Ireen Nussbaum

Aktionswoche zum Tag gegen Gewalt

Natalia von Levetzow, Sabine Stryga, Andrea Rathjen, Iris Merz, Maeve Reichel und Heinke Hafemann (v. lks.) setzen sich gegen Gewalt an Frauen ein.

Natalia von Levetzow, Sabine Stryga, Andrea Rathjen, Iris Merz, Maeve Reichel und Heinke Hafemann (v. lks.) setzen sich gegen Gewalt an Frauen ein.

Neustadt. „Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen ist ein Gedenktag (25. November), der wichtiger denn je ist. Häusliche Gewalt gehört zu den größten Gesundheitsrisiken für Frauen, bleibt jedoch lange Zeit unbemerkt hinter verschlossenen Türen. Gewalttätige Auseinandersetzungen können so lange im Verborgenen bleiben“, berichtet die Neustädter Frauenrunde bei einem Pressegespräch.
 
Durch jahrelange Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung habe sich das Bewusstsein verändert. „Gewalt in Form von physischen, psychischen, sexuellen, sozialen und emotionalen Übergriffen gegen Frauen und Kinder in der Familie wird weniger als Privatsache, sondern zunehmend als öffentliches Problem gesehen und strafrechtlich verfolgt. Wir wissen, je aufgeklärter die Gesellschaft ist, desto weniger Gewaltübergriffe finden statt. Und das ist uns wichtig, denn für uns zählt jede einzelne Frau“, erklärt Heinke Hafemann von Amnesty International.
 
Um die Aufklärungsarbeit voranzutreiben, hat die Neustädter Frauenrunde auch in diesem Jahr ein umfangreiches Programm organisiert. Mit zahlreichen Aktionen in der Zeit vom 23. bis zum 30. November möchten die Vertreterinnen verschiedener Organisationen die Öffentlichkeit wieder informieren, sensibilisieren, Unsicherheiten nehmen und Tabus brechen.
 
Zum Auftakt wird am Montag, dem 23. November, die Fahne „frei leben ohne Gewalt“ unweit des Rathauses gehisst. Zwei Tage später veranstaltet Pastor Jens Rathjen um 19 Uhr in der Hospitalkirche, Am Hafen, einen ökumenischen Gottesdienst. Am Donnerstag, dem 26. November wird in Kooperation mit dem Neustädter KOKI um 20 Uhr der Film „Festung“ gezeigt. Ein Filmdrama, das die Geschichte eines 13-jährigen Mädchens erzählt, die von gewalttätigen Übergriffen des Vaters geprägt ist. Die Eintrittskarten in Höhe von fünf Euro sind in der Buchhandlung Buchstabe oder an der Abendkasse erhältlich.
 
Am Freitag, dem 27. November findet um 10 Uhr auf dem Wochenmarkt ein zentraler Programmpunkt - die Brötchentütenaktion - statt. Die Bäckereien Seßelberg und Scheel stellen diesbezüglich wieder zahlreiche Brötchen zur Verfügung. Diese werden unter dem Leitsatz: „Schaut hin! Gewalt kommt nicht in die Tüte!“ von der Neustädter Frauenrunde mit Unterstützung aus der Politik, der Bürgermeisterin Dr. Tordis Batscheider und der Polizei kostenlos verteilt. Gleichzeitig wird auf das Thema aufmerksam gemacht und lokale Hilfsangebote sowie Beratungsstellen und das Hilfe-Telefon vorgestellt. Unter der kostenlosen Telefonnummer 0800/116016 können sich Frauen, die von Gewalt betroffen sind sowie deren Angehörige, Freunde und Nachbarn, wenden. 24 Stunden täglich sind dort Ansprechpartnerinnen zu erreichen, die anonym und vertraulich zu allen Formen von Gewalt beraten und auf Wunsch den Kontakt zu Unterstützungseinrichtungen vor Ort herstellen. Darüber hinaus gibt es vom 23. bis 30. November in der Stadtbücherei einen Büchertisch zum Thema.
 
Alle Veranstaltungen sind für Frauen und Männer ausgerichtet und kostenfrei. (inu)


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