKi (Bischof-Wilhelm Kieckbusch-Kindergarten) ist jetzt an dessen altem Standort ganz offiziell die Schatzkiste geworden. Seit dem 1. November schon gehen die Kinder aus den beiden ehemaligen Kindergärten zusammen in die Schatzkiste – und scheinen Spaß zu haben. Allerdings ist das Gebäude auch genau dafür ausgelegt: Dass Kinder hier geborgen und mit Spaß liebevoll begleitet werden, mit Gott groß werden. Am vergangenen Freitag wurde die Schatzkiste dann so richtig eröffnet – mit einem großen Fest samt Einsegnung und Geschenken und vielen Gästen. Denn allein schon, dass ihre 105 kleinen und 20 großen “Bewohner” sie mit Leben füllen, muss ja schon gefeiert werden. Und dass nach einer Rekordbauzeit von zehn Monaten ein Kindergarten eröffnet wird, der schon viel früher in den Köpfen der Verantwortlichen herumgeisterte. Vor acht Jahren sei es gewesen, erinnert sich Pastorin Maren Löffelmacher, als überall Krippen eröffnet wurden. Auch im BiWiKi sollte eine solche aufgemacht werden. Das erforderte einen Umbau – “und je mehr wir den Kindergarten auf den Kopf stellten, desto mehr Mängel traten zu Tage. So stellte sich die Frage: Wäre es nicht sinnvoller, neu zu bauen?” Es wurde geplant, neu strukturiert und entworfen – bis im vergangenen Jahr alles in trockenen Tüchern war und im Juli angefangen wurde zu bauen. Trotz torfigen Untergrunds ging der Bau gut voran, sodass die Kinder und ErzieherInnen nicht lange warten mussten auf ihre Schatzkiste, deren Grundsteinlegung sie schon aktiv mitgestaltet und deren Bau sie von der Albert-Mahlstedt-Schule aus kritisch verfolgt hatten. Die letzte Zeit dann war ganz schön aufregend, auch für die ErzieherInnen, die ein gerüttelt Maß an Überstunden leisteten – Christiane Hoyer, die die Schatzkiste zusammen mit ihrer Kollegin Birgit zeitz vom Kamp leitet, ist zufrieden. “Wir haben es uns nie so richtig vorstellen können. Aber ja, es ist schön, hell und bunt geworden.” Den Namen “Schatzkiste” haben die Kinder sich selbst für ihren neuen Kindergarten gewünscht – und er passt gleich in mehrfacher Hinsicht, wie Propst Dirk Süssenbach erklärte. Einerseits betätigten sich natürlich die ErzieherInnen als Schatzsucher und begleiteten ihre Schützlinge auf ihrem Weg, die Welt zu entdecken und fänden in jedem ihrer Kinder einen Schatz. “Und dann sind natürlich die Kinder Schatzsucher, echter Entdecker, die sich freundlich auf Neues einlassen und ihre Begabungen, Gefühlswelten, Bedürfnisse und Grenzen entdecken”, so Propst Süssenbach, “aber ebenso die Geheimnisse und den Reichtum des Lebens, immer liebevoll dabei begleitet von den pädagogischen Fachkräften der “Schatzkiste”. Und eine solche schenkte Propst Süssenbach den Lütten zum Einzug – eine ganz besondere natürlich, denn sie zeigt den Kindern den wahren Schatz: Während in ihren Tiefen Gold und Silber funkelt, ist im Deckel ein Spiel eingelassen. “Und der zeigt Euch den wahren Schatz. Der seid nämlich Ihr.” Und als Beweis dafür, was alles in einer Schatzkiste stecken kann, zauberte Pastorin Maren Löffelmacher aus einer ebensolchen für jede der KiTa-Gruppen das richtige Plüschtier hervor: Einen Biber, einen Eule, einen Hasen und einen Fuchs. Fehlen nur noch die Luchse – stattdessen zieht sie Zappi die Schildkröte heraus. “Der Luchs verspätet sich”, schmunzelt sie, “aber ich dachte, Ihr passt so lang auf Zappi auf, bis Euer Luchs kommt?” Finden die Kinder ok, Zappi kennen sie schließlich schon, der kommt immer mit Maren Löffelmacher in den Kindergarten. Während die stellvertretende Kreispräsidentin Bärbel Seehusen nicht nur die besten Grüße des Kreises überbrachte sondern sich, an die Kindheit ihrer eigenen drei Kinder erinnernd, den ErzieherInnen Kraft und gute Nerven wünschte, bedankte sich Bürgervorsteher Dieter Holst im Namen der Stadt für die vielfältigen KiTa-Angebote, die der Kirchenkreis mitgestalte. In einem kurzen Exkurs erklärte er, dass die Stadt mit ihrem Anteil an den Baukosten von 800.000 Euro natürlich ihre Verschuldung nicht senke. “Aber man muss sich den Berg auch genau angucken”, so Holst, “und sehen, wo wir hier investieren – in unsere Kinder und damit in unsere Zukunft.” Mit einer, wie er meine, der “Spitzenaussagen der Bibel” segnete Propst Peter Barz diese “Kiste voller Schätze” schließlich ein: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht. “In dem wir Kinder aufnehmen, spüren wir Gottes Gegenwart”, so Barz. “Hier sollen Kinder im Vertrauen darauf aufwachsen, dass sie geliebt und gewollt sind.”