

Erfolgsfaktor Mitarbeitergesundheit - und was Arbeitgeber dafür tun können
Eutin. Immer mehr Menschen haben immer längere Krankheitszeiten im Job, sind über Grippe hinweg rückengeplagt oder fühlen sich ausgebrannt. „Gesunde, motivierte Mitarbeiter, die gern zur Arbeit kommen, sind die wichtigste Ressource eines Unternehmens“, sagt Svenja Katzer von der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung in Schleswig-Holstein eV (LVFG SH). Deshalb initiiert die LVFG SH zusammen mit zwei Krankenkassen, der BKK Mobil Oil und der VIACTIV, ein Modellprojekt, bei dem Experten kleine und mittelgroße Unternehmen über zwei Jahre hinweg in der betrieblichen Gesundheitsförderung begleitet. Für dieses Modellprojekt „Unternehmen wOHlauf“ sucht die LVFG SH derzeit noch teilnehmende Unternehmen aus Ostholstein in der Größe von 15 bis 250 Mitarbeitern.
Angesprochen sind alle Berufsgruppen vom Handwerksbetrieb bis zur Anwaltskanzlei, von der Arztpraxis bis zum Baumarkt. „Wir wollen einfach sehen, was in den Unternehmen gebraucht wird“, sagt Svenja Katzer, „wo wir unterstützen oder Tipps geben können.“ Die Unternehmen werden beim Aufbau der betrieblichen Gesundheitsförderung mit oftmals ganz einfachen, gut in den Alltag integrierbaren Maßnahmen unterstützt. Jedes Unternehmen stellt einen Ansprechpartner, der an den Treffen von „Unternehmen wOHlauf“ teilnimmt und als Multiplikator in der Firma fungiert. So werden bei den vier Netzwerktreffen, die jeweils einen Nachmittag dauern, fachliche Inhalte für die Umsetzung der betrieblichen Gesundheitsförderung vermittelt, die Teilnehmer können praxisbezogene Tipps und Materialien mitnehmen in ihren Betrieb, aber auch andere Unternehmen aus der Region kennenlernen.
Projektpartner wie die AktiVital GmbH konnten für „Unternehmen wOHlauf“ gewonnen werden, die Seminare anbieten, aber auch in die Betriebe kommen und vor Ort Vorträge und Übungen anbieten zu Rückengesundheit, Stressmanagement, Entspannung, Bewegung und anderen Themen, bei denen Arbeitgeber ihre Arbeitnehmer im Arbeitsalltag unterstützen können. „Es sind sehr individuelle Angebote, mit denen wir die Unternehmen im Aufbau ihrer betrieblichen Gesundheitsförderung begleiten“, so Svenja Katzer, „Rücken- und Cardio-Screenings der Mitarbeiter gehören dazu, aber auch LifeKinetik, die mit einfachen Übungen in vielerlei Hinsicht unterstützen kann.“ So kann sich auch die Geschäftsführung davon überzeugen, dass es oftmals keines großen Aufwands, weder zeitlich noch finanziell, bedarf, die Mitarbeiter dabei zu unterstützen, mental und körperlich gesund zu bleiben. „Im besten Fall zeigt sich das nach zwei Jahren in gesunden, leistungsfähigen Mitarbeitern“, wünscht sich Svenja Katzer. Motivierte Kollegen mit guter Laune, die zudem Arbeitsklima und Kommunikation im Betrieb verbessern. „Wir wünschen uns, dass die Geschäftsführung sieht, was sie für ihre Mitarbeiter tun kann - und das sind manchmal Kleinigkeiten, an die man gar nicht denkt.“ Kleine Pausen, eine App, die daran erinnert, sich mal zu bewegen zwischendurch, Dinge, die Körper und Geist entlasten, Krankheiten und damit auch Ausfallzeiten und Unzufriedenheit vorbeugen.
Darüber hinaus steigert eine betriebliche Gesundheitsförderung ganz nebenbei auch die Produktivität, verbessert Image und Attraktivität eines Unternehmens, auch für neue Mitarbeiter, die zunehmend auf diesen Faktor bei ihrem neuen Arbeitgeber achten. „Die Unternehmen haben durchweg Vorteile von der betrieblichen Gesundheitsförderung“, macht Svenja Katzer deutlich, „wir wollen ihnen zeigen, wie.“
Das Modellprojekt beginnt am 21. Februar mit dem ersten Netzwerktreffen in Eutin - hier erhalten die Teilnehmer Fragebögen für ihre Mitarbeiter, die auszufüllen sie gebeten werden. Unter anderem sind es Fragen zu ihrer Gesundheit und ihren Wünschen für die betriebliche Gesundheitsförderung - „wir wollen am Ende messen können, ob das Modellprojekt Erfolg hatte, das zu sehen ist wichtig für alle Beteiligten.“ Weiter geht es dann im März mit dem ganztägigen Seminar der AktiVital zur betrieblichen Gesundheitsförderung.
Die Teilnahme an „Unternehmen wOHlauf“ sei kostenlos, der zeitliche Aufwand bewusst überschaubar gehalten, erklärt Svenja Katzer, „alle Termine in den Betrieben werden selbstverständlich abgesprochen.“ Finanziert wird das Gerüst des Modellprojektes von den Kassen. Über die Angebote von „Unternehmen wOHlauf“ gibt es für interessierte Betriebe weitere, jedoch kostenpflichtige Möglichkeiten zur betrieblichen Gesundheitsförderung - den Besuch von Ergonomen vor Ort zum Beispiel.
Unter www.unternehmen-wohlauf.de finden sich alle Informationen wie auch das Anmeldeformular - gern informiert auch Svenja Katzer unter Tel. 0431/94294. (red)