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Gehören Tomaten ins Pesto?

Gehören Tomaten ins Pesto? Nö, finden die Hutzfelder Schüler bei der EssKulTour im Küchengarten.

Gehören Tomaten ins Pesto? Nö, finden die Hutzfelder Schüler bei der EssKulTour im Küchengarten.

Eutin. In vielen Familien kommt eine gesunde Ernährung zu kurz. Aus Zeitgründen oder weil die Motivation fehlt, wird lieber eine Fertigpizza in den Ofen geschoben, anstatt mit frischen Zutaten zu kochen. „Wir sehen es immer öfter, dass Schüler zur Schule Chips und Cola mitbekommen, manchmal auch gar nichts“, erzählt Regina Seidensticker. Vergangenen Dienstag stattete die Lehrerin der Heinrich-Harms-Schule, der Hutzfelder Außenstelle der Wilhelm-Wisser-Schule, daher dem Kochstudio im Küchengarten mit ihrer Klasse einen Besuch ab. Dort warteten schon zwei nette Damen der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein auf die Schüler. Im Rahmen des „plietsch grün“-Bildungsprogrammes der Landesgartenschau bietet die Verbraucherzentrale ihre „Ess-Kult-Tour“-Workshops an. Auf die Achtklässler wartete ein buntes Programm an verschiedenen Stationen, die sie alle halbe Stunde wechselten. Bei den „Snackcheckern“ wurden fleißig Kalorien zusammengerechnet und mit dem Tagesbedarf der gezogenen Rollenkarten verglichen. Die „Werbeprofis“ setzten sich hingegen kritisch mit Lebensmittelwerbung auseinander und durften schließlich ihre eigenen Werbeplakate designen. Währenddessen war bei den „Spurensuchern“ Detektivarbeit gefragt. Die Schüler ergründeten, welche Stoffe hinter diesen seltsamen E-Nummern stecken, die auf so vielen Lebensmitteln stehen. Das unangefochtene Highlight war aber die Station „Chefkoch“. Bewaffnet mit Pürierstab und Schüssel sollten die jungen Köche aus einer bunten Auswahl von Zutaten ihr eigenes Pesto kreieren. Hitzig wurde diskutiert, ob getrocknete Tomaten ins Pesto gehören. Schließlich entschied man sich dagegen und die erste Kostprobe stand an: eindeutig zu salzig. Doch schnell hatten die Schüler raus, dass mehr Basilikum dagegen hilft. Am Ende wurde dann natürlich auch fleißig gegessen – und es schmeckte. „Könnte man davon was mitnehmen?“, hieß es von den Schülern. „Die Klasse war wirklich gut dabei“, freut Regina Seidensticker sich. Selvihan Koç von der Verbraucherzentrale stimmt zu: „Ich bin ganz begeistert, die Schüler hatten schon echt viel Vorwissen.“ Das haben die Jungen und Mädchen sicherlich nicht zuletzt ihrer Klassenlehrerin zu verdanken. Seidensticker legt in ihrem Unterricht viel wert auf Verbraucherbildung und hat das Thema bereits vorbehandelt. „Man kann damit nicht früh genug anfangen“, findet sie. Natürlich soll es nach dem Workshop weitergehen. Pro Schule ist nur ein Besuch möglich, daher wird aus einem weiteren Kurs wohl nichts. Aber die Lehrerin hat schon eine andere Idee: „Die Schüler können jetzt Pesto machen. Vielleicht werden wir nochmal gemeinsam Nudeln kochen und dazu verschiedene Pestos herstellen.“


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