Marco Gruemmer

Ein Buch als Zeichen von Toleranz - Auftakt „Partnerschaft für Demokratie“ des Bundesprogramms „Demokratie leben!“

Neustadt. Über 1,2 Millionen Euro Förderung für die Jugend und weit über 300 Projekte. Seit 2007 ist die Stadt Neustadt Teil verschiedener Bundesprogramme, die Angriffe auf Demokratie, Freiheit und Rechtstaatlichkeit sowie Ideologien der Ungleichwertigkeit als dauerhafte Herausforderungen für die gesamte Gesellschaft ansehen. Rechts­extremismus, Rassismus und Antisemitismus, die Heraus­forderungen durch Islam- beziehungsweise Muslimfeindlichkeit, Anti­ziganismus, Ultranationalismus, Homophobie, gewalt­bereiter Salafismus beziehungsweise Dschihadismus, linke Militanz und andere Bereiche zeigen die Vielzahl demokratie- und menschenfeindlicher Phänomene. Zahlreiche Initiativen, Vereine und engagierte Bürger in ganz Deutschland setzen sich tagtäglich für ein vielfältiges, gewaltfreies und demokratisches Mit­­einander ein. Bei dieser wichtigen Arbeit unterstützt sie aktuell das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundes­ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Es werden besonders Projekte gefördert, die sich in der Demokratie­förderung und der Extremismusprävention engagieren.
 
Die Auftaktveranstaltung in Neustadt begann mit einer musikalischen Einleitung durch die Generationenband „Welle 23“. Sie ist nicht nur ein Projekt-Paradebeispiel, sondern auch wichtiges Instrument, um Gedanken als Liedgut in die Öffentlichkeit zu transportieren. So heißt eine Textpassage in einem ihrer Stücke unter anderem „Wir verlassen unsere Angst - öffne Türen in ein anderes Land“.
 
„Wir stehen an einer Schnittstelle von dem, was war, was gegenwärtig geschieht und was die Zukunft bringt. Wir hoffen jedoch, noch viele Projekte für Kinder und Jugendliche auf den Weg zu bringen“, sagte Beatrix Spiegel, 2. Vorsitzende vom Kinder und Jugend Netzwerk, die sich ausdrücklich bei der Koordinierungs- und Fachstelle unter der Führung von Karl-Heinz Schumacher und Danny Seidel bedankte.
 
Unzählige der bisherigen Projekte sind schul- und altersübergreifend. Dazu zählt auch ein 2014 erschienenes Buch, das den aussagekräftigen Titel „Wir alle sind Neustadt“ trägt. Mano Salokat, 1. Vorsitzender vom Kinder und Jugend Netzwerk, bezeichnete das Werk als ein Zeichen von Toleranz. „Jeder ist anders, jeder ist einzigartig, dass merken wir im täglichen Leben. Und was wir noch merken, ist das Kinder fragen. Unser Ziel ist es, in diesem Buch Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, einige dieser Fragen zu beantworten“, erläuterten die beiden Autorinnen Birte Anika Schröder und Juliane Uhlemann. Elf ganz mutige Kinder aus Neustadt haben sich als Gast-Autoren getraut, in dem Buch aus ihrem Leben zu erzählen, aus ihrem Leben in Neustadt und von ihrer Herkunft.
 
„Ich bin sehr stolz darauf, dass sich unsere Stadt offen zu Toleranz und Demokratie bekennt, dass wir Flüchtlinge mit offenen Armen empfangen und versuchen, Rechtsextremismus zu bekämpfen und präventiv im Keim zu ersticken“, sagte Bürgermeisterin Dr. Tordis Batscheider. Um Ängste abzubauen, empfahl sie, mit Flüchtlingen ins Gespräch zu kommen, sich gegenseitig kennenzulernen. Denn, so die Bürgermeisterin, aus Flüchtlingen sollen Nachbarn oder gar Freunde werden.
 
Wer Interesse an dem Buch „Wir alle sind Neustadt“ hat und weitere Informationen benötigt, kann sich gerne mit dem Kinder und Jugend Netzwerk in Verbindung setzen. (mg)


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