

Manchmal müssen Arbeits- oder Ausbildungssuchende mit Vorbehalten kämpfen,
weil befürchtet wird, dass sie nicht die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten
mitbringen oder anderweitige Vermittlungshemmnisse vorliegen. Auch Dustin
Paustian suchte nach seinem Abschluss zum Kaufmann der Grundstücks- und
Wohnungswirtschaft neun Monate lang vergeblich nach einer Arbeitsstelle. Immer
wieder gab es Absagen bis er im Rahmen einer Probearbeit eine Chance bekam.
„In der Immobilienbranche wird älteren Mitarbeitern mehr Vertrauen entgegen
gebracht, deshalb stelle ich lieber lebenserfahrene Arbeitnehmer ab 40 Jahren
ein. Herr Paustian mit seinen 25 Jahren, frisch nach der Ausbildung und ohne
Berufserfahrung fiel zunächst durch dieses Raster“, erklärt Mario Schulze,
Inhaber der Schulze-Immobilien in Grömitz. „Doch er gab nicht auf und bot an,
mit Zustimmung der Arbeitsagentur eine Woche zur Probe zu arbeiten. In dieser
Zeit konnte ich mich nicht nur von seinem souveränen Auftreten überzeugen,
sondern auch davon, dass er gut ins Team passt. Bei einem Familienunternehmen
mit zehn Mitarbeitern ist das eine wichtige Voraussetzung. Mit Blick in die
Zukunft haben wir so auch unser Team verjüngt und bereits eine Nachfolge für
Kollegen gefunden, die kurz vor der Rente stehen“, ergänzt er erfreut. Die
Probearbeit, eine sogenannte „MAG - Maßnahme bei einem Arbeitgeber“, kann je
nach Einzelfall und den erforderlichen Unterweisungsinhalten bis zu sechs Wochen
dauern. Sie ist für den Betrieb kostenlos, denn die Arbeitsagentur oder das
Jobcenter übernehmen während dieser Zeit weiterhin das Arbeitslosengeld sowie
die gegebenenfalls notwendigen Fahrkosten. Voraussetzung ist, dass die MAG
vorher genehmigt wurde und eine Fachkraft im Betrieb die Teilnehmer betreut und
anleitet. Auch für geflüchtete Menschen kann eine MAG ein erster Einstieg in den
deutschen Arbeitsmarkt sein. „Und sollten berufliche Defizite bestehen, die
während der kurzen Probearbeit nicht behoben werden können, kann auch der
Eingliederungszuschuss eine gute Möglichkeit sein, die Einarbeitung zu
unterstützen. Sprechen Sie uns im Arbeitgeber-Service gerne zu allen Fragen der
Nachwuchs- und Personalgewinnung unter der kostenfreien Hotline 0800 4 5555 20
an“, bietet Ulrike Jürgens, Teamleiterin des Arbeitgeber-Service in der
Arbeitsagentur in Ostholstein, Unternehmen an. (red)