

Neustadt. Über 1,2 Millionen Euro Förderung für die Jugend
und weit über 300 Projekte. Seit 2007 ist die Stadt Neustadt Teil verschiedener
Bundesprogramme, die Angriffe auf Demokratie, Freiheit und Rechtstaatlichkeit
sowie Ideologien der Ungleichwertigkeit als dauerhafte Herausforderungen für die
gesamte Gesellschaft ansehen. Rechtsextremismus, Rassismus und
Antisemitismus, die Herausforderungen durch Islam- beziehungsweise
Muslimfeindlichkeit, Antiziganismus, Ultranationalismus, Homophobie,
gewaltbereiter Salafismus beziehungsweise Dschihadismus, linke Militanz und
andere Bereiche zeigen die Vielzahl demokratie- und menschenfeindlicher
Phänomene. Zahlreiche Initiativen, Vereine und engagierte Bürger in ganz
Deutschland setzen sich tagtäglich für ein vielfältiges, gewaltfreies und
demokratisches Miteinander ein. Bei dieser wichtigen Arbeit
unterstützt sie aktuell das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des
Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Es werden
besonders Projekte gefördert, die sich in der Demokratieförderung und der
Extremismusprävention engagieren.
Die Auftaktveranstaltung in Neustadt begann mit einer musikalischen
Einleitung durch die Generationenband „Welle 23“. Sie ist nicht nur ein
Projekt-Paradebeispiel, sondern auch wichtiges Instrument, um Gedanken als
Liedgut in die Öffentlichkeit zu transportieren. So heißt eine Textpassage in
einem ihrer Stücke unter anderem „Wir verlassen unsere Angst - öffne Türen in
ein anderes Land“.
„Wir stehen an einer Schnittstelle von dem, was war, was gegenwärtig
geschieht und was die Zukunft bringt. Wir hoffen jedoch, noch viele Projekte für
Kinder und Jugendliche auf den Weg zu bringen“, sagte Beatrix Spiegel, 2.
Vorsitzende vom Kinder und Jugend Netzwerk, die sich ausdrücklich bei der
Koordinierungs- und Fachstelle unter der Führung von Karl-Heinz Schumacher und
Danny Seidel bedankte.
Unzählige der bisherigen Projekte sind schul- und altersübergreifend. Dazu
zählt auch ein 2014 erschienenes Buch, das den aussagekräftigen Titel „Wir alle
sind Neustadt“ trägt. Mano Salokat, 1. Vorsitzender vom Kinder und Jugend
Netzwerk, bezeichnete das Werk als ein Zeichen von Toleranz. „Jeder ist anders,
jeder ist einzigartig, dass merken wir im täglichen Leben. Und was wir noch
merken, ist das Kinder fragen. Unser Ziel ist es, in diesem Buch Kindern und
Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, einige dieser Fragen zu beantworten“,
erläuterten die beiden Autorinnen Birte Anika Schröder und Juliane Uhlemann. Elf
ganz mutige Kinder aus Neustadt haben sich als Gast-Autoren getraut, in dem Buch
aus ihrem Leben zu erzählen, aus ihrem Leben in Neustadt und von ihrer Herkunft.
„Ich bin sehr stolz darauf, dass sich unsere Stadt offen zu Toleranz und
Demokratie bekennt, dass wir Flüchtlinge mit offenen Armen empfangen und
versuchen, Rechtsextremismus zu bekämpfen und präventiv im Keim zu ersticken“,
sagte Bürgermeisterin Dr. Tordis Batscheider. Um Ängste abzubauen, empfahl sie,
mit Flüchtlingen ins Gespräch zu kommen, sich gegenseitig kennenzulernen. Denn,
so die Bürgermeisterin, aus Flüchtlingen sollen Nachbarn oder gar Freunde
werden.
Wer Interesse an dem Buch „Wir alle sind Neustadt“ hat und weitere
Informationen benötigt, kann sich gerne mit dem Kinder und Jugend Netzwerk in
Verbindung setzen. (mg)