Bundesförderung für Neustädter Orgel
Neustadt. Viele, viele Jahre lang wurden Spenden gesammelt, um die Neustädter Orgel erneuern zu können. Nachdem diese Mammutaufgabe geschafft ist, soll nun noch das äußere Gewand der Orgel (der Prospekt) aufwendig restauriert werden.
„Dieser Prospekt ist ein Juwel“, betonte Pastor Jens Rathjen am vergangenen Mittwochmorgen, als Kulturministerin Anke Spoorendonk in der Neustädter Kirche einen Förderbescheid über 35.000 Euro übergab. Wie der Gemeindepastor berichtete, sei die Orgel der Neustädter Stadtkirche um 1600 herum als zweimanualiges Instrument in der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Stadtkirche errichtet worden. Im Laufe der Geschichte wurde sie mehrfach verändert und umgebaut. Das jetzige Instrument ist ein Neubau von 2009. Untersuchungen alter Farbschichten ergaben jedoch, dass die Holzoberfläche früher goldfarben lasiert war. Drauf befanden sich schwarze aufgemalte Intarsien (Mauresken). Diese freizulegen und zu restaurieren würde immens viel Geld kosten, so Rathjen, der sich freute, dass mit der Hilfe vieler Spender bereits die Summe von 28.000 Euro gesammelt werden konnte. Mit dem Förderbescheid des Bundes können nun weitere Untersuchungen der Lack- und Holzoberflächen vorgenommen und dann in der zweiten Jahreshälfte eine Neufassung in Anlehnung an frühere Farbgebungen in Auftrag gegeben werden.
Kantor Andreas Brunion freute sich, dass die jetzt an eine „Kartoffelkiste“ erinnernde Farbgebung des Prospektes dann endlich der Vergangenheit angehören wird. Die Kulturministerin lobte den über Parteigrenzen hinweg gehenden Konsens bei der Bewahrung des kulturellen Erbes. Sowohl der Bund als auch das Land leisteten ihren finanziellen Beitrag. „Das alles trägt dazu bei, dass wir unser kulturelles Erbe erhalten können“, sagte die Anke Spoorendonk im Beisein der Bundestagsabgeordneten Bettina Hagedorn (SPD) und Ingo Gädechens (CDU). Auch Bürgermeisterin Dr. Tordis Batscheider und Propst Dirk Süssenbach sowie Landeskonservator Dr. Michael Paarmann bedankten sich herzlich für die Förderung. „Die Touristen kommen nicht nur wegen unserer schönen Strände, sondern vor allem auch wegen unserer schönen Altstadt und der Stadtkirche“, so die Bürgermeisterin. Mit dem Erhalt des kulturellen Erbes erhöhe Neustadt also zusätzlich seine touristische Attraktivität und schaffe Alleinstellungsmerkmale.
„Wir von der Landesdenkmalpflege freuen uns, dass dieses Orgelwerk nicht nur tönern neu zum Strahlen gebracht wird und erklingen darf, sondern sich auch als Kunstwerk zukünftig stärker hier präsentieren wird“, sagte dazu Landeskonservator Dr. Michael Paarmann, der zudem auf die reiche schleswig-holsteinische Orgellandschaft hinwies, die in ihrem Bestand von einer Qualitt geprägt sei, um die andere Bundesländer Schleswig-Holstein beneiden würden. Volker Weber (Förderverein) und MdB Bettina Hagedorn betonten abschließend noch einmal das wichtige ehrenamtliche Engagement, mit dem die Neustädter Orgel in den vergangenen Jahren von Neustädter Bürgern unterstützt worden ist. Dies sei Beleg dafür, wie sehr das Instrument den Menschen der Europastadt am Herzen liege. „Sie ist keine Antiquität, sondern ein Gemeinschaftswerk“, so Weber. (gm)

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