Ein neuer Lebensraum für heimische Arten
Schellhorn (tg). Bis zum vergangenen Sommer war dieser Teil des Uferbereiches am Lanker See, zwischen der Fachklinik Freudenholm und dem Reiterhof Gläserkoppel, noch intensiv beackertes Einheitsgrünland. Der dort aufgebrachte Dünger konnte zum Teil über Entwässerungsrohre sogar ungehindert direkt in den See gelangen. Jetzt befindet sich hier, mit dem „Stiftungsland Lanker See“, ein neues Naturidyll.
„Ökologische Vielfalt braucht Platz und Raum, das fortschreitende Insektensterben sollte uns zu denken geben.“, erklärt Walter Hemmerling, geschäftsführender Vorstand der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. „Deshalb kümmern wir uns um die grüne Infrastruktur in unserem Land.“ Die Stiftung Naturschutz ist Schleswig-Holsteins größte Naturschutzorganisation. Sie erwirbt im ganzen Bundesland Flächen (Stiftungsland) und gibt damit heimischen und bedrohten Tier- und Pflanzenarten den dringend benötigten Lebensraum. Ein Teil des Stiftungslandes ist seit 2015 das Gebiet am östlichen Lanker See.
Hier hat die Stiftung fast 30 Hektar Land neben der Klinik Freudenholm erworben und es in den letzten zwei Jahren zu einem schützenden Lebensraum für heimische Arten umgestaltet. „Wir waren anfangs erst etwas skeptisch, als die Stiftung auf die Gemeinde zugekommen ist und von ihrem Vorhaben berichtet hat.“, schildert der Schellhorner Bürgermeister Kai Johanssen rückblickend. „Die Zusammenarbeit hat dann hervorragend funktioniert und die neu gestaltete Weidefläche mit den Galloway-Rindern hier direkt am See gibt ein tolles Naturbild.“ Insgesamt wurden seit 2015 rund 130.00 Euro aus Landesmitteln und europäischen Fördergeldern in das Stiftungsland am Seeufer investiert.
Mit diesen Mitteln wurden u. a. Laichgewässer angelegt, Zäune gesetzt, Wege gestaltet und eine Querung für die Galloway-Rinder errichtet, damit diese den Wanderweg zwischen ihren Weideflächen ungehindert passieren können. „Der Mensch bzw. die Landwirtschaft und der Naturschutz stehen hier nicht in Konkurrenz zueinander, sondern passen sehr gut zusammen.“, freut sich Kai Johanssen, selbst Landwirt.
Die Stiftung Naturschutz hat den beliebten Wanderweg am östlichen Ufer des Lanker Sees, zwischen der Straßenecke Alte Schmiede/Tinnhof und dem Reiterhof der Familie Först, ebenfalls umgestaltet und erweitert. Über der dort gelegenen Feuchtwiese wurde ein kleiner Damm errichtet. „Dadurch können wir das Wasser stauen und besser in der Niederung halten.“, erklärt Projektmanager und Wildbiologe Moritz Ott, von der Stiftung Naturschutz.
Dieses Feuchtgebiet wird vor allem von Amphibien jeglicher Art genutzt, wie z. B. dem heimischen Laubfrosch, weil sie dort ein großes Nahrungsangebot vorfinden. In den neuen Laichteichen, die weiter oben angelegt worden sind, kann der Amphibiennachwuchs von ihnen auch aufgezogen werden. Der vom Aussterben bedrohte Sumpfdreizack kann sich nun in dem Bereich ebenfalls wieder ausbreiten.
Wildbienen, Schmetterlinge und Vögel, wie die Feldlerche oder der Kiebitz, erobern sich langsam ihren Lebensraum zurück. Weiterhin wurde für die Graugänse das störende Gehölz am Seeufer entfernt. „Wir haben durch kleinere Baumaßnahmen viel für die Natur und den Artenschutz in diesem Gebiet erreichen können.“, freut sich Projektleiter Ott.

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