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Im Reich der Aquarellfarben, Keramiken und Kettensägenkunst

Kreis Plön/ Ostholstein (los). Es ist die zwölfte Auflage der Ateliertage. Am Sonnabend und Sonntag, 31. Mai und 1. Juni, öffnen in der Region Holsteinische Schweiz, in Ostholstein sowie Kreis Plön zahlreiche Werkstätten, Museen, Galerien und Ateliers ihre Türen. Erkennbar sind die Teilnehmer an dem roten Stuhl als Markenzeichen des Aktionswochenendes: Wo er in Eingangsbereichen aufgestellt ist, dürfen sich Besucher eingeladen fühlen, den Fuß in die Tür zu setzen – ob zur Stippvisite oder längerem Verweilen, um in das Gezeigte einzutauchen. Dazu ist an beiden Tagen von 11 bis 17 Uhr Gelegenheit. Für individuelle Routenplanungen hat die Tourismuszentrale Holsteinische Schweiz ein Faltblatt herausgegeben, das in den Tourist Infos erhältlich ist, sowie online unter https://www.holsteinischeschweiz.de/ zu finden ist. Neben dem Blick auf die künstlerischen Arbeiten ist es an der einen oder anderen Adresse möglich, an Aktionsangeboten teilzunehmen – auch Kinder – sowie an Führungen, um Einblicke in das kreativ-technische Schaffen zu erhalten. Die Teilnehmer freuen sich auf interessierte Gäste, für die sie ihre Türen öffnen, Getränke und Fingerfood bereithalten und gerne alle Fragen beantworten.

Wer Keramikerin Stefani Rautenberg besucht, findet auf Hof Breitenstein (zwischen Grebin und Sieversdorf) einen alten Pferdestall als neu geschaffenen Ausstellungsort. Außer ihr präsentieren sich dort weitere Künstler, ein bisschen Zeit sollte eingeplant werden.

Neben der Keramikarbeit, die sie in allen Abläufen vorstellt, steht weiteres sehenswertes Handwerk im Mittelpunkt: Vor Ort sind noch Knopfkünstlerin Annette Dostall und Polsterer Carsten Blunk; Bettina Beggerow aus Malente präsentiert besondere Seifen und informiert über deren Herstellung; Sven Rixen zeigt seine Holzarbeiten, die er mit ungewöhnlichem Werkzeug in Form gebracht und gestaltet hat: der Kettensäge.

Ausgesprochen malerisch geht es in der Malschule Bosau zu. Hier dürfen die großen sowie auch kleinen Besucher der aktuellen Ausstellung der Malschule am Aktionswochenende selbst den Stift oder Pinsel in die Hand nehmen und sogar Drucktechniken ausprobieren. Dabei werden sie von künstlerisch erfahrenen Teilnehmer der Malschule begleitet, beschreibt Renate Lübcke das Angebot. Die freischaffende Künstlerin malt selbst gern mit Öl-, Acryl- und Aquarellfarben, ist derzeit aber auch mit der Verarbeitung alter Bücher aus Flohmarktbeständen befasst, die sie zu formenreichen Skulpturen verarbeitet. Wie vielfältig solches Material Gestalt annimmt, der Frage können die Besucher am Löjaer Berg 34 am Wochenende auf den Grund gehen.

Im Atelier am Schöhsee stehen die Mosaikkunst und skulpturenhafte Werke im Mittelpunkt. Am Sonntag ist von 11 bis 13 Uhr Aktion, bei der Besucher kreativ werden können, zum Beispiel um Steine zu gestalten, kündigt Mosaikkünstlerin Sabine Könneker an. Sie informiert gern über eine faszinierende uralte Gestaltungstechnik. Schon die Römer beherrschen sie glänzend.

In Ascheberg zeigt Susann Kasten-Jerke in ihrer Galery Sukaart abstrakte Bilder aller Couleur auf Leinwand oder Holz und in sämtlichen Formaten. Seit fünf Jahren ist sie Mitglied im Bundesverband Bildender Künstler Schleswig-Holstein (BBK). Bei den Ateliertagen war sie von Anfang an dabei. Sie freut sich auf Austauch mit den Besuchern, zum Beispiel über die Entstehungsprozesse, Techniken und das Aufziehen von Leinen als Malgrund.

Barbara Wolf öffnet Atelier und den Garten für die Gäste und freut sich ebenfalls auf inspirierende Gespräche rund um die Kunst. Geboren in Großbritannien und aufgewachsen in den USA hat sie drei Jahrzehnte im Ruhrgebiet gelebt; vor sieben Jahren zog sie nach Plön (Appelwarder). Kirchenfenster bildeten den Schwerpunkt ihres Studiums, erzählt sie, doch Ausgangspunkt war die Aquarellmalerei gewesen, die ihre Leidenschaft immer geblieben ist - zumal in der abstrakten Bildgestaltung mit kraftvoller Farbgebung als ihrem Markenzeichen. Auch hier eröffnet sich mit dem Blick auf die Entstehungsprozesse ein weites Feld im Reich der Aquarellfarben.

Die Eutiner Goldschmiedin Stefanie Krämer öffnet am Wochenende ihr Atelier in der Auestraße 3a, wo sie in ihrer künstlerischen Handschrift individuellen Gold- und Silberschmuck mit Edelsteinen arbeitet. An den Ateliertagen ist auch für sie der Austausch mit den Gästen interessant, der Kontakt sei schön, sagt sie, weil sie im Gespräch eine Resonanz auf ihre Arbeiten erfahre. „Ich sehe mich schon als Kunsthandwerker“, sagt sie, „künstlerisch sind meine Ideen und die Formen, die ich herstelle.“ Dennoch handele es sich um Schmuck, „den man tragen soll und kann“, betont sie.


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