Marco Gruemmer

„Der Erhalt ist Verpflichtung“  - Gruber St. Jürgen-Kirche wird 2017 umfangreich saniert

Architekt Torsten Ewers (re.) zeigt MdB Bettina Hagedorn und Landeskonservator Dr. Michael Paarmann die Risse im Mauerwerk der Kirchturms.

Architekt Torsten Ewers (re.) zeigt MdB Bettina Hagedorn und Landeskonservator Dr. Michael Paarmann die Risse im Mauerwerk der Kirchturms.

Grube. Sie fand im Jahre 1232 erstmals Erwähnung und ist damit eines der ältesten Gotteshäuser in Ostholstein. Die St. Jürgen-Kirche zu Grube ist eine echte „Landmarke“ im Norden des Kreises. Das historische Kirchengebäude, speziell im Bereich des Kirchturms ist jedoch stark sanierungsbedürftig.
 
Die St. Jürgen-Kirche zu erhalten, ist das Anliegen des ganzen Ortes und der Region. Ihr Zustand ist allerdings alles andere als gut: Im Dachstuhl gibt es massive Holzschäden, das Mauerwerk weist Mängel und Schäden auf. Auch der wertvolle Altar, ein einzigartiger spätgotischer Schnitzaltar von 1475, der zum Teil mit original Farbe und in vollem Umfang erhalten ist, ist vom Wurmbefall betroffen. Aufgrund der Größe des Kirchengebäudes liegen die Gesamtkosten der Sanierungsmaßnahmen nach Ansicht des Oldenburger Architekten Torsten Ewers bei insgesamt rund 880.000 Euro.
 
Am vergangenen Dienstag informierte die Kirchengemeinde über das umfangreiche Projekt. Unter den Gästen weilten die Bundestagsabgeordnete Bettina Hagedorn, Propst Dirk Süssenbach, Pastor Rüdiger Fuchs, Landeskonservator Dr. Michael Paarmann vom Landesamt für Denkmalpflege sowie Bürgermeister Volkert Stoldt. Erstere setzt sich als Mitglied im Haushaltsausschuss des Bundestages seit 2008 im Rahmen des Denkmalschutz-Sonderprogrammes für die Förderung historischer Projekte in Ostholstein ein. Aktuell wird derzeit der Elisabeth-Turm auf dem Bungsberg mit 160.000 Euro aus Bundesmitteln saniert und steht 2017 wieder als Aussichtsturm zur Verfügung. Eine definitive Förderung für Grube konnte Bettina Hagedorn noch nicht zusagen. In einer Sitzung des Haushaltsausschusses am kommenden Donnerstag wird das Denkmalschutz-Sonderprogramm beschlossen. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass Grube davon profitieren wird“, sagte die Bundestagsabgeordnete. Maximal könne man eine Förderung von 50 Prozent erwarten.
 
„Ob mit oder ohne Bundesmittel, saniert wird auf jeden Fall“, kündigte Torsten Ewers an. Der Kirchenkreis Ostholstein beteiligt sich mit 35 Prozent an den Kosten, die Kirchengemeinde Grube mit 10 Prozent. Weitere Gelder kommen vom Förderverein sowie der Kirchbaustiftung.
 
„Die Kirche in Grube genießt eine hohe Wertschätzung. Jeder Stein ist getränkt von der Geschichte, von Freud und Leid. Der Werterhalt für kommende Generationen ist Verpflichtung“, erläuterte Torsten Ewers. Den großen Rückhalt für die Kirchengemeinde durch die bürgerliche und politische Gemeinde beteuerte auch Bürgermeister Volkert Stoldt. „Die St. Jürgen-Kirche ist für die Menschen von enormer Bedeutung. Sie vermittelt Heimat, Schutz, Geborgenheit, Hoffnung und Zuversicht“, ergänzte Bettina Hagedorn.
 
Laut Aussage des Architekten wird im ersten Halbjahr 2017 mit den konkreten Planungen begonnen, die Bauarbeiten starten dann in der zweiten Jahreshälfte. (mg)


Weitere Nachrichten aus Neustadt in Holstein

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen