Das Thema „Sterben“ – Heraus aus der Tabuzone
Preetz (kud). Junge Menschen spenden einem Hospizverein 1008 Euro. Ein nicht alltäglicher Vorgang. In Preetz geschah aber genau dies am vergangenen Freitag. Das Geld hatten sich die vier Schülerinnen und Schüler der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule mit viel Wissen „erspielt“, und zwar bei der „Nacht der Wissenschaft“. Gemeinsam mit vier Schülerinnen und Schülern des Friedrich-Schiller-Gymnasiums waren die Jugendlichen als „Team Preetz“ an den Start gegangen, sich auch gegen gestandene Wissenschaftler zu behaupten. Mit diesem Mut lagen sie richtig. Gecoacht durch ihre Fachlehrer Ferid Greven und Tobias Jahn, konnten sie sich in den meisten Wissensbereichen gegen ihre Konkurrenz aus Rendsburg, Eckernförde, Plön und Kiel durchsetzen. Zwei Preise gab es zu gewinnen. Die größte „Beute“ machten die jungen Denker in der sogenannten „Schnellraterunde“ gegen Kieler Wissenschaftler: 1008 Euro. Dieser Betrag musste für eine gemeinnützige Organisation gespendet werden. Gemeinsam konnte das „Team Preetz“ auch noch den Sieg als beste angetretene Mannschaft einfahren: 2017 Euro. Diese werden zu gleichen Teilen auf beide Schulen aufgeteilt. „Wir denken über die Anschaffung eines Tablets nach“, erklärte Tobias Jahn für seine Schüler während der kurzen Feierstunde in der Theodor-Heuss-Gesamtschule. Ermöglicht hatten die hohen Preisgelder die Sparkasse und zwei ortsansässige Firmen. Sie sponserten die Preisgelder. Wie kommen junge Menschen auf die Idee, einen Hospizverein unterstützen zu wollen? Die Antwort der Schüler kam prompt. Ein Schüler hatte im Freundeskreis seiner Familie miterlebt, wie eine gute Freundin an Krebs verstorben und beim Sterbeprozess professionell vom Hospizverein unterstützt worden war. Fanny Dethloff, Pastorin und erste Vorsitzende des Vereins, dankte für die großzügige Spende auch im Namen derer, die von der Arbeit dieses Teams während ihrer Krankheit profitieren. Sehr aktiv packen die Preetzer Hospizler das Thema, das auch heute noch weitgehend in der Tabuzone gehalten wird, an. Sie gehen in die vierten Klassen der Grundschulen, um mit den Kindern über das Sterben, den Tod und die Hilfen zu sprechen, die ein Hospizverein anbieten kann. „Wir hoffen“, so die Seelsorgerin, „ dass wir diese Präsens auch bald in den weiterführenden Schulen zeigen können“. Ralf Reinkat, Leiter der Preetzer Sparkasse, machte keinen Hehl aus dem Vergnügen, das er bei dieser „Nacht der Wissenschaft“ empfunden hatte. Die Sparkasse hatte dafür gesorgt, dass eine WLAN-Leitung in den Citti-Park klappte, wo Wissenschaftler der Christian-Albrechts-Universität und der FH Kiel saßen, um sich mit den Schülern zu messen. Ein wenig grübeln mussten die Fachleute schon, als das Team Preetz seine Frage formulierte: „Woran erkennt man, ob ein am Strand gefundener Stein Bernstein oder gefährliches Phosphor ist?“ Die richtige Antwort kam dann auch nach einiger Beratung. Ins Salzwasser geworfen, treibt Bernstein Richtung Oberfläche, Phosphor bleibt am Boden. Das hat etwas mit der unterschiedlichen Dichte der beiden Materialien zu tun.

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