

Ratekau. Die Ansiedlung von REWE und ALDI im Ortskern von Ratekau hat bereits tüchtig für Belebung im Zentrum der Dorfschaft gesorgt. Jetzt haben die politischen Gremien der Großgemeinde grünes Licht für den weiteren Umbau des Ortsmittelpunktes gegeben. „Nachdem wir die beiden Märkte hierher holen konnten, stand damals schon fest, dass es dabei nicht bleiben wird und weitere Maßnahmen folgen müssen, um einen lebendigen Ortsmittelpunkt entstehen zu lassen“, erklärt Ratekaus Bürgermeister Thomas Keller dazu. Der Zeitpunkt, wann der zweite Bauabschnitt erfolgt, stand seinerzeit dagegen noch nicht konkret fest und so gingen zunächst einmal einige Jahre ins Land, ohne dass es sichtbar weiterging. Dafür kam jetzt umso schneller wieder Bewegung in die Sache. Der Grund: Ende April hatte die Gemeinde einen Förderantrag beim Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) gestellt. Der wurde bewilligt. Allerdings mit der Auflage, binnen weniger Wochen einen umsetzungsfähigen Bebauungsplan für die Ortsmitte vorzulegen. „Normalerweise dauert so etwas gut ein halbes Jahr“, macht Keller deutlich, dass in seinem Hause nicht zum ersten Mal mit Hochdruck gearbeitet wurde, um an attraktive Fördergelder zu kommen. Die Fördersumme stammt aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) und stand vor dem Hintergrund möglicher Mitbewerber nur bei äußerst schnellem Handeln in Aussicht. Einmal mehr haben die Mitarbeiter der Ratekauer Gemeindeverwaltung ganze Arbeit geleistet – und entlasten den Haushalt so erheblich: Denn die Kosten der öffentlichen Maßnahme zur Umgestaltung des Ratekauer Ortszentrums schlagen mit rund 950.000 Euro zu Buche. Der bewilligte Förderbescheid über 712.000 Euro deckt davon satte 75 Prozent ab. Damit die Gemeinde den bis dato geltenden B-Plan überhaupt fristgerecht ändern konnte, wurden zunächst einmal knapp 3.750 Quadratmeter Grundstücksflächen von Anwohnern im Ortszentrum erworben. Bausteine der Ortskernumgestaltung sind die Vernetzung und der Ausbau von Angeboten, barrierefreie Wegeverbindungen, Steigerung der Aufenthaltsqualität ein barrierefreies Ärztezentrum sowie Wohnen in attraktiver Ortslage. Im Mittelpunkt der öffentlichen Maßnahme steht dabei das heutige Jugendzentrum. Das Gebäude wird zum Familienzentrum mit vielschichtigen Beratungsangeboten ausgebaut. Hier sollen künftig die Migrationsbeauftragte und die Behindertenbeauftragte anzutreffen sein. Auch der Verein Lichtblick e.V., die Lebenshilfe Ostholstein und eine psychologische Beratungsstelle beziehen in dem neuen Gebäude ihre Büros. Die Gleichstellungsbeauftragte und Ratekaus Bürgervorsteherin bieten Sprechstunden an. Außerdem gibt es eine Rechtsberatung. Genutzt werden kann das Familienzentrum überdies für Schulungen und Kurse oder als Veranstaltungsort etwa für Elterncafés. Das Jugendzentrum ist weiterhin hier angesiedelt. Die Zuwegung im Ortszentrum wird komplett barrierefrei umgestaltet. Damit sind ebenso die Tage der Steintreppe gezählt, die vom REWE-Parkplatz hoch zum Blücherzentrum führt. Aber auch in der ersten Reihe gibt es bauliche Veränderungen. Die Ladenzeile, in der sich unter anderem das Sozialkaufhaus, ein Bestattungsinstitut und der Döner-Treff befinden, wird abgerissen und durch ein Mehrfamilienhaus eines privaten Investors mit rund 20 Wohneinheiten und barrierefreiem Ärztezentrum ersetzt. „Mit den jetzigen Mietern haben wir bereits Gespräche geführt und prüfen nun alternative Unterbringungsmöglichkeiten“, so Keller. Im Ortskern soll darüber hinaus kleinteilige Gastronomie angesiedelt werden. Der Beginn der Ortskernumgestaltung ist für 2018 vorgesehen. Die Fertigstellung der Maßnahmen, die die Gemeinde ausführt, ist Ende 2018 geplant. Dorfschaftsversammlung am 8. September Am Donnerstag, dem 8. September, findet im Bürgersaal des Rathauses der Gemeinde Ratekau eine Dorfschaftsversammlung für die Dorfschaft Ratekau statt. Neben verschiedenen Dorfschaftsangelegenheiten steht hier der Bericht des Bürgermeisters im Mittelpunkt, der detailliert über die geplante Umgestaltung der Ortsmitte Ratekau informiert. Versammlungsbeginn ist um 19 Uhr.