

Wer schon seit längerem dampft - also eine E-Zigarette benutzt - kann sich noch an Zeiten erinnern, als jedes Liquid und jedes neue Gerät umständlich und mit langen Wartezeiten verbunden aus dem Ausland geliefert wurde. Heutzutage gibt es im Internet Dutzende Anbieter von E-Zigaretten und Liquids, die Auswahl ist so groß wie noch nie zuvor. Und auch "analoge" Dampfer Shops mit eigenem Ladenlokal sprießen in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden - viele von ihnen verschwinden aber genauso schnell wieder, wie sie gekommen sind. Haben die Dampfer Shops auf lange Sicht eine Zukunft? Oder sind sie nur ein vorübergehender Trend? Ein Blick auf die Zahlen gibt Auskunft.
Was ist eigentlich ein Dampfer Shop?
Es ist mittlerweile nicht unüblich, selbst in Tankstellen und Kiosken Liquids und eine kleine Auswahl an E-Zigaretten zu finden. Aber wer eine möglichst große Auswahl haben möchte und das ohne lange Lieferzeiten, den zieht es in die Dampfer Shops, die es mittlerweile natürlich auch in Oldenburg, Neustadt, Preetz und sogar auf Fehmarn gibt.
Die Dampfershops versuchen nicht nur durch ihr Design Leute anzulocken, sondern natürlich auch durch eine ausführliche Beratung, die sich so nicht im Online-Shop finden lässt. Die Läden erinnern an stylishe Bars oder Cafés, es gibt Sitzecken und "Probier-Bars", an denen sich verschiedenen Liquids in der E-Zigarette kosten lassen, bevor man sie kauft.
Doch wo viel Licht, da auch viel Schatten: oftmals liegen die Preise für das gleiche Produkt "offline" wesentlich höher als in einem Online Dampfer Shop, selbst, wenn man die Versandkosten mit einrechnet.
Die Verkaufszahlen für E-Zigaretten steigen weiter
Kaum ein Konsumprodukt hat wohl so eine beispiellose Entwicklung mitgemacht, wie die E-Zigarette in den letzten Jahren. Das liegt zum einen daran, dass die Geräte immer weiter entwickelt sind und dementsprechend gute Ergebnisse abliefern, ist aber auch der Tatsache geschuldet, dass immer mehr Studien die positiven Auswirkungen eines Wechsels von der Tabak- auf die E-Zigarette unterstützten. Das Vertrauen der Konsumenten wächst weiter und damit auch das Potenzial an neuen "Umsteigern", die durch die E-Zigarette mit dem Rauchen aufhören möchten.
Diese Entwicklung erkennt man natürlich auch an den Dampferzahlen und den Umsätzen der Branche: Nach einem Faktenreport des Verbands des eZigarettenhandels (VDeH) ist die Zahl der Konsumenten innerhalb von fünf Jahren um rund 70 Prozent gestiegen. Mittlerweile sollen mehr als 3,7 Millionen Deutsche regelmäßig zur E-Zigarette greifen. Die Umsätze stiegen von rund fünf Millionen Euro im Jahr 2010 auf über 420 Millionen Euro in 2016. Für 2017 wurde ein erneuter Anwuchs von mehr als 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwartet - und ein Ende dieses Booms ist vorerst nicht abzusehen.
Kaufen die Dampfer lieber online oder im Dampfer Shop?
Eine klare Antwort kann man bei dieser Frage nicht unbedingt geben, denn es kommt auf viele Faktoren an. Die weltweit größte Dampferumfrage mit über 5.000 internationalen Teilnehmern bringt interessante Ergebnisse hervor. 84,6 Prozent der Teilnehmer kaufen ihre E-Zigaretten, Liquids und Zubehör lieber online an. Ebenso in den Fachhandel zieht es hingegen rund 76,6 Prozent - die Dampfer Shops liegen also dicht auf.
Besonders stark zieht es Umsteiger, oder jene, die es werden wollen, in die Dampfer Shops in den Städten. Das liegt an der umfassenden Beratung, die einem hier geboten wird. Denn gerade als Anfänger kann die große Auswahl an Geräten und Liquids erschlagend wirken und man nimmt gerne die Hilfe von Fachpersonal in Anspruch. Aber auch erfahrene Dampfer frequentieren die Läden. Sei es, um "nur mal schnell" Nachschub zu besorgen oder aber, um sich mit anderen Dampfern auszutauschen. Denn oft sind die Dampfer Shops gleichzeitig auch Begegnungsstätten für Fachsimpelei. Interessant ist auch der Vergleich mit unserem Nachbarn Österreich: Hier kaufen gerade einmal 42,1 Prozent der Befragten in Online-Shops ein, 81,1 Prozent besuchen lieber die Dampfer Shops.
Immer mehr Dampfer Shop Ketten auf dem Markt
Zu Beginn des E-Zigaretten Trends waren es oftmals Dampfer, die den Schritt in die Selbstständigkeit mit einem eigenen Shop wagten. Mittlerweile gibt es allerdings immer mehr Dampfer Store Ketten, die, immer im gleichen Design und meist auch mit der gleichen Produktpalette, ihre Türen öffnen. Die Dampferketten profitieren von ihrem Namen, haben aber oft im Vergleich mit kleineren und unabhängigen Shops nur eine begrenzte Auswahl an Marken.
Doch so mancher Selbstständige musste im Kampf gegen die größeren Ketten schon kapitulieren - schließlich muss man im Gegensatz zu einem Online-Shop auch für die Räumlichkeiten, Strom, Personal und vieles mehr zahlen. Schlagen sich diese Kosten dann deutlich auf die Preise nieder, wählen viele Kunden doch wieder den Online-Handel, um günstiger an das Gewünschte zu kommen.
Haben Dampfer Shops Zukunft?
Wie in so vielen Bereichen, wird sich der Markt auch bei den elektrischen Zigaretten und Liquids einpendeln. Geschäfte, die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, guten Kundenservice und eine breite Auswahl an Produkten bieten, werden sich durch die aufgebaute Stammkundschaft wahrscheinlich halten können. Wer aber denkt, er könne mit der E-Zigarette zu absolut marktunüblichen, überteuerten Preisen buchstäblich "einen schnellen Euro" machen, wird schon bald merken, dass die Kundschaft darauf reagiert - indem sie in einem anderen Laden kauft. Zu groß ist mittlerweile die Auswahl an guten Dampfer Shops und Online-Händlern, als dass sich hier mit der Gutmütigkeit der Käufer Geschäfte machen ließen. Fakt ist: die E-Zigarette boomt weiterhin und das wird voraussichtlich auch noch einige Jahre so weiter gehen.