Marlies Henke

der reporter zuhause: Ostern in Rettin

Eine Homestory von Bärbel Schuldt
 
Es ist wie immer, ich öffne meine Terrassentür, die Amseln hüpfen geschäftig über den Rasen, der Hahn vom Bauernhof gegenüber kräht ein „Frohe Ostern“ durchs Dorf, das Eichhörnchen flitzt durch den Garten, die Spatzen und Meisen sitzen zwitschernd in den Bäumen und auch der Fasan macht einen Osterspaziergang durch den Garten und die Sonne lacht dazu vom blauen Himmel ... wie immer.
Die Enkelkinder kommen ums Haus gelaufen, um bei Oma die Ostereier zu suchen ... wie immer.
Am Nachmittag wird ein Osterspaziergang gemacht...wie immer: Da geht der ältere Herr und führt seinen kleinen weißen Hund spazieren. Da sitzt die ältere Dame auf der Bank und ruht sich zwischendurch aus, weil das Laufen schon etwas schwer fällt. Die Freunde sind auch auf einem kleinen Osterspaziergang unterwegs ... wie immer. Was fehlt, sind die Umarmungen, es muss Abstand gehaltend werden. So winken wir uns zu mit einem Lächeln und rufen „Frohe Ostern“ und „Bleibt gesund“ und es wird mit den Händen ein Herz geformt und über den Abstand geschickt ... es ist wie immer. Und doch ist es ganz anders: Es fehlt die Nähe, die Umarmung.
Es ist wie immer. Nur kommt es mir vor, dass in dem Zuwinken und Abstand eine ganz besondere eigene Nähe entsteht. Und das ist nicht wie immer.


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