

Dahme. Paukenschlag, politisches Erdbeben. Mag man es nennen, wie man möchte, Fakt ist, dieses Spiel hat keine Gewinner. Lag von Beginn an eine angespannte Atmosphäre über der Sitzung der Dahmer Gemeindevertretung im bis auf den wirklich allerletzten Platz gefüllten Gemeindehaus, gipfelte diese am Donnerstagabend um 22.45 Uhr mit dem Rücktritt von Bürgermeister Harald Behrens (DWG).
Vorausgegangen war ein Antrag der CDU-Fraktion auf Ausschreibung der Geschäftsführung des Sport- und Gesundheitszentrums (StrandSPA). Diese Position wurde bislang von Harald Behrens besetzt. In der Begründung der CDU hieß es, man wolle einen hauptamtlichen Geschäftsführer installieren, um künftig eine solide Struktur zu gewährleisten (Anmerkung der Redaktion: elf Geschäftsführer seit 2009). Zudem wurde Harald Behrens dafür kritisiert, dass er den stark sanierungsbedürftigen Zustand des StrandSPA‘s in einem Presseartikel öffentlich machte. „Wenn ich Wahrheiten nicht mehr aussprechen darf, bin ich fehl am Platz“, entgegnete Harald Behrens und bilanzierte seine letzten 15 Monate als Geschäftsführer, in denen er gemeinsam mit Betriebsleiter Christian Wolf unter anderem in die Sanierung investierte, neue Behandlungs- und Therapieräume schaffte, das Sonnenstudio umsetzte, den Eingangsbereich umgestaltete und für die Weiterbildung der Mitarbeiter sorgte. „Und für die Funktion des Geschäftsführers habe ich keinen Cent bekommen“, erklärte Harald Behrens.
Trotz all dieser Maßnahmen hieß es in der Begründung der CDU weiter, sie sehe eine schleppende Umsetzung der Attraktivierung. „Wir brauchen Fachpersonal. Unsere Entscheidung ist nicht personenbezogen und geht nicht gegen Harald Behrens“, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Michael Krebs.
Harald Behrens kündigte allerdings an, im Falle einer Annahme des Antrags seinen sofortigen Rücktritt zu erklären. Überrascht von der Reaktion des Bürgermeisters, bat die CDU um 22.25 Uhr um eine Sitzungsunterbrechung. Als sie anschließend an ihrem Antrag festhielt, ließ Harald Behrens seinen Worten Taten folgen und trat zurück.
„Ich habe unheimlich gerne als Bürgermeister für die Gemeinde Dahme gearbeitet und dieser Schritt tut mir unheimlich weh. Ich werde mich für die nächste Kommunalwahl am 6. Mai 2018 wieder aufstellen lassen und versuchen, mit der DWG eine eigene Mehrheit zu erzielen, um Dahme weiter voranzubringen“, erläuterte Harald Behrens, der für seine Worte stehende Ovationen erhielt.
Die Amtsgeschäfte werden zunächst vom stellvertretenden Bürgermeister Michael Olandt (CDU) geleitet. (mg)