Marlies Henke

12.000 Teilnehmerinnen und 40.000 Tassen Kaffee - Frühstückstreffen für Frauen feierte Jubiläum

Bei einem leckeren Frühstück und Impulsen zum Thema „Loslassen“ genossen 180 Frauen am letzten Samstag das 50. „Frühstückstreffen für Frauen in Neustadt und Umgebung“ in der Strandhalle Grömitz. Seit 25 Jahren finden Zusammenkünfte dieser Art in der Region statt.
 
Grömitz. Zwei Mal im Jahr geht es beim Frühstückstreffen darum, Begegnungen zu schaffen, Gespräche zu führen und sich Zeit zu nehmen, um über Glaubens- und Lebensfragen nachzudenken.
 
„Mit Konflikten leben“ lautete zum Beispiel das Thema des ersten Frühstückstreffens mit 142 Teilnehmerinnen. Die damalige Koordinatorin Ingrid Glöckner aus Neustadt hatte es im Jahr 1993 im Hotel Stadt Kiel ins Leben gerufen. Sechs Jahre lang fanden die Veranstaltungen im Wechsel in Neustadt und Oldenburg statt, danach wurden sie nach Lensahn und im Jahr 2006 nach Grömitz verlegt. „Mit diesem tollen Blick aufs Meer fühlen wir uns besonders wohl“, sagte die heutige Koordinatorin Andrea Rathjen. Sie erinnerte an die Anfänge, als jede einzelne Anmeldung zu den Treffen noch per Telefon einging oder an Zeiten, als mit zwei Veranstaltungen an einem Tag Rekorde mit bis zu 489 Teilnehmerinnen erreicht wurden. Insgesamt seien in den 25 Jahren von rund 12.000 Teilnehmerinnen circa 40.000 Tassen Kaffee getrunken worden, rechnete Andrea Rathjen vor. Es ginge aber nicht nur darum, zwei Mal im Jahr eine schöne Veranstaltung zu erleben. „Wir möchten die Frauen auch dazu anregen, zu den Gesprächsgruppen im Nachklang zu kommen und etwas mit in den Alltag zu nehmen“, erläuterte die Koordinatorin im Gespräch mit dem reporter.
 
Nach einem humorvollen Anspiel mit Gerlinde Großmann und Pastor Jens Rathjen sowie zauberhaften Harfenklängen von Esther-Christina Laabs beleuchtete Birgit Fingerhut aus Berlin die Herausforderungen des Loslassens. „Wir möchten festhalten, was wir haben. Aber das Loslassen ist ein Lernprozess, an dem niemand vorbeikommt“, erläuterte die Referentin. In vielen Beispielen und Erfahrungsberichten führte sie ihren Zuhörerinnen vor Augen, dass man sich selbst und andere behindert, wenn man nicht loslässt - seien es die Kinder, die ihre eigenen Wege gehen oder Beziehungen, die einem nicht gut tun oder aber ein Mensch, der gestorben ist. „Liebgewonnene Menschen loszulassen ist besonders schwer, denn man kommt sich beraubt vor, es bleibt ein Vakuum zurück.“ Und nicht nur von Menschen, auch von Lebenszielen, Träumen und Vorhaben müsse man sich im Laufe des Lebens lösen. Doch Loslassen biete auch immer eine Chance für einen Neuanfang und bedeute auch, Gelassenheit zu erlangen. Neben Trauerarbeit und Schlussritualen könne das Loslassen gelingen, wenn man den eigenen Weg annimmt und Vertraute an seiner Seite habe, die diesen Weg mitgehen. Mit Jesus als Anker würden man Werte zudem nicht mehr an Menschen oder Dinge hängen. „Was Gott mir auch zumutet, er steht mir bei. Er zeigt uns, was es heißt, zu seiner Bestimmung und zu sich selbst zu finden, um dann in Frieden leben zu können, auch wenn es richtig dicke kommt.“ (he)
 
Frühstücksgeschichte
Die Bewegung der Frühstückstreffen für Frauen entstand 1983 in der Schweiz und kam ein Jahr später nach Deutschland. Die Idee war, ein gemeinsames Frühstück mit interessanten Begegnungen, Vorträgen, Musik und Impulsen zum christlichen Glauben zu veranstalten. Um sich stärker zu vernetzen, wurde 1988 der deutschlandweite „Verein Frühstücks-Treffens für Frauen“ gegründet. Die mittlerweile 6.000 Mitarbeiterinnen unterschiedlicher christlicher Kirchen und Gemeinden organisieren jährlich über 280 Frühstückstreffen in mehr als 160 Orten. Die Veranstaltungen in Grömitz werden ehrenamtlich von einem 10-köpfigen Trägerkreis organisiert, das sich einmal im Monat trifft.


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