Neustadt. Zum Jahresbeginn halten Vertreter aus Gemeinden, Kommunen und Städten normalerweise gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern einen Neujahrsempfang, bei dem die Bürgermeister in ihrer Neujahrsanspache den Blick auf das vergangene und auf das kommende Jahr richten. Doch auch zu Beginn des neuen Jahres ist das aufgrund der Pandemielage nicht in gewohnter Weise möglich.
 
Bürgervorsteher Sönke Sela und Bürgermeister Mirko Spieckermann haben daher erstmalig in diesem Jahr den digitalen Weg für die Neujahrsansprache gewählt.
 
„2022 - ein Jahr, von dem wir alle noch nicht wissen, was es uns bringen wird“, begann Bürgervorsteher Sönke Sela sein Grußwort. Auch wünschte er allen gesund zu bleiben, beziehungsweise im Falle einer Erkrankung sich alsbald und folgenlos auskurieren zu können.
 
2021 war ein Jahr im Ausnahmemodus. Dies habe uns alle im jeweiligen Beruf, aber auch die ehrenamtlich Tätigen betroffen. „Danke für die Geduld mit der den zusätzlichen Herausforderungen Rechnung getragen werden musste. Wir werden diese Geduld auch weiterhin aufbringen müssen“, so Sela.
 
„Ich wünsche Ihnen im Namen der Stadt von ganzem Herzen ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2022“, startete Bürgermeister Mirko Spieckermann, der ebenfalls zu Beginn die Ausnahmesituation, in der wir alle stecken hervorhob. „Auch im neuen Jahr wird uns die Pandemie weiter begleiten, uns herausfordern und nach Solidarität verlangen“, so der Verwaltungschef, der in diesem Zusammenhang seinen Dank an die Menschen richtete , die in den Alten- und Pflegeheimen oder Krankenhäusern tätig sind, die Feuerwehren und die Rettungsdienste, die Kita-Einrichtungen, die Schulen und an alle, die sich in den besonders sensiblen Bereichen und Branchen engagieren. „Vielen Dank auch an die vielen ehrenamtlich Tätigen, die in diesem Jahr wieder ihr großes Herz und einen tollen Einsatz gezeigt haben“.
 
Rückblick und Ausblick
 
Natürlich nutzte Spieckermann seine Neujahrsansprache, um auf die zahlreichen Bauvorhaben in 2021 und 2022 hinzuweisen. Dabei betonte er, dass die Sanierung und der Ausbau der kommunalen Infrastruktur ein ganz wichtiger Bereich seien, wobei die Investition in Bildung und Schule ganz oben stehe.
 
Investitionen in Bildung und Schule
 
Das größte Projekt ist die Sanierung und der Neubau des Küstengymnasiums und der für dieses Jahr anstehende Ausbau. Auch die Sanierung der Sporthalle an der Grundschule Neustädter Bucht, die Teilsanierung des denkmalgeschützten Gebäudes der Jacob-Lienau-Gemeinschaftsschule und der Neubau des Kindergartens am Lübschen Mühlenberg blieben nicht unerwähnt. Das Investitionsvolumen beläuft sich für diese Maßnahmen auf 36,5 Millionen Euro, wobei 4,7 Millionen Euro Fördermittel eingeworben werden konnten. „Das investierte Geld ist sehr gut angelegt und zwar in die Zukunft der Kinder und Jugendlichen unserer Stadt“, so Spieckermann.
 
Weitere Baumaßnahmen
 
In diesem Jahr stehe außerdem die Sanierung der Gogenkrog-Halle mit dem Jugendtreff sowie der Neubau des Verwaltungsgebäudes in der Rosenstraße an.
 
Der spektakuläre Abriss des HaGe-Speichers sowie der Neubau des Parkhauses haben den Beginn der sichtbaren Umsetzungsphase markiert. „Ich freue mich bereits jetzt darauf, den Baubeginn des Hostels in den Speichertürmen und des Hospitalquartieres sowie den Beginn der Neugestaltung des ZOB und des Bahnhofsvorplatzes zu erleben“, so Spieckermann.
 
Auch der Bau des Kreisverkehrs am bisherigen Unfallschwerpunkt Oldenburger Straße/Ostring sei eine von vielen weiteren wichtigen Tiefbaumaßnahmen.
 
Wachstum
 
Es befinden sich derzeit circa 1.300 neue Wohneinheiten in der Bauplanung. Allein in diesem Jahr sollen knapp 760 neue Wohneinheiten fertiggestellt werden. „Bei all den positiven Zahlen im Wohnungsbau, müssen wir ein großes Augenmerk darauflegen, den Bestand und das Wachstum an öffentlich gefördertem und preisgünstigem Wohnraum für Menschen mit weniger Einkommen zu sichern.“
 
Klima und Tourismus
 
Des Weiteren sei die Einstellung eines Klimaschutzmanagers geplant für einen Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise. Auch die sehr gut gelaufene Tourismussaison fand in der Neujahrsansprache Erwähnung. Im Jahr 2022 werde sich der Tourismus-Service neben der anstehenden Badesaison mit der Planung der Sanierung bzw. dem Neubau einer neuen Seebrücke in Pelzerhaken, einer neuen DLRG-Station mit barrierefreien WCs am Strandbad, dem 2. Bauabschnitt des Dünensteges in Neustadt und der konzeptionellen Ausrichtung der Lesehalle Rettin beschäftigen.
 
Kultur
 
Auch im Jahr 2021 mussten viele Veranstaltungen, wie zum Beispiel das Neustadt-Treffen, abgesagt werden. Theater in der Stadt sowie die Kulturmatinee haben jedoch teilweise stattgefunden. „Wir haben versucht, so viele Veranstaltungen wie möglich anzubieten und durchzuführen, denn uns war bewusst, dass sich viele nach kulturellen Veranstaltungen gesehnt haben“, sagte der Bürgermeister, der auch einen Ausblick auf das Europäische Folklore Festival vom 29. Juli bis zum 6. August gab.
 
Nach seinem Appell an die Neustädterinnen und Neustädter, sich einzubringen in die Themen, die bewegen, schloss Spieckermann mit folgenden Worten: „Lassen Sie uns das neue Jahr gemeinsam entschlossen angehen, um unsere Stadt weiter voranzubringen und weiterzuentwickeln. Ich freue mich darauf, denn ich weiß, dass Ihnen allen unsere schöne Stadt Neustadt in Holstein am Herzen liegt.“ (ko)