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Reporter Eutin

„Es ist schön, wenn die Kinder Feuer fangen!“

Kerstin Krieger lässt ihren Schülerinnen Freiraum, den Elise Schmitt zu nutzen weiß.

Kerstin Krieger lässt ihren Schülerinnen Freiraum, den Elise Schmitt zu nutzen weiß.

Bild: A. Jabs

Eutin (aj). Ihre Begeisterung für die Musik kommt nicht in die Jahre, ebenso wenig wie die Freude daran, ihr Wissen weiterzugeben: Seit mehr als 30 Jahren gehört Kerstin Krieger zum Kollegium der Kreismusikschule. Schon als Studentin hat sie hier unterrichtet und bis heute ist es die beste berufliche Bleibe, die sie sich vorstellen kann: „Es ist nie langweilig, denn jeder Mensch ist anders und alle bringen etwas besonders mit“, sagt sie. Bei dieser Haltung verwundert es nicht, dass ihr der persönliche Kontakt so wichtig ist wie die Wissensvermittlung. Natürlich lernen ihre Schülerinnen und Schülern, ihr Instrument zu beherrschen, dabei aber gibt ihnen die Lehrerin den Freiraum, den sie brauchen, um den eigenen Ausdruck zu entwickeln und ihre schöpferische Kraft zu entdecken. Oder wie es Kerstin Krieger beschreibt: „Aus einem Verspieler kann auch mal eine Variation werden.“ Und diese Erfahrung können Kinder schon sehr jung machen: „Je früher man beginnt, sich mit Musik zu beschäftigen, desto besser“, weiß die Musikpädagogin. Für kleine Hände gibt es die Trompete in spezieller Ausführung auch als Leihinstrument, das schon für Sechsjährige passend ist. Kerstin Krieger selbst hat in diesem Alter in der Schule Blockflöte geübt, eine gute Basis für die Trompete, die das Holzblasinstrument ablöste, als sie acht Jahre alt war. Musikalischer Wegbereiter war zu einem guten Teil ihr Großvater. Der sang in einem Gesangsverein, zu dem ein Jugendorchester gehörte, der Rest ergab sich. Nach dem Abitur studierte Kerstin Krieger beide Instrumente an der Hochschule in Lübeck. Bis heute liebt sie es, mit anderen Musiker*innen gemeinsam zu spielen. Und auch als Lehrerin ist ihr das Ensemblespiel wichtig: „Ich versuche, auch die Klavierspielerinnen aus der ‚Einzelhaft‘ zu holen“, merkt sie augenzwinkernd an. Ein Punkt, den sie auch in der Teilnahme an Wettbewerben für wesentlich befindet: „Die Intensität zu erleben, etwa bei Jugend musiziert, ist toll!“ Sie ist überzeugt: Im Miteinander lernt man besonders viel und kann den eigenen Zugang zur Musik auch für andere öffnen: „ich liebe zum Beispiel Jazz und konnte dafür auch schon Schülerinnen begeistern“, berichtet die Pianistin und Trompeterin. Was sie zu ihrer eigenen Aufnahmeprüfung an der Hochschule gespielt hat, weiß sie natürlich noch genau: Ein Konzert von Alexander Arutiunian. Der armenische Komponist ist berühmt für seine Werke für Blechbläser. Und damit nicht der Favorit für Elises tägliche Übungsstunden. Die Vierzehnjährige lernt nämlich bei Kerstin Krieger das Klavierspielen. Mit sechs Jahren saß sie zum ersten Mal dafür auf dem Schemel, heute hat sie eine Reihe von Aufritten absolviert, spielt aber auch gern nur für sich. Ihre Familie unterstützt sie beim Üben, ohne diesen Rückhalt geht es kaum, so die Erfahrung von Kerstin Krieger. Sie weiß, wie sie ihre Schützlinge motivieren kann: „Dass ich mir Stücke auch selbst aussuchen kann, finde ich richtig toll“, sagt Elise und erklärt: „Das ist ein guter Anreiz zu üben.“ Nach der langen Coronapause, die Kerstin Krieger digital überbrückt hat, konnte ihre Schülerin schon das erste Konzert spielen – beim diesjährigen Kreismusikschultag. Womit sie ihr Publikum erfreute, hatte sie selbst bestimmt: das Stück „Merry go round of life“ stammt aus einem Animé. Kerstin Krieger - derzeit besonders für Chilly Gonzalez zu haben - fand es prima. Wer herausfinden möchte, auf welcher Welle das eigene musikalische Talent schwingt, vereinbart unter 04521 788-550 einen Termin – für Trompete oder Klavier mit Kerstin Krieger. Einen lebendigen Eindruck von ihrem Unterricht und weiteren Angeboten vermitteln kurze Clips auf der facebook-Seite der Kreismusikschule.


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