Marco Gruemmer

„Die Ostsee ist trendy“ - Saisonrückblick für die Tourismus-Agentur Lübecker Bucht, Grömitz, Kellenhusen und Dahme

Der Tourismus in Schleswig-Holstein und damit auch an der Ostseeküste ist weiter im Aufwind, wie die bisher veröffentlichten Zahlen - beispielsweise vom Statistischen Landesamt (Stand Ende September) - in schöner Regelmäßigkeit zeigen. Der reporter hat sich in den Orten von Scharbeutz bis Dahme umgehört.
 
Tourismus-Agentur Lübecker Bucht (TALB)
 
Die Tourismus-Agentur Lübecker Bucht (TALB) geht bei der Erfassung und Auswertung der Zahlen noch einen Schritt weiter. „Für uns ist natürlich die Analyse der Buchungen und Übernachtungen exakt für unseren Bereich, der sich von Scharbeutz über Sierksdorf bis nach Neustadt mit Pelzerhaken und Rettin erstreckt, besonders interessant“, sagte André Rosinski, Vorstand der TALB. Durch die Zentrale Zimmervermittlung (ZZV) steht dafür ein Instrument zur Verfügung, mit dem man die entsprechenden Daten sozusagen in „Echtzeit“ ermitteln kann.
 
Für den TALB-Bereich zeigen die ZZV-Zahlen insgesamt, bezogen auf den Vorjahreszeitraum für das erste bis dritte Quartal (Januar bis September) 2016, einen Anstieg bei den Buchungen von plus 16,3 Prozent und bei den Übernachtungen ergibt sich ein Plus von 14,6 Prozent.
 
Aufgeschlüsselt nach Quartalen sieht die Bilanz - ebenfalls bezogen auf die einzelnen Quartale - noch positiver aus. Besonders erfreulich dabei: Obwohl die Osterferien 2016 sehr früh und damit abweichend von den Vorjahren im 1. Quartal 2016 lagen, sind trotzdem Zuwächse im 2. Quartal 2016 zu verzeichnen.
 
„Und selbst das unbeständige Wetter im 3. Quartal 2016 hielt die Gäste nicht ab, denn auch hier haben wir Zuwächse sowohl bei den Buchungen als auch bei den Übernachtungen im zweistelligen Bereich“, freute sich André Rosinski
 
Aufgrund der insgesamt positiven Entwicklung ist man bei der TALB optimistisch, was den Rest des Jahres angeht. „Erfahrungsgemäß kommen in diesen Monaten viele Spontanurlauber, die im Herbst und Winter und besonders über Weihnachten und Neujahr kurzfristig buchen“, so Rosinski.
 
Grömitz
 
„Hinter uns liegt eine durchaus gelungene Saison mit leichten Tiefen und deutlichen Höhen“, fasste Grömitz Tourismuschef Olaf Dose-Miekley den bisherigen Verlauf zusammen. Mit 6,75 Prozent mehr Übernachtungen, was in absoluten Zahlen ein Plus von 89.000 bedeutet, sei man sehr zufrieden. Insgesamt liegt Grömitz mit Stand Ende September bei 1,42 Millionen Übernachtungen. „Wir hoffen, unser prognostiziertes Ergebnis von 1,54 Millionen Übernachtungen noch zu erreichen“, erklärte Olaf Dose-Miekley.
 
Bei den Übernachtungsgästen habe der Ort ein Plus von 12,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr erreicht. Spitzenwerte gelangen in den Monaten Mai und Juli. Auch der September sei extrem bemerkenswert gewesen, da man in diesem Monat vor allem im Bereich der Tagesgäste Rekordzahlen erreichte. „Es war der umsatzstärkste September überhaupt“, freute sich der Tourismuschef. Leichte Defizite hätte es im Zeitraum von Ostern bis August gegeben. Mit dem Gesamtergebnis liegt Grömitz noch deutlich über dem Trend in Schleswig-Holstein.
 
Positive Zahlen konnte Olaf Dose-Miekley auch aus den Bereichen Wassersport, Yachthafen und Camping vermelden. Ebenso für die Grömitzer Welle, die von Januar bis Oktober 147.000 Besucher zählte und dabei 1,32 Millionen Euro generierte. „Es war ein aufregendes und anspruchsvolles Jahr für alle Mitarbeiter, die sich im Tourismus engagieren“, erklärte Olaf Dose-Miekley abschließend.
 
Kellenhusen
 
Entgegen dem Trend in Schleswig-Holstein kann das Ostseebad Kellenhusen keine positiven Zahlen vermelden. Bis Ende August gab es bei den Ankünften ein Minus von 3,8 Prozent sowie ein kleines Plus von 0,4 Prozent bei den Übernachtungen. Die durchschnittliche Ubernachtungsdauer war allerdings mit acht Tagen relativ hoch. Da die Nachsaison in den Monaten und September und Oktober jedoch wettermäßig top war, hofft man in Kellenhusen, die Zahlen noch korrigieren zu können. Für Markus Schnoor als Vorsitzender des Dehoga-Ortsverbandes liegen die Gründe vor allem in den frühen Ostertagen, der schleppenden Vorsaison und in dem unbeständigen Wetter in der Hauptsaison. Auch der Wegfall von 400 Ifa-Betten (Sanierungsarbeiten in 2016) spiegelt sich in den Zahlen wieder. „Trotzdem sind die Gastonomie-Kollegen mit der Saison nicht gänzlich unzufrieden“, betonte Markus Schnoor.
 
Dahme
 
„Die Saison 2016 ist sehr gut gelaufen, wird sind positiv gestimmt“, berichtete Dahmes Bürgermeister Harald Behrens. Bei den Übernachtungszahlen habe man zwischen 3 und 4 Prozent zugelegt. Einzig der August sei negativ gewesen. „Der hat und richtig vor den Koffer gehauen“, sagte Harald Behrens. In Zahlen waren das fast 4.000 Ankünfte und rund 12.000 Übernachtungen weniger als 2015. „Imn Gegensatz dazu hat uns der September mehr als überrascht und für einen gewissen Ausgleich gesorgt“, so der Verwaltungschef. Mit Blick auf 2017 sprach Harald Behrens von einer guten Buchungslage. Ziel sei es, das Produkt Dahme Stück für Stück zu verbessern. (mg)


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