

Schönwalde. Die geplante Ansiedlung eines Edeka Marktes
sorgt in Schönwalde für reichlich Gesprächsstoff. Eine öffentliche
Informationsveranstaltung in der Turnhalle der Friedrich-Hiller-Schule nutzten
zahlreiche Bürger, um sich ein Bild des Vorhabens zu machen.
Nach aktuellem Stand möchte die Firma Jens GmbH mit Stammsitz in Burg auf
Fehmarn als Investor und Betreiber auf einem der Kirchengemeinde gehörigen
Gelände an der Kreuzung L57/L216 (Richtung Lensahn/Neustadt) einen Edeka Markt
errichten. Bereits 2014 sei das Unternehmen, das bereits sieben Märkte
unterhält, an die Gemeinde herangetreten, berichtete Bürgermeister Hans-Alfred
Plötner.
Geschäftsführer Reimer Jens jun. stellte das Konzept vor. Vorgesehen ist,
zunächst auf einer Verkäufsfläche von 800 Quadratmetern rund 12.000 Artikel plus
eigenständigem Bäcker/Café zu präsentieren. Verkaufsraum und Fassade sollen
modern konstruiert, ausreichend Parkplätze und Lagerkapazitäten vorhanden sein.
Bei guter Resonanz könne die Verkaufsfläche auf bis zu 1.400 Quadratmeter
erweitert werden. „Unser Ziel ist es, eine umfangreiche Vollversorgung für
Schönwalde zu gewährleisten“, erläuterte Reimer Jens jun., der rund 16
Mitarbeiter einstellen möchte.
„Mit einem Edeka Markt würde sich die Einkaufssituation im Ort verbessern und
es würde Kaufkraft gesichert“, sagte Achim Georg von Georg Consulting aus
Hamburg. Er habe im Zuge einer vor fünf Jahren erstellten Machbarkeitsstudie ein
potentielles Einzugsgebiet von 4.300 Menschen errechnet.
Die planungsrechtlichen Schritte für das Projekt erläuterte Andreas Nagel vom
Planungsbüro Ostholstein, zuständig für die Bauleitplanung. Er gab bekannt, dass
der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt sei. Jetzt
gehe es an die frühzeitige Information der Öffentlichkeit. Von der
Landesregierung habe es schon grünes Licht gegeben. „Wir dürfen die Zeit nicht
verschlafen und müssen auch dafür Sorge tragen, perspektivisch gut aufgestellt
zu sein. Der jetzige Edeka Markt möchte seinen Betrieb nicht dauerhaft
fortführen“, meinte Bürgermeister Hans-Alfred Plötner. Die Gemeindevertretung
stehe geschlossen hinter dem Projekt.
Zwischen der Kirchengemeinde als Landeigentümer und der Jens GmbH ist es laut
Aussage der Verantwortlichen bereits zu Verhandlungen gekommen. In deren Zuge
habe sich ein Erbbaurechtsvertrag als vermutlich beste Lösung
herauskristallisiert. Bezüglich der finanziellen Modalitäten scheint es
allerdings noch Redebedarf zu geben, eine endgültige Einigung ist noch nicht
erzielt. Dies ist in erster Linie daraus zu schließen, dass Reimer Jens sen.
plötzlich eine alternative Überlegung für einen innerörtlichen Standort ins
Spiel brachte.
Insgesamt war die Mehrheit der Bevölkerung an diesem Abend pro Edeka Markt
eingestellt. Auch Vorsitzender Gemeindebeirat Andreas Schulenburg betonte, man
stehe hinter der Ansiedlung. „Mit einer möglichen Realisierung kann nach
heutigem Stand in frühestens drei Jahren gerechnet werden“, sagte Hans-Alfred
Plötner abschließend. (mg)