Petra Remshardt

Drum prüfe, wer sich bindet

Inhaber der Schulze-Immobilien in Grömitz Mario Schulz (lks.) hat gute Erfahrungen mit Probearbeit gemacht.

Inhaber der Schulze-Immobilien in Grömitz Mario Schulz (lks.) hat gute Erfahrungen mit Probearbeit gemacht.

Manchmal müssen Arbeits- oder Ausbildungssuchende mit Vorbehalten kämpfen, weil befürchtet wird, dass sie nicht die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten mitbringen oder anderweitige Vermittlungshemmnisse vorliegen. Auch Dustin Paustian suchte nach seinem Abschluss zum Kaufmann der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft neun Monate lang vergeblich nach einer Arbeitsstelle. Immer wieder gab es Absagen bis er im Rahmen einer Probearbeit eine Chance bekam.
„In der Immobilienbranche wird älteren Mitarbeitern mehr Vertrauen entgegen gebracht, deshalb stelle ich lieber lebenserfahrene Arbeitnehmer ab 40 Jahren ein. Herr Paustian mit seinen 25 Jahren, frisch nach der Ausbildung und ohne Berufserfahrung fiel zunächst durch dieses Raster“, erklärt Mario Schulze, Inhaber der Schulze-Immobilien in Grömitz. „Doch er gab nicht auf und bot an, mit Zustimmung der Arbeitsagentur eine Woche zur Probe zu arbeiten. In dieser Zeit konnte ich mich nicht nur von seinem souveränen Auftreten überzeugen, sondern auch davon, dass er gut ins Team passt. Bei einem Familienunternehmen mit zehn Mitarbeitern ist das eine wichtige Voraussetzung. Mit Blick in die Zukunft haben wir so auch unser Team verjüngt und bereits eine Nachfolge für Kollegen gefunden, die kurz vor der Rente stehen“, ergänzt er erfreut. Die Probearbeit, eine sogenannte „MAG - Maßnahme bei einem Arbeitgeber“, kann je nach Einzelfall und den erforderlichen Unterweisungsinhalten bis zu sechs Wochen dauern. Sie ist für den Betrieb kostenlos, denn die Arbeitsagentur oder das Jobcenter übernehmen während dieser Zeit weiterhin das Arbeitslosengeld sowie die gegebenenfalls notwendigen Fahrkosten. Voraussetzung ist, dass die MAG vorher genehmigt wurde und eine Fachkraft im Betrieb die Teilnehmer betreut und anleitet. Auch für geflüchtete Menschen kann eine MAG ein erster Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt sein. „Und sollten berufliche Defizite bestehen, die während der kurzen Probearbeit nicht behoben werden können, kann auch der Eingliederungszuschuss eine gute Möglichkeit sein, die Einarbeitung zu unterstützen. Sprechen Sie uns im Arbeitgeber-Service gerne zu allen Fragen der Nachwuchs- und Personalgewinnung unter der kostenfreien Hotline 0800 4 5555 20 an“, bietet Ulrike Jürgens, Teamleiterin des Arbeitgeber-Service in der Arbeitsagentur in Ostholstein, Unternehmen an. (red)


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