

Neustadt. „Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen ist
ein Gedenktag (25. November), der wichtiger denn je ist. Häusliche Gewalt gehört
zu den größten Gesundheitsrisiken für Frauen, bleibt jedoch lange Zeit unbemerkt
hinter verschlossenen Türen. Gewalttätige Auseinandersetzungen können so lange
im Verborgenen bleiben“, berichtet die Neustädter Frauenrunde bei einem
Pressegespräch.
Durch jahrelange Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung habe sich das
Bewusstsein verändert. „Gewalt in Form von physischen, psychischen, sexuellen,
sozialen und emotionalen Übergriffen gegen Frauen und Kinder in der Familie wird
weniger als Privatsache, sondern zunehmend als öffentliches Problem gesehen und
strafrechtlich verfolgt. Wir wissen, je aufgeklärter die Gesellschaft ist, desto
weniger Gewaltübergriffe finden statt. Und das ist uns wichtig, denn für uns
zählt jede einzelne Frau“, erklärt Heinke Hafemann von Amnesty International.
Um die Aufklärungsarbeit voranzutreiben, hat die Neustädter Frauenrunde auch
in diesem Jahr ein umfangreiches Programm organisiert. Mit zahlreichen Aktionen
in der Zeit vom 23. bis zum 30. November möchten die Vertreterinnen
verschiedener Organisationen die Öffentlichkeit wieder informieren,
sensibilisieren, Unsicherheiten nehmen und Tabus brechen.
Zum Auftakt wird am Montag, dem 23. November, die Fahne „frei leben ohne
Gewalt“ unweit des Rathauses gehisst. Zwei Tage später veranstaltet Pastor Jens
Rathjen um 19 Uhr in der Hospitalkirche, Am Hafen, einen ökumenischen
Gottesdienst. Am Donnerstag, dem 26. November wird in Kooperation mit dem
Neustädter KOKI um 20 Uhr der Film „Festung“ gezeigt. Ein Filmdrama, das die
Geschichte eines 13-jährigen Mädchens erzählt, die von gewalttätigen Übergriffen
des Vaters geprägt ist. Die Eintrittskarten in Höhe von fünf Euro sind in der
Buchhandlung Buchstabe oder an der Abendkasse erhältlich.
Am Freitag, dem 27. November findet um 10 Uhr auf dem Wochenmarkt ein
zentraler Programmpunkt - die Brötchentütenaktion - statt. Die Bäckereien
Seßelberg und Scheel stellen diesbezüglich wieder zahlreiche Brötchen zur
Verfügung. Diese werden unter dem Leitsatz: „Schaut hin! Gewalt kommt nicht in
die Tüte!“ von der Neustädter Frauenrunde mit Unterstützung aus der Politik, der
Bürgermeisterin Dr. Tordis Batscheider und der Polizei kostenlos verteilt.
Gleichzeitig wird auf das Thema aufmerksam gemacht und lokale Hilfsangebote
sowie Beratungsstellen und das Hilfe-Telefon vorgestellt. Unter der kostenlosen
Telefonnummer 0800/116016 können sich Frauen, die von Gewalt betroffen sind
sowie deren Angehörige, Freunde und Nachbarn, wenden. 24 Stunden täglich sind
dort Ansprechpartnerinnen zu erreichen, die anonym und vertraulich zu allen
Formen von Gewalt beraten und auf Wunsch den Kontakt zu
Unterstützungseinrichtungen vor Ort herstellen. Darüber hinaus gibt es vom 23.
bis 30. November in der Stadtbücherei einen Büchertisch zum Thema.
Alle Veranstaltungen sind für Frauen und Männer ausgerichtet und kostenfrei.
(inu)