

Neustadt. Noch bis zum 24. März kann im Hans-Ralfs-Haus für
Kunst und Kultur eine Ausstellung von Michaela Berning-Tournier und Wolfgang
Blockus besucht werden.
Das Künstlerehepaar verbindet vor allem die Begeisterung für die Kunst. Ganz
unabhängig voneinander entwickelten beide Künstler, die seit Langem eine
Ateliergemeinschaft bilden, ihren persönlichen Stil mit je eigenen Themen. So
widmet sich Wolfgang Blockus vor allem der Landschaft. In den früheren Jahren
thematisierte er sehr kritisch die negativen Auswirkungen der Industrie auf
unsere Umwelt. In den späteren Jahren verschwinden nach und nach alle
zivilisatorischen Elemente aus seinen Bildern. Er zeigt jetzt eine Landschaft,
die nur noch aus ihren ureigenen Elementen besteht: Wasser, Felsen, Himmel. Der
Mensch kommt nicht mehr vor. Wolfgang Blockus betrachtet den Menschen als eine
vergänglich kurze Episode in der Zeitgeschichte. Nur die Natur überdauert. Seine
Themen setzt er in lasierender Ölmalerei um, bei der die Grau-, Blau- und
Ockertöne dünn Schicht um Schicht auf die Leinwand gebracht werden. So entstehen
Transparenz und Tiefe zugleich in den Bildern.
Im Gegensatz zu ihrem Mann arbeitet Michaela Berning-Tournier zu sehr
unterschiedlichen Themen in verschiedenen Techniken. So hat sie neben der
Landschaftsmalerei vor allem das Thema „Gesichter“ als Schwerpunkt. Ebenso
brilliert sie in ihren Zeichnungen, wie etwa in der Reihe „Das Mädchenorchester
von Auschwitz“. Bei ihr erlebt man aber auch Installationen und Projekte, wie
das Projekt „Fragen“ im Rahmen von Lübeck als Stadt der Wissenschaft oder ihre
Installation „Müll ist schön“, in der sie auf ironische Weise den Müll als
gesuchtes Sammel- und Kunstobjekt präsentiert.
Bei dem Thema Landschaft nähern sich die beiden Künstler einander an. Auch
bei Michaela Berning-Tournier sucht man vergeblich nach dem Menschen in der
Natur. Ihre zum Teil sehr großformatigen Aquarelle zeigen eine weite, meist
unbegrenzte Landschaft, die sich im Horizont verliert.
Trotz ihrer Unterschiedlichkeit bilden beide Künstler eine unverwechselbare
Einheit, sie unterstützen sich gegenseitig und sind dem anderen Berater und
Helfer. In ihrer aktuellen Gemeinschaftsausstellung im Hans Ralfs-Haus zeigen
sie nun eine Auswahl an atmosphärisch dichten Landschaftsdarstellungen, die den
Betrachter unweigerlich in ihren Bann ziehen.
Die Ausstellung auf dem Gelände der Ameos Einrichtungen, Wiesenhof, kann bis
Donnerstag, dem 24. März von montags bis donnerstags 9 bis 16 Uhr, freitags 9
bis 14.30 Uhr sowie in Anwesenheit der Künstler sonntags von 14 bis 16 Uhr
besucht werden. (red)