Marco Gruemmer

Energien bündeln in der Ortsmitte Schönwaldes

Vor der Pfarrscheune, die künftig auch ganzjährig als „Kunstscheune“ für Kreativität und als Ort des Austausches genutzt werden könnte: Pastor Jörg Reimann, Pastor i. R. Arnd Heling, Architekt Dr. Heiko Seidel, stellvertretende Bürgermeisterin Angela Hüttmann, 2. stellvertretender Bürgermeister Michael Schumacher sowie der Vorsitzende Horst Weppler und Regionalmanager Günter Möller von der AktivRegion Schwentine-Holsteinische Schweiz (v. lks.).

Vor der Pfarrscheune, die künftig auch ganzjährig als „Kunstscheune“ für Kreativität und als Ort des Austausches genutzt werden könnte: Pastor Jörg Reimann, Pastor i. R. Arnd Heling, Architekt Dr. Heiko Seidel, stellvertretende Bürgermeisterin Angela Hüttmann, 2. stellvertretender Bürgermeister Michael Schumacher sowie der Vorsitzende Horst Weppler und Regionalmanager Günter Möller von der AktivRegion Schwentine-Holsteinische Schweiz (v. lks.).

Bild: Marco Gruemmer

Schönwalde. Große Pläne in der Bungsberggemeinde Schönwalde. Ziel ist die Schaffung eines Nahwärmenetzes, das zukünftig etliche kommunale und kirchliche Gebäude verbinden und mit Wärme versorgen soll. Weiterhin soll eine denkmalgerechte Sanierung und teilweise Neunutzung des historischen Gebäudebestandes auf dem Pfarrhof, einschließlich von Teilen der Kirche, geprüft werden.

Damit sollen in Schönwalde die Weichen für eine nachhaltige Entwicklung des Ortszentrums einschließlich des gesamten historischen Pfarrhofs gestellt werden. Das von der Kommunalgemeinde unterstützte Projekt trägt den Titel „Energien bündeln in der Ortsmitte Schönwaldes“. Zur Finanzierung einer Machbarkeitsstudie wurde der Kirchengemeinde Schönwalde am vergangenen Mittwoch offiziell ein Förderbescheid der AktivRegion Schwentine Holsteinische Schweiz über rund 60.000 Euro überreicht. Insgesamt 30.000 Euro geben die Kirchengemeinde, der Kirchenkreis Ostholstein, die Kommunalgemeinde und die Mathias Tantau-Stiftung dazu, um die Gesamtkosten der Studie, die bis Februar 2026 abgeschlossen sein soll, von 90.000 Euro zu decken. Es ist vorgesehen, die interessierte Öffentlichkeit, insbesondere die gemeinnützig tätigen Vereine und Institutionen des Dorfes, in regelmäßigen Abständen daran zu beteiligen und transparent zu kommunizieren.

Den Zuschlag für die Studie erhielt eine Bürogemeinschaft des auf Fachwerk- und Sakralbauten sowie Denkmalschutz spezialisierten Architekten Dr. Heiko Seidel (Mönkeberg). Zur energietechnische Planung gehören aktuell 16 Gebäude, davon acht kirchliche und acht kommunale wie Amtsverwaltung, Dorfmuseum, Feuerwehr und Schule. „Unsere Vision ist es, der Verödung des Schönwalder Ortszentrums etwas entgegenzusetzen. Hier sehen wir noch eine Menge Potenzial, um starke Impulse in die Gemeinde zu senden. Vielleicht schaffen wir es, den Gemeinsinn wieder mehr in den Vordergrund zu rücken und eine Art Aufbruchstimmung zu erzeugen“, sagte Arnd Heling, der die Initiative dazu ergriffen hatte. Als Pastor im Ruhestand ist er für die Kirchengemeinde mit der Projektplanung für die Pfarrhofentwicklung befasst. Der Naturerlebnisraum Pfarrhof Schönwalde stelle seit Jahren seine Attraktivität unter Beweis, doch sein volles Potenzial für eine lebendige Ortsentwicklung sei noch längst nicht ausgeschöpft, so Heling. Insbesondere die Pfarrscheune aus dem 19. Jahrhundert biete noch ungeahnte Möglichkeiten, um das gesamte Pfarrhofensemble für das dörfliche Leben, Kinder, Familien sowie kulturell und touristisch Interessierte zu einem Ort von hoher Lebensqualität und -vielfalt für die Region zu entwickeln.

Dies unterstrich auch Bürgermeister Olaf Schöning. „Die von der Kirchengemeinde vorgebrachten Ideen entsprechen genau den Zielen unseres Ortsentwicklungskonzepts für die Dorfmitte“, so Schöning. Insbesondere dürfe man gespannt sein, was die Prüfung des Nahwärmenetzes ergebe. Gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Angela Hüttmann hat er die weitreichenden Ideen zur Zukunft des Pfarrhofs Schönwalde von Anfang an begleitet, beide sind auch in einem neu gegründeten Beirat für die Pfarrhofentwicklung vertreten. „Für Schönwalde werden sich aus der Machbarkeitsstudie viele neue Möglichkeiten ergeben“, ist sich Pastor Jörg Reimann sicher. Wenn alles gut laufe, könnten beide Seiten von Energieeinsparungen und regenerativer Energieerzeugung profitieren. Erklärtes Ziel der Kirchengemeinde sei es aber auch, die Liegenschaften der Kirchengemeinde gemeinsam mit Partnern aus dem Ort und der Region noch vielfältiger öffentlich nutzbar zu machen, so Reimann.

Angela Hüttmann hob die Relevanz der transparenten und partnerschaftlich angelegten Kooperation zwischen Kirchen- und Kommunalgemeinde hervor. „Schönwaldes Dorfmitte mit einem Nahwärmenetz zu versehen, wäre großartig. Mit dieser Machbarkeitsstudie bietet sich eine gute Perspektive, um dieses Ziel zu erreichen und die Gemeinde Schönwalde, mit all´ ihren Bürgerinnen und Bürgern, zukunftsgewandt voranzubringen.“ (red/mg)


Weitere Nachrichten aus Neustadt in Holstein

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen