

„Der schönste Beruf der Welt“
Die Schülerreporter im Gespräch mit Schulleiter Jörg Schmidt
Jörg Schmidt im Gespräch mit der Schülerzeitungs-AG.
Jörg Schmidt liebt seinen Beruf als Lehrer.
Jörg Schmidt nahm sich Zeit für die Fragen der Schüler.
Eigentlich war die Verabschiedung in den sogenannten Ruhestand schon geplant
und alle Gäste eingeladen. Wir, die Schülerreporter und Schülerzeitungs-AG der
Jacob-Lienau-Schule wollten aus diesem Anlass noch ein Interview mit Jörg
Schmidt, unserem Schulleiter führen, bevor er gehen würde. Nun, da es offenbar
an Personal mangelt, bleibt Jörg Schmidt noch ein halbes Jahr länger
Schulleiter. Das Interview haben wir trotzdem schon mal gemacht und unseren
Schulleiter ein wenig besser kennengelernt.
Schülerin: Wie jung sind sie und wo wurden Sie geboren?
Jörg Schmidt: Ich bin jetzt 64 Jahre jung und wurde in Bad Bevensen geboren.
Das liegt in der Lüneburger Heide bei Lüneburg.
Schülerin: Wohnen Sie in Neustadt?
Jörg Schmidt: Nein, obwohl Neustadt eine schöne Stadt ist, mit einem schönen
Vorort Pelzerhaken. Ich wohne in Timmendorfer Strand.
Schülerin: Haben Sie eine Familie?
Jörg Schmidt: Ja, ich bin verheiratet und habe zwei Töchter.
Schülerin: Haben Sie Geschwister?
Jörg Schmidt: Ja, zwei Brüder. Ich bin der Älteste.
Schülerin: Haben Sie ein Tier?
Jörg Schmidt: Nein.
Schülerin: Welches Hobby haben Sie?
Jörg Schmidt: Ich spiele gerne Golf, wenn ich Zeit habe. Einmal die Woche
schaffe ich das für zwei Stündchen. Dann jogge ich jeden zweiten Tag und fahre
auch gerne mal mit dem Fahrrad durch die Gegend.
Schülerin: Wie alt möchten Sie werden?
Jörg Schmidt: Ich bin schon mal froh, dass ich 64 geworden bin und gesund. 80
wäre schon schön und gesund bleiben.
Schülerin: Wie fanden Sie Ihre Kindheit?
Jörg Schmidt: Die Kindheit fand ich sehr schön. Einmal, weil ich ja auch zwei
Brüder hatte und dann hatten wir in der Nachbarschaft viele Freunde. Wir sind in
einem Dorf in der Nähe von Uelzen aufgewachsen. Da gab es Felder, Wälder, alles
Mögliche… wir konnten immer schön draußen sein und zum Beispiel Fußball spielen.
Das wünsche ich eigentlich jedem Kind, dass man auch mal Raum hat, raus zu
gehen.
Schülerin: Wie gefällt Ihnen Ihr Beruf?
Jörg Schmidt: Der schönste Beruf der Welt, weil man viel mit Kindern und
Jugendlichen zu tun hat.
Schülerin: Wie finden Sie es, in Rente zu gehen?
Jörg Schmidt: Ja, ich gehe ja nun doch noch nicht in Rente. Aber ich bin
jetzt 40 Jahre Lehrer und das Unterrichten macht mir auch noch Spaß.
Schülerin: Welche Fächer unterrichten Sie?
Jörg Schmidt: Ich hab Mathematik und Chemie studiert, weil ich auf dem
Gymnasium einen ganz tollen Mathelehrer hatte und einen ganz tollen
Chemielehrer. Das hat mir so viel Spaß gemacht bei denen Unterricht zu haben, da
dachte ich das versuch ich mal später auch so.
Schülerin: Nun bleiben Sie ja noch ein halbes Jahr länger. Bringt das Ihre
Pläne durcheinander?
Jörg Schmidt: Nein, ich hatte noch gar nichts geplant. Es war ja so viel zu
tun, ihr wisst es ja auch. Ich hatte gar keine Zeit, mir Gedanken zu machen.
Schülerin: Wie stellen Sie sich Ihre Zukunft vor?
Jörg Schmidt: Ich denke, ich schaffe es, dann zwei Mal die Woche Golf zu
spielen. Dann komm ich endlich mal dazu, in Ruhe ein Buch zu lesen. Und was auch
toll ist, man kann außerhalb der Ferien wegfahren. Oder morgens auch mal ein
bisschen Rad fahren an der Ostseeküste entlang, vielleicht nach Neustadt.
Schülerin: Wie stellen Sie sich Neustadt in der Zukunft vor?
Jörg Schmidt: Ich wünsche mir, dass die Schule sich weiter gut entwickelt und
dass man es in Neustadt hinbekommt, den Tourismus stärker in den Vordergrund zu
stellen. Ihr kennt ja Pelzerhaken, so ein schönes Seebad. Die Promenade ist auch
toll geworden. Ich finde es wichtig, dass hier noch mehr Gäste Urlaub machen.
Eventuell müssen noch mehr Hotels gebaut werden. Denn Neustadt braucht auch
Geld, damit die ganzen Ausgaben bezahlt werden können. Die Schule kostet viel
Geld. Wir haben teilweise Räume, die müssen mal saniert oder gestrichen werden.
Da gibt es noch viele andere Projekte, die man gerne machen möchte. Ich denke
Neustadt kann mehr Geld einnehmen, wenn der Tourismus stärker gefördert
wird.
Schülerin: Was fanden Sie an der Schule besonders gut?
Jörg Schmidt: Das Lehrerkollegium, hier herrscht eine gute Stimmung und wir
ziehen an einem Strang. Wir haben eine sehr nette Schülerschaft hier in
Neustadt. Wir sind nicht zu viele. Wir sind zwar größer geworden, damals waren
es 400 Schüler, jetzt haben wir fast 600. Unsere Schule ist sehr adrett und
schmuck und recht sauber, wenn alle darauf achten. Das ist nicht überall so. Das
finde ich auch sehr gut bei uns. Wir haben Eltern, die kümmern sich um die
Kinder. Es freut mich auch, dass die Elternabende in der Regel gut besucht sind.
Obwohl das natürlich auch schwierig ist. Viele sind berufstätig, haben nicht die
Zeit. Außerdem haben wir eine schulfreundliche Stadt. Die Bürgermeisterin, die
Verwaltung, die hören uns zu, wenn wir Nöte haben. Wenn wir etwas brauchen, dann
wird es in der Regel auch erfüllt.
Schülerin: Was hat Ihnen nicht gefallen?
Jörg Schmidt: Ja eine Sache hat mir nicht gut gefallen und die ist noch nicht
abgeschlossen. Alle Räume waren wegen der Betondecken extrem laut. Aber die
Stadt hat auch so alle Jahre zwei, drei Räume ausgestattet und ich hoffe wir
sind nächstes Jahr fertig damit.
Schülerin: Was geben Sie Schülern mit auf den Weg?
Jörg Schmidt: Wichtig finde ich, dass die Schüler sich für die Zukunft
vornehmen sich auch zu engagieren für die Gemeinschaft. Was kann man tun? Ich
habe erzählt, die Stadt regelt hier eine ganze Menge. Die Stadt sorgt dafür,
dass wir eine gute Ausstattung haben. Das Land sorgt dafür, dass wir Lehrer
haben und Erzieher. Genauso braucht der Sportverein Übungsleiter, die Feuerwehr
braucht Mitglieder oder auch andere Organisationen. Da finde ich es ganz gut,
wenn unsere Schüler in ein paar Jahren sagen: Da mach ich mal mit. Das kann auch
in der Politik sein. Wenn man etwas älter wird, kann man sagen: ok jetzt hab ich
gerne Leichtathletik gemacht, vielleicht habe ich mal Lust Trainer zu werden.
Das wäre ganz wichtig für die Gesellschaft. Damit wir nicht immer nach dem Staat
rufen. Der Staat kann gar nicht alles regeln.
Schülerin: Haben Sie einen guten Tipp, wie man gut durch die Schule
kommt?
Jörg Schmidt: Ich sag mal zwei Sachen. Man muss schauen, dass man eine gute
Klassengemeinschaft hat und dass man auch die Schule ein bisschen ernster nimmt.
Die Schule ist praktisch der Arbeitsplatz für euch. Da hat man auch Spaß und
Freude dran, aber nicht nur. Klassengemeinschaft und ein bisschen was tun für
die Schule. Und wer ein bisschen mehr tut, der schafft einen guten
Schulabschluss und wer weniger tut, darf sich dann nicht beklagen.
Schülerin: Sie engagieren sich für den Lions Club. Was macht dieser Club,
welches ist Ihre Aufgabe?
Jörg Schmidt: Die Aufgabe ist weltweit die Gleiche. Es gibt in vielen Städten
Lion Clubs, da treffen sich 30 bis 40 Erwachsene aus verschiedenen Berufen.
Unser Motto lautet „we serve“, wir dienen. Wir dienen der Allgemeinheit. Wir
gucken, wo man unsere Hilfe braucht. Wir machen einmal im Jahr ein Konzert in
der Aula. Da kommen Popbands und wir nehmen Geld ein. Dann schauen wir, was
können wir mit dem Geld anstellen. Da gab es dann zum Beispiel eine Spende für
die Neustädter Tafel oder es gab auch Geld für die Kinderuni.
Schülerin: Was ist wichtig im Leben?
Jörg Schmidt: Das kann ich euch ja mal fragen. Jeder hat wichtige Punkte im
Leben, erzählt mal.
Schülerinnen: Gesundheit, ein Leben ohne Krankheit und Krieg, Familie,
Freunde, Glück…
Jörg Schmidt: Ihr habt ganz wichtige Sachen genannt. Einmal die Familie. Man
weiß, wer glücklich ist, hat in der Regel auch eine nette Familie, die einen
auffängt. Wer gute Freunde hat, fühlt sich auch glücklich. Gesundheit ist auch
wichtig. Ihr habt die drei wichtigsten Punkte genannt. Natürlich ist es auch
schön, wenn man einen Beruf hat, der Spaß einem macht.
Schülerin: Vielen Dank für das Gespräch!
Jörg Schmidt: Das hat mir Spaß gemacht. Ich danke euch.
Text: Schülerzeitungs-AG der Jacob-Lienau-Schule Fotos: Heike Rhein