Petra Remshardt

Ein Mahnmal für die Opfer der NS-Euthanasie

Neustadt. Am Holocaust-Gedenktag, am 27. Januar wird der Gedenkort für die Opfer der NS-Euthanasie auf dem Areal des Ameos Klinikum um ein Mahnmal ergänzt. Drei große Namenstafeln sollen an 931 namenlos Deportierte und Ermordete erinnern. Aus der damaligen Landesheilanstalt Neustadt in Holstein, dem Vorläufer des Ameos Klinikum, wurden ab 1940 über 1000 Patienten und Patientinnen in Tötungsanstalten verschleppt. Das NS-Regime betrachtete diese psychisch kranken, behinderten, alten oder verwirrten Menschen als kostspielige „nutzlose Esser“ und ließ sie vergasen, zu Tode spritzen oder verhungern. An diesen Patientenmord erinnert seit 2013 eine Stele auf dem Ameos-Areal. Der Arbeitskreis Cap Arcona hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Namen der bislang Namenlosen sichtbar zu machen. In fast dreijähriger Recherchearbeit ließen sich 931 Namen von Opfern der NS-Euthanasie ermitteln. Ideell und finanziell vom Ameos Klinikum unterstützt konnte der Arbeitskreis ein Mahnmal in Auftrag geben, das von dem Neustädter Designer und Grafiker Hans-Dieter Holtz konzipiert und von den Neustädter Firmen Schlosserladen und F&F Lasertechnik ausgeführt wurde. Die drei Namenstafeln zum Gedenken an die Deportierten und Ermordeten der NS-Euthanasie werden im Rahmen einer Feierstunde am Mittwoch, dem 27. Januar um 11.30 Uhr im Hans Ralfs-Haus im Wiesenhof in Neustadt der Öffentlichkeit übergeben. (red)


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