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Den richtigen Ton treffen – Ausbildungen in der Musikbranche

Für viele Menschen drückt Musik das aus, was sich mit Worten nicht aussprechen lässt. Die Klänge erschaffen eine eigene Welt und sind weit mehr als nur eine festgelegte, aufeinanderfolgende Reihe von Tönen. Musik macht beispielsweise einen Film spannend und beeinflusst die Stimmungen von Menschen. Die Klänge halten Erinnerungen lebendig und entführen die Zuhörer an bekannte oder unbekannte Orte. So vielseitig die musikalischen Gebilde sind, so facettenreich gestalten sich die musikalischen Berufe. Musik gibt in vielen beruflichen Branchen den Ton an und ist eng mit pädagogischen oder kaufmännischen Aspekten verbunden. Die musikalischen Berufe sind nicht zuletzt aufgrund der dynamischen digitalen Entwicklungen einem ständigen Wandlungsprozess unterworfen. Talentierte junge Menschen haben gute Chancen, einen Beruf zu erlernen und auf dem vielversprechenden Markt Fuß zu fassen.
 
Kaufmännische Musikberufe
In einigen Berufen fließt die musikalische Leidenschaft mit kaufmännischen Denkweisen zusammen. Zu den bekanntesten kaufmännischen Ausbildungsberufen in der Musikbrache gehört der Beruf des Musikfachhändlers, ein anerkannter dreijähriger dualer Ausbildungsberuf. Der Auszubildende arbeitet in einem Geschäft für musikalische Tonträger oder musikalischem Zubehör. Er oder sie berät Kunden und verkauft das musikalische Equipment. In diesem Beruf lernen die Auszubildenden neben den kaufmännischen Grundlagen die aktuellen Urheber- und Nutzungsrechte im Musikbusiness kennen. Kaufmännische Assistenten für Musik sind hingegen dafür zuständig, Konzerte und andere musikalische Events zu planen, zu organisieren und durchzuführen. Weiterhin sprechen sie die vorgesehenen Gagen mit den Künstlern ab und kalkulieren alle Kosten. Der Beruf weist Gemeinsamkeiten mit dem Berufsbild des Eventmanagers auf, wobei die Fachkräfte eher hinter den Kulissen arbeiten. Vielen Menschen ist nicht bewusst, wieviel Arbeit und Fachwissen hinter einem organisierten Event stecken, noch ist ihnen klar, woher ihre Helene Fischer oder Justin Timberlake Tickets stammen.
 
Handwerkliche Berufe für musikalische Tüftler und Bastler
Jedes Musikinstrument, das auf einem Konzert zum Einsatz kommt, wird von irgendjemandem hergestellt. Diesen Job übernehmen die handwerklichen Bastler, die ihre Passion zur Musik mit handwerklichen Kenntnissen und Fertigkeiten verbinden. Es gibt Instrumentenbauer in den verschiedensten Sparten sowohl für Geigen und Bogen als auch für Handzug- oder Holzblasinstrumente. Zu den selteneren Berufen in dieser Branche zählen die Cembalo- und Klavierbauer sowie die Fachkräfte für Orgelbauten. Eine Voraussetzung für diesen Berufszweig ist selbstverständlich eine dementsprechende Musikalität. Die Bewerber müssen das jeweilige Instrument beherrschen und in bestimmten Fällen bei der Bewerbung vorspielen. Ein erprobtes musikalisches Gehör ist wichtig, um die Arbeit zufriedenstellend auszuführen, ebenso wie eine sorgfältige und genaue Arbeitsweise, gepaart mit dem notwendigen Fingerspitzengefühl. Für diese Berufe stehen oft nur wenige Ausbildungsplätze an speziellen Lehrinstituten bereit. Im Gegensatz zur rein betrieblichen Lehre, lernen die Schüler in der dualen Ausbildung theoretische Grundlagen und die praktische Arbeit in der Werkstatt kennen. Auf dem Arbeitsmarkt sind viele der Absolventen selbstständig tätig.
 
Kreative und künstlerische Berufe mit Musik
Musikalische Berufe mit künstlerischen Schwerpunkten, wie sie in dem Einführungstext des Deutschen Musikinformationszentrums erklärt werden, gehören zu den bekanntesten Berufen der Branche. Solo- sowie Bühnentänzer, Kabarettisten oder Musicalsänger: Die Künstler stehen vor einem großen Publikum auf der Bühne und bieten ihre Songs und Bewegungen dar. Hinter den Kulissen gibt es weitere kreative Menschen, die sich jeden Tag mit der Musik beschäftigen. Die fertigen Bild- und Tonaufnahmen, die in der Werbung im Fernsehen zu sehen und im Radio zu hören sind, stammen von Mediengestaltern der Fachrichtung Bild und Ton. Um einen Beruf aus dieser Branche zu erlernen, benötigt der Bewerber mehr als eine musikalische Begabung. Er muss sich selbst organisieren und vermarkten können. Im Gegensatz zu anderen musikaffinen Berufen lebt es sich als Berufsmusiker eher risikoreich. Nicht jeder findet auf Anhieb eine feste Anstellung in einer kulturellen Institution. Es ist ratsam, sich auf diese dynamischen Bedingungen einzustellen und ein zweites Standbein aufzubauen.
 
Weitergabe der Musik als Musikpädagoge
Musikpädagogen geben ihre musikalischen Kenntnisse an andere weiter und halten die Musikkultur am Leben. Sie verbinden die "klassischen" Konzepte der musikalischen Vermittlung mit modernen pädagogischen und didaktischen Ansätzen. Für die Arbeit als Musikpädagoge ist neben dem Talent eine pädagogische Eignung notwendig. Die speziellen Fachbereiche sind vielseitig: Musik- und Gesangslehrer unterrichten an Schulen und verschiedenen Musikinstituten, während Therapeuten die Musik zu Behandlungszwecken einsetzen. Sprecherzieher bringen ebenfalls ein musikalisches Verständnis mit, fokussieren sich aber wiederum auf die sprachlichen Übungen. Tanzlehrer arbeiten an Tanzschulen und bilden dort ambitionierte Laien oder professionelle Tänzer aus.
 
Musik produzieren und wirtschaftlich vermarkten
Die Menschen, die sich der Produktion von Musikstücken widmen, arbeiten ausschließlich abseits des Rampenlichts - in Plattenfirmen oder im großen Musikfachhandel. Sie organisieren den musikalischen Betrieb und arbeiten mit den Künstlern im Studio. Ferner können sie als Manager arbeiten und sich nach aktuellen Trends oder neuen Talenten in der Branche umsehen. Das Spektrum an Berufen ist auch hier facettenreich. Es gibt Journalisten, die über verschiedene Musikthemen schreiben oder New Media Manager. Über die modernen Downloadplattformen bringen sie die Werke digital an den Kunden. Im technisch-gestalterischen Bereich der Musikproduktion arbeiten Tontechniker und Meister. Viele dieser Berufe lassen sich nur durch einen entsprechenden Studienabschluss ausüben.
 
Gehalt und Verdienst der Berufe in der Musikbranche
Die kreativen und kulturellen Bereiche der Musik unterliegen einem Wandel, der dank der Digitalisierung an Fahrt aufgenommen hat. Entgegen der Annahme, von Musik könne ein Künstler nicht leben, sprechen die allgemeinen Gehaltsangaben der musikalischen Berufe. So verdient ein Orchestermusiker monatlich bis zu 2500 Euro brutto, Musikredakteure werden ebenfalls mit durchschnittlich 3125 Euro brutto im Monat gut bezahlt. Musikfachhändler verdienen anfangs 2100 bis 2500 Euro monatlich, oftmals liegt ihrer Arbeit ein Tarifvertrag zugrunde. Eventmanager verdienen, je nachdem, ob sie im Großhandel oder Verband arbeiten, monatlich zwischen 2900 und 6900 Euro brutto. Musikalisch tätige Pädagogen erhalten für ihre Arbeit, abhängig vom jeweiligen Bundesland und dem Tarifvertrag im öffentlichen Dienst, ein Entgelt zwischen 2600 und 4000 Euro brutto. Das Gehalt der kreativen Berufsmusiker variiert und richtet sich nach der jeweiligen Auftragslage. Angehende Auszubildende sollten sich hinsichtlich ihres beruflichen Wunsches nicht entmutigen lassen und sich bei den zuständigen Beratungsstellen über die aktuellen Ausbildungsstellen informieren.
 
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