

Grube. Sie fand im Jahre 1232 erstmals Erwähnung und ist damit eines der
ältesten Gotteshäuser in Ostholstein. Die St. Jürgen-Kirche zu Grube ist eine
echte „Landmarke“ im Norden des Kreises. Das historische Kirchengebäude,
speziell im Bereich des Kirchturms ist jedoch stark sanierungsbedürftig.
Die St. Jürgen-Kirche zu erhalten, ist das Anliegen des ganzen Ortes und der
Region. Ihr Zustand ist allerdings alles andere als gut: Im Dachstuhl gibt es
massive Holzschäden, das Mauerwerk weist Mängel und Schäden auf. Auch der
wertvolle Altar, ein einzigartiger spätgotischer Schnitzaltar von 1475, der zum
Teil mit original Farbe und in vollem Umfang erhalten ist, ist vom Wurmbefall
betroffen. Aufgrund der Größe des Kirchengebäudes liegen die Gesamtkosten der
Sanierungsmaßnahmen nach Ansicht des Oldenburger Architekten Torsten Ewers bei
insgesamt rund 880.000 Euro.
Am vergangenen Dienstag informierte die Kirchengemeinde über das umfangreiche
Projekt. Unter den Gästen weilten die Bundestagsabgeordnete Bettina Hagedorn,
Propst Dirk Süssenbach, Pastor Rüdiger Fuchs, Landeskonservator Dr. Michael
Paarmann vom Landesamt für Denkmalpflege sowie Bürgermeister Volkert Stoldt.
Erstere setzt sich als Mitglied im Haushaltsausschuss des Bundestages seit 2008
im Rahmen des Denkmalschutz-Sonderprogrammes für die Förderung historischer
Projekte in Ostholstein ein. Aktuell wird derzeit der Elisabeth-Turm auf dem
Bungsberg mit 160.000 Euro aus Bundesmitteln saniert und steht 2017 wieder als
Aussichtsturm zur Verfügung. Eine definitive Förderung für Grube konnte Bettina
Hagedorn noch nicht zusagen. In einer Sitzung des Haushaltsausschusses am
kommenden Donnerstag wird das Denkmalschutz-Sonderprogramm beschlossen. „Ich bin
sehr zuversichtlich, dass Grube davon profitieren wird“, sagte die
Bundestagsabgeordnete. Maximal könne man eine Förderung von 50 Prozent erwarten.
„Ob mit oder ohne Bundesmittel, saniert wird auf jeden Fall“, kündigte
Torsten Ewers an. Der Kirchenkreis Ostholstein beteiligt sich mit 35 Prozent an
den Kosten, die Kirchengemeinde Grube mit 10 Prozent. Weitere Gelder kommen vom
Förderverein sowie der Kirchbaustiftung.
„Die Kirche in Grube genießt eine hohe Wertschätzung. Jeder Stein ist
getränkt von der Geschichte, von Freud und Leid. Der Werterhalt für kommende
Generationen ist Verpflichtung“, erläuterte Torsten Ewers. Den großen Rückhalt
für die Kirchengemeinde durch die bürgerliche und politische Gemeinde beteuerte
auch Bürgermeister Volkert Stoldt. „Die St. Jürgen-Kirche ist für die Menschen
von enormer Bedeutung. Sie vermittelt Heimat, Schutz, Geborgenheit, Hoffnung und
Zuversicht“, ergänzte Bettina Hagedorn.
Laut Aussage des Architekten wird im ersten Halbjahr 2017 mit den konkreten
Planungen begonnen, die Bauarbeiten starten dann in der zweiten Jahreshälfte.
(mg)