ZVO: Spatenstich für neue Klärschlammtrocknungsanlage
Neustadt in Holstein. Es war der Startschuss für ein zukunftsweisendes Umweltprojekt: Mit dem symbolischen Spatenstich für die neue Klärschlammtrocknungsanlage neben dem Müllheizkraftwerk (MHKW) in Neustadt ebneten der Zweckverband Ostholstein (ZVO), der Zweckverband Karkbrook und die Stadt Neustadt am vergangenen Donnerstag den Weg für eine nachhaltigere und effizientere Klärschlammverwertung und Abfallwirtschaft in der Region.
Die Klärschlammtrocknungsanlage wird eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung von Umweltbelastungen und der Steigerung der Energieeffizienz des MHKW übernehmen. „Mit dem Spatenstich setzen wir einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Klärschlammverwertung und effizienteren Abfallwirtschaft in unserer Region. Darüber hinaus schaffen wir die Voraussetzungen für eine zukünftige Phosphatrückgewinnung aus dem getrockneten Material“, erklärte Michael Rakete, Vorstandsvorsitzender der Klärschlammtrocknungsanlage und ZVO Geschäftsbereichsleiter Abfallwirtschaft.
„Die innovative Nutzung der Abwärme des Müllheizkraftwerks zur Trocknung des Klärschlamms ist ein Paradebeispiel für ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft und zeigt, wie sich Umweltschutz und wirtschaftliche Effizienz miteinander verbinden lassen. Die Reduzierung der Transportwege um bis zu 80 Prozent und die Senkung der Kohlenstoffdioxid-Emissionen um mehr als 3.000 Tonnen jährlich sind dabei nur einige der positiven Auswirkungen dieses Projekts“, so Michael Rakete weiter.
Effizienz und Umweltschutz vereint
Das Investitionsvolumen von rund 8,5 Millionen Euro wird sich mehrfach auszahlen: Die Trocknungskapazität der genehmigten Anlage beträgt bis zu 15.000 Tonnen Klärschlamm pro Jahr. Dank der neuen Technologie wird die Gesamtmenge des Klärschlamms auf ein Fünftel reduziert, was nicht nur die Transportaufwendungen drastisch verringert, sondern auch den Material-Brennwert deutlich erhöht.
Bislang mussten jährlich rund 12.500 Tonnen Klärschlamm zur Verbrennung nach Hamburg und Sachsen-Anhalt transportiert werden, da die Kupferwerte eine landwirtschaftliche Verwertung verhinderten. Dies führte zu hohen Transportkosten und erheblichen Kohlenstoffdioxid-Emissionen. Mit der neuen Anlage sinkt die Transportmenge um 80 Prozent, wodurch etwa 3.461 Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr eingespart werden.
Fertigstellung und Zukunftsperspektive
Die Fertigstellung der Klärschlammtrocknungsanlage ist für Ende 2025 geplant. Die Nutzung der Abwärme aus dem MHKW stellt eine umweltfreundliche und kostengünstigere Lösung dar, die nicht nur die Energieeffizienz des MHKW steigert, sondern auch langfristig die Umwelt entlastet.
„Wir sind glücklich, einen Beitrag zur Verbesserung der Umweltbilanz zu leisten und gleichzeitig die wirtschaftliche Wertschöpfung zu erhöhen. Die Fertigstellung der Anlage wird die Weichen für eine zukunftsfähige und umweltschonende Abfallwirtschaft sowie Klärschlammentsorgung stellen“, betonte Frank Spreckels, ZVO Verbandsvorsteher, abschließend. (red/mg)
Hintergrundinformationen zur Klärschlammtrocknungsanlage:
• Investitionsvolumen: rund 8,5 Millionen Euro
• Nutzung der Abwärme des Müllheizkraftwerks Neustadt zur Trocknung von Klärschlamm
• Reduzierung der Transportwege und CO2-Emissionen um ca. 3.461 Tonnen jährlich
• Steigerung der Energieeffizienz und des Brennwertes des Klärschlamms