

Bredeneek (Si) In den letzten Jahren beklagen Naturschützer und Naturliebhaber immer wieder den Rückgang einst heimischer Wildpflanzen. Dort, wo Kinder früher noch Blumen für ihre Mütter pflückten, stehen heute saftige Wiesen oder Äcker, soweit das Auge reicht. Am vergangenen Dienstag trafen sich Menschen, die den Artenreichtum alter Zeiten gerne wiederbeleben möchten. Unter dem Slogan:“ BlütenMeer 2020 und Blaublut machen gemeinsame Sache“ trafen sich Vertreter der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und Schüler des Berufsbildungszentrums Plön aus der Fachabteilung für Sozialpädagogik in Preetz mit dem Herren des Schlosses Bredeneek, um 250 kleine Schlüsselblumen in den Schlosspark einzupflanzen. Entstanden war die Idee innerhalb des Wahlpflichtkurses „Leben auf dem Acker“, den 12 Schülerinnen und Schüler des Berufsbildungszentrums im Schlosspark Bredeneek besuchen. Eines Tages erzählte der dortige Fachlehrer des Kurses dem Schlossherren Jürgen Paustian von dem Projekt „BlütenMeer 2020“ der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. Dabei fragte er gleichzeitig, ob dieser es nicht gerne ein wenig bunter in seinem Garten hätte. Kurzerhand stellte Jürgen Paustian den Kontakt zur Stiftung her. Nachdem das Ziel klar umrissen war, wurde ein Pflanz-Termin vereinbart und die Schlüsselblume als eine Vertreterin der weichenden Artenvielfalt ausgewählt. „ Die Art, die wir uns ausgesucht haben, ist die Schlüsselblume“, berichtet Christian Dolnik, Biologe bei der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. „Sie ist eine der ersten Pflanzen, von denen die Bienen bereits im Frühjahr profitieren können. Die Idee ist, dass wir uns hier im Schlosspark eine Stelle aussuchen, die dann nicht mehr gemäht wird“. Dieses Mähen sollen später Schafe in einer Art ökologischer Beweidung übernehmen, wie Jürgen Paustian versichert. Bei den kleinen Schlüsselblumen handelt es sich um Saaten von den Ufern rund um den Plöner See, denn dort gibt es noch vereinzelt Wildbestände. Und dann wird mit viel Einsatz gepflanzt. Schnell und mit viel Elan sind die 250 zart-gelben Schönheiten von Schülern und Mit-Akteuren unter die schützenden Äste einer riesigen Eiche gebracht. Jürgen Paustian macht die Aktion sichtlich Spaß. Er würde sich mehr solcher Aktionen in seinem riesigen Schlosspark wünschen. „Ich bin seit über 10 Jahren Besitzer des Herrenhofes Bredeneek, dass von Allen wegen seiner Bauweise und Größe Schloss genannt wird“, erzählt er. „Durch solche Aktionen wird der Besitz erst mit Leben gefüllt. Der Park bietet sich dafür an.“ Das finden auch die Schüler, Lehrer und Mithelfenden der Stiftung. Sie planen nach gelungener Pflanz-Aktion schon wieder ihren nächsten Einsatz, um seltenen Wildpflanzen und ihre tierischen Begleiter wieder zu einem lebenswerten Plätzchen mehr in Schleswig-Holstein zu verhelfen.