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Wildvögel, Igel und Co. in guten Händen

Preetz (sh). Es ist noch nicht einmal 10 Uhr morgens und das Preetzer Wildtierheim hat bereits zwei Neuankömmlinge: Eine weiße Brieftaube und eine Stadttaube – die eine von einer Katze verletzt, die andere gegen eine Scheibe geflogen. In diesem Jahr feierte das Wildtierheim in Preetz 50-jähriges Jubiläum. In den letzten sieben Jahren wurde der Fortbestand der, mit ehrenamtlichem Engagement betriebenen, Vogelschutzgruppe mit ihrem Wildtierheim durch die Finanzierung einer hauptamtlichen, pädagogischen Begleitung gewährleistet – das Geld kam von der der BINGO! Umweltlotterie. Im Oktober lief die BINGO!-Förderung aus. Beim Rückblick auf die letzten 50 Jahre stellt sich die Frage nach den nächsten Fünfzig. „Wir haben viel erreicht mit den drei BINGO!-finanzierten Projekten“, erklärt Wiebke Bahruth. „Neben dem Wildtierheimführerschein und AGs und Angeboten am Nachmittag haben wir mit dem dritten Projekt zurück zu den Wurzeln des eigentlichen Vogelschutzes gefunden.“ Der fängt nämlich nicht im Wildtierheim an, sondern draußen vor der Tür. Kinder und Jugendlichen werden dafür sensibilisiert, wie die Lebensräume der Vögel zerstört werden. Warum muss die Ackerfläche bis an den Knick gehen, wie können Schutzzonen geschaffen werden – die Kinder sollen Natur als etwas Natürliches erleben. „Vogelschutz fängt im Natur- und Umweltschutz an“, so Wiebke Bahruth. Die Diplom Geografin rief eine ehrenamtliche Leitung von Jugendlichen – den Wildtierheimausschuss – ins Leben, die zukünftig die Geschicke des Wildtierheims lenken soll. Neben der Tierannahme und -versorgung, dem Kauf von Futter und der Buchführung was Einlieferungsscheine und Medikamentenausgabe angeht müssen sich die fünf Jugendlichen auch um die Verwaltung und die Öffentlichkeitsarbeit kümmern. „Das klappt nicht ohne hauptamtliche Unterstützung“, sagt Wiebke Bahruth. Sie ist dankbar für die Unterstützung durch FÖJlerin Ronja Strehlau. Die Vogelschutzgruppe mit ihrem Wildtierheim und seinen 20 bis 30 ehrenamtlichen jungen Mitarbeitern ist inhaltlich durchaus zukunftsfähig aufgestellt. Kinder und Jugendliche für das Thema Umweltschutz zu begeistern ist eine wichtige Aufgabe und trägt zum Erhalt der Schöpfung bei. Das passt zur Evangelischen Kirchengemeinde, zu der die Vogelschutzgruppe gehört, „aber es bedarf Jemandes, der die Fäden in der Gruppe zusammenhält und diese steuert, im Zweifel eben eine hauptamtliche Kraft“, ist sich Wiebke Bahruth sicher. So hat die Kirchengemeinde Preetz erstmalig für die Vogelschutzgruppe aus eigener Kraft für ein Jahr die Kosten für eine hauptamtliche pädagogische Betreuung übernommen. Mit der Gründung eines Fördervereins für die Grundfinanzierung sollen auch Ehemalige und Unterstützer mit ins Boot geholt werden. Mit einem gut aufgestellten Fundraising soll die Zukunft des Wildtierheims dauerhaft gesichert werden. 2016 wurde 220 verletzen Tieren geholfen. Darunter ein Seeadler, ein Merlin, Eisvögel, Habicht und Waldkauz, junge Kolkraben und Rabenkrähen, eine Mantelmöwe, ein Uhu sowie ein Bussard und unzählige Igel und Stockentenküken. Eichhörnchen und Marderbabys wurden in kompetente Hände weitergereicht. Hasen und Kaninchen-„Mama“ Birte Heckel-Neubert brachte 60 Tiere durch. Informationen auf www.wildtierheim.de, Email: info@wildtierheim.de, Telefon: 01714086331. Spenden an die Ev. Bank eG, IBAN: DE 40 5206 0410 0106 4446 60 (Verwendungszweck Wildtierheim).


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