

Der regelmäßige Wechsel zwischen der Filiale und dem Homeoffice wirkt sich positiv auf das Wohlgefühl von Bankerinnen und Bankern aus. Wer in beiden Welten unterwegs ist, leidet weniger unter depressiven Episoden und ist zufriedener. Das hat eine aktuelle Studie herausgefunden.
Feelgood-Effekt daheim und im Büro
Wer im Bankwesen hybrid unterwegs ist, dem geht es besser als der Kollegenschaft – das hat eine Untersuchung des Arbeitgeberverbands des privaten Bankgewerbes in Deutschland ans Licht gebracht.
Von den Befragten, die ausschließlich in der Filiale oder im Büro arbeiten, fühlen sich 33 Prozent sehr häufig oder häufig gestresst. Bei denen, die hybrid arbeiten, sind es hingegen nur 26 Prozent.
Bei der Frage nach dem Erschöpfungsgrad im Job sieht es ähnlich aus: Von denen, die nie im Homeoffice oder mobil arbeiten, fühlen sich 24 Prozent öfter erschöpft, im Gesamtdurchschnitt der Studie sind es 21 Prozent. Denn von denen, die hybrid arbeiten, klagen nur 18 Prozent über Erschöpfungszustände.
Weniger depressive Phasen
Auch beim Thema „psychische Gesundheit“ ist der Trend derselbe: Von den befragten Bankern, die ausschließlich vor Ort beraten oder kalkulieren, klagen zwölf Prozent über depressive Verstimmungen. Bei den Mitarbeitenden im Hybrid-Arbeitsmodus sind es hingegen acht Prozent – das ergibt einen Gesamtschnitt von elf Prozent.
Mehr Zufriedenheit durch mehr Flexibilität
Zudem berichten die Herausgeber in der Zusammenfassung der Studie, dass mit der örtlichen Flexibilität auch die Arbeitszeitregelungen flexibler gehandhabt werden. Fast 50 Prozent der Befragten im hybriden Modus geben an, dass sie ihre Arbeitszeit sehr flexibel einteilen können. Im Gesamtdurchschnitt sind das nur 38 Prozent.
Dieses hohe Maß an Flexibilität hat wiederum zur Folge, dass Beschäftigte, die immer oder mehrmals in der Woche hybrid von zu Hause aus arbeiten, mit ihren Arbeitszeitregelungen zu 90 Prozent überdurchschnittlich oft zufrieden sind.
Durchgeführt wurde die Studie vom Meinungsforschungsinstitut Kantar, befragt wurden 900 Bankbeschäftigte im Februar 2025.
Hybride Arbeit im Homeoffice – Teil des Employer Brandings
Auch in anderen Bereichen des Finanzsektors gewinnen Homeoffice, Flexwork und Co zunehmend an Bedeutung. Hintergrund ist, dass nicht nur Bankhäuser, sondern auch Versicherungen und Finanzdienstleister in Zeiten des Fachkräftemangels auf dem Arbeitsmarkt um junge Fachkräfte buhlen, die dringend für die digitale Transformation der Unternehmen gebraucht werden.
Dabei haben althergebrachte Firmen oft das Nachsehen, da High Potentials junge Fintech- und Startup-Unternehmen oft als attraktiver empfinden. Sie finden dort eine modernere Atmosphäre, mehr Flexibilität und schlankere Strukturen vor, wobei Letztere oft einen schnellen Aufstieg versprechen. Deshalb sind auch traditionelle Banken und Versicherungen gezwungen, ihren Mitarbeitenden Heimarbeit und flexible Arbeitszeiten als Teil ihres Employer Brandings zu ermöglichen.
Weitere Vorteile für Mitarbeitende
Zudem ist das Homeoffice der vielleicht wichtigste, aber beileibe nicht der einzige Benefit, mit dem Unternehmen im Finanzsektor um junge Talente werben. Das Finanzdienstleistungsunternehmen tecis gibt beispielsweise auf seiner kununu-Website an, dass es seinen Beraterinnen und Beratern neben dem Homeoffice und Flexwork auch Coachingangebote zur Weiterbildung bei tecis sowie attraktive Rabatte bietet.
Weitere Goodies sind ein Diensthandy und Mitarbeiter-Beteiligungen. Dementsprechend positiv wird dann auch die Unternehmenskultur bei tecis von den Mitarbeitenden auf kununu bewertet.