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Reporter Eutin

Boxsparte schickt Frauen zum internationalen Schlagabtausch in den Ring

Plön (los). Obwohl der Boxsport bei Frauen immer beliebter wird, sind sie in Schleswig-Holstein doch nicht zahlreich genug, um in Wettkämpfen regelmäßig gegeneinander anzutreten. Die Boxsparte des TSV Plön möchte dies ändern. Im Schulterschluss mit dem Schleswig-Holsteinischen Amateurboxverband veranstaltet der Boxring des Vereins am kommenden Wochenende, 11. und 12. März den „1. Diamond Women’s Boxing Cup“ in der Sporthalle Am Schiffsthal als internationalen Wettbewerb für Frauen. Die Halbfinale werden am Sonnabend ab 11.30 Uhr ausgetragen. Zu den Finalkämpfen am Sonntag steigen die Sportlerinnen ab 9.30 Uhr in den Ring.


Besucher haben beim „1. Diamond Women’s Boxing Cup“ freien Eintritt. Das bietet die Chance, sich einen umfassenden Eindruck vom Boxen zu verschaffen, einem Sport für Jedermann und -frau, der Gemeinschaft stiftet und Persönlichkeiten formt. Wettkämpfe aller Altersklassen – U14 bis U22 sowie Erwachsene –, versprechen ein spannendes Wochenende, noch dazu mit internationalem Flair: Der Boxring des TSV Plön erwartet 80 Teilnehmer aus dem gesamten norddeutschen Raum und Bayern, der Schweiz, Tschechien, Zypern, Belgien sowie Dänemark und Schweden. Die Veranstaltung Am Schiffsthal ist also gerade für diejenigen, die vielleicht schon immer mit dem Boxen geliebäugelt haben, eine gute Gelegenheit einzutauchen und Kontakte zu knüpfen.


Im Boxring stehen nicht nur für Frauen und Mädchen, sondern allen und jedem die Türen offen, jung oder alt, dünn oder übergewichtig, hellhäutig oder mit dunklem Teint, mit oder ohne Kopftuch, männlich, weiblich, divers, mit oder ohne Behinderung. Jeder ist willkommen, denn der Sport tut jedem in jeder Beziehung gut und wird nicht von ungefähr vom Boxring mit dem Schlagwort „besser gemeinsam“ beworben. Das betonen explizit die engagierten „Macher“, erfahrenen Betreuer und engagierten Trainer, Manfred Chwalek, Marco Bischoff, und Darius Kroll, die in der Tradition des 2017 verstorbenen Spartengründers Hans Korth den Boxring weiterentwickeln. Und zwar ganz nach Korths Leitdevise: „Integration durch Sport“. Sie setzt gegen jede Form der Ausgrenzung ein deutliches Zeichen.


Das aktuelle Projekt „Besser gemeinsam“ der Plöner Boxsparte läuft unter dem Landesprogramm „Sport gegen Gewalt, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit“ (SgGIF) des Landessportverbandes (LSV), der es gezielt fördert. Es ist gewaltpräventiver Interaktion und Kommunikation verschrieben, Antidiskriminierung, Zivilcourage und „Fair Play“. Gerade deshalb ist das Boxtraining auch für Untrainierte und vermeintlich völlig Unsportliche ein ideales Angebot, sich unter fachlich-fairer Anleitung langsam aufbauend auf Kurs bringen zu lassen. Ausdauer, Muskeln und Beweglichkeit zu entwickeln sowie Übergewicht zu verlieren, wenn dies angezeigt ist, verlangt konsequentes Mitmachen. Für das nötige „Mitmachklima“, in dem sich jeder wohl und angenommen fühlt, sorgt die Boxsparte.


Auch die Koordinatoren in der Flüchtlingshilfe kommunizieren das Angebot, so dass unter anderem Vertreter(innen) aus der Ukraine und Syrien hier mit ihren Sparringpartnern Sport machen. Sogenannte Tamdembetreuer mit Sprachkenntnissen helfen bei der Integration, wobei auch die Zeit vor und nach der Übungseinheit hierfür von zentraler Bedeutung ist, verdeutlicht André Falk vom TSV-Vorstand. Besonders stolz ist er, dass so viele Mädchen und Frauen bereits den Weg in die Boxsparte gefunden haben: „Mehr als die Hälfte der Teilnehmer ist weiblich“, sagt er.


Abteilungsleiter Manfred Chwalek, Trainer mit DBV Lizenz, hat seine Gruppe im Blick und weiß, wer welchen Anforderungen gewachsen ist. In der Hans-Korth-Halle an der Rodomstorschule üben bei ihm donnerstagabends Groß und Klein gemischt, einige von ihnen bereits mit Wettkampfambitionen. Allen voran: die Mädchen.


Stets beginnt das Training mit klassischen Aufwärmübungen. Manfred Chwalek lässt die Teilnehmer im Zirkel traben und erst, wenn alle „auf Temperatur“ kommen, fließen boxerische Bewegungsabläufe mit ein. Im Hauptteil folgen meistens Technik und Taktik des Boxens, „doch mindestens einmal im Monat gibt es einen Kraftzirkel“, erläutert Chwalek, „vor Wettkämpfen auch häufiger.“ Und weil Ausdauer, Kraft, Koordination und Schnelligkeit als Voraussetzung erfolgreichen Boxens nicht vom Himmel fallen, bilde das Sparring – das Boxen mit Gegner – normalerweise den kleinsten Anteil der Trainingsstunden. Hier gelte es insbesondere zu lernen, Schläge abzufangen und den Blick für Abstände und den Distanzwechsel im Ring zu schulen, so Chwalek.


Die Boxsparte bietet ihr Training in der Hans-Korth-Halle an der Rodomstorschule an: Fitness Boxen als Ganzkörpertraining (9 bis 99 Jahre, montags und donnerstags um 18 Uhr), Olympisches Boxen als wettkampforientiertes Training (10 bis 30 Jahre, mittwochs um 18.30 Uhr), Breitensport Boxen (9 bis 99 Jahre, donnerstags um 18 Uhr), das sich sowohl für Fitness-Affine, die sich auspowern möchten, als auch ambitionierte Sportler eignet, und Kids Boxen (5 bis 9 Jahre, freitags um 16.30 Uhr), das sportliche Früherziehung mit Boxelementen spielerisch verbindet. Für weitere Auskünfte können die Trainer Manfred Chwalek (0151-50787053), Marco Bischoff (0162-7373344), Dariusz Krol (0170-4121463) sowie Jugendwartin und Trainerin Magdalena Krol (0152-01962548) telefonisch kontaktiert werden, der stellvertretende Abteilungsleiter Marco Bischoff auch per Email unter boxring.ploen@gmail.com




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