

Bad Malente-Gremsmühlen (cb). „Wir bekommen eine der schönsten Straßen in Malente“, freute sich Bürgermeister Heiko Godow auf die Fertigstellung des knapp 300 Meter langen Abschnitts der Bahnhofstraße zwischen dem Deutschen Haus und der Janusallee. Damit schreitet eine Wanderbaustelle, die über zweieinhalb Jahre nicht nur die Malenter Bürgerinnen und Bürger in Atem gehalten hat, ihrem Ende entgegen.
Als Ende 2022 der Zweckverband Ostholstein (ZVO) darauf drängte, dass die Schmutz- und Regenwasserleitungen im Bereich Neversfelder Straße/Bahnhofstraße in Malente dringend saniert werden müssen, ahnte niemand der Verantwortlichen so recht, welche Hindernisse sich dem Bauvorhaben in den Weg stellen würden.
Bereits der erste Bauabschnitt in der Neversfelder Straße hatte es in sich. Bei Bohrungen in Höhe der Bahngleisüberführung verhinderten harte Gesteinsanhäufungen die komplikationslose Weiterarbeit. Darüber hinaus wurde entdeckt, dass das Grundwasser mit leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffen (LCKW) belastetet war, sodass es vor der Einleitung in die Malenter Au gefiltert werden musste. Eigentlich sollten die Arbeiten bereits im April 2023 fertiggestellt sein, zogen sich durch die aufgetretenen Probleme jedoch hin und gefährdeten dadurch damals auch das Schützenfest am ersten Wochenende im August. „Der ZVO hatte für die Zeit die Baustelle ruhen lassen und die Straße freigegeben, sodass auch der Blumencorso stattfinden konnte. Man muss nur miteinander reden“, berichtete der Bürgermeister und stellte fest, dass das nicht nur in dieser Situation geschehen ist. „Neben dem ZVO haben die Gemeindewerke Malente die Trinkwasserleitungen saniert, die Schleswig-Holstein Netz AG haben in dem Zuge die Gasleitungen erneuert und der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) trägt die Kosten für die Straßensanierung vom Deutschen Haus bis zur Janusallee, die von der Firma Asphaltmischwerke Stamer ausgeführt wird. Alle Akteure waren untereinander und mit der Verwaltung im ständigen Austausch, sodass das Projekt nun nach mehr als zweieinhalb Jahren zum erfolgreichen Abschluss kommen kann.“
Godow wies darauf hin, dass die Arbeiten absolut notwendig waren. „Wir standen vor der Frage, ob wir das noch weiter vor uns herschieben können und damit riskieren, dass die alten Leitungen irgendwann unkontrollierbar werden. So aber konnten wir die Bedingungen kontrolliert durchführen.“
Und das, obwohl für einige Zeit die Bürgerinnen und Bürger erhebliche Einschränkungen in Kauf nehmen mussten.
Durch die Vollsperrung am Deutschen Haus wurde Malente geteilt. Wer beispielsweise von der Lütjenburger Straße zum Lenter Platz wollte, musste wohl oder übel den Umweg über Eutin nehmen.
Eine weitere, seit August 2024 bestehend Vollsperrung zwischen dem Rewe-Markt und der Janusallee führt immer wieder zu einem mal größeren, mal kleineren Verkehrschaos in Malente. Die Umleitung erfolgt über die Marktstraße, wo sie in Höhe der Grundschule auf die Bahnhofstraße stößt. Hier fordert ein Verkehrsschild die Verkehrsteilnehmer mit der Ausnahme von Baufahrzeugen und dem Linienverkehr auf, rechts abzubiegen. Da aber einige von ihnen entweder in der Fahrschule nicht aufgepasst haben oder meinen, sie seien ein Baufahrzeug, weil sie einen Eimer Sand im Kofferraum haben, kommt es immer wieder zu erheblicher Staubildung vor der Schule.
Nun soll alles zu einem guten Ende kommen. „Wir planen, die Bahnhofstraße vom 11. bis zum 13. Juni zu asphaltieren“, skizzierte Sven Tolkmit, Bauleiter der Asphaltmischwerke Stamer, den Zeitplan und ergänzte, dass ab dem 23. Juni die Asphaltierung zwischen der Einfahrt zum Rewe-Markt und der Neversfelder Straße dann ihren Abschluss findet. „Ab dem 30. Juni ist die Straße dann voraussichtlich wieder frei“, hofft der Bauleiter.
Die Asphaltierung der Bahnhofstraße stand zunächst auf der Kippe und sollte nur provisorisch durchgeführt werden. Mit Unterstützung der Landtagsabgeordneten Wiebke Zweig konnte der Malenter Verwaltungschef den LBV dafür gewinnen, die Kosten für eine hochwertige Straßendecke zu übernehmen.
Die Kosten für die gesamte Baumaßnahme betragen mehrere Millionen Euro. Den Löwenanteil tragen dabei der ZVO mit über 5 Millionen und die Gemeinde Malente ist mit gut einer Million dabei. Die Gemeindewerke haben einen Anteil von rund 60.000 Euro und der LBV zahlt etwa 250.000 Euro für die Asphaltierung.
„Es ist geschafft und wir wollten auch mal über Gutes berichten. Denn trotz aller Widrigkeiten war die Maßnahme ein voller Erfolg“, brachte Godow seine Freude zum Ausdruck und dankte allen Beteiligten.
Ende gut, (fast) alles gut.
„Anfang 2026 möchten wir die Arbeiten für den oberen Teil der Neversfelder Straße ausschreiben. Hier müssen noch Freigefälleleitungen eingebaut werden“, erklärt die ZVO-Projektleiterin Johanna Peters. In dem Zuge will die Gemeinde Malente dort auch die abgängigen Straßenteile mit Spundwänden stabilisieren. Und dann werden auch die beiden Versätze in der Straße, die momentan in Höhe der Schule an den Auewiesen quasi für Verkehrsberuhigung sorgen, begradigt.
Nun bleibt noch abzuwarten, wann die Großbaustelle an der Sebastian-Kneipp-Straße ihr Ende nimmt.