

Neustadt. Wenn ancora Marina Geschäftsführer Oliver Seiter
über die Nacht des 12. November 2014 redet, sind ihm die damaligen Erlebnisse
noch immer anzumerken und er spricht von einem emotionalen Schock. Unvergessen
in den Köpfen aller Beteiligten bleibt, wie die Halle 1 auf dem ancora-Gelände
ein Opfer der Flammen wurde.
Doch wer Oliver Seiter kennt, der weiß, dass er ein Mann ist, der sich nicht
lange mit der Vergangenheit beschäftigt, sondern seinen Blick nach vorne
richtet. Schon am 14. November erfolgte der Anruf beim Architektenbüro Rissmann
& Spieß in Neustadt mit den Worten: „Wir brauchen eine neue Halle.“
Nicht ganz 12 Monate später, einschließlich der Planung, stand das erste Boot
in der neuen Ausstellungshalle 1, die gleichzeitig zu einer Multifunktionshalle
mit besonderer Akustik für Events und Veranstaltungen „aufgerüstet“ wurde. Die
offizielle Einweihung fand am vergangenen Samstag mit anschließendem Hafenfest
statt.
Zunächst erinnerte Oliver Seiter, der unter anderem Bürgervorsteher Sönke
Sela und den Bundestagsabgeordneten Ingo Gädechens begrüßen konnte, noch einmal
an die besagte verheerende Brandnacht. „Man hat bis heute die Sirenen der
Feuerwehr in den Ohren. Sprach- und tatenlos mussten wir mit ansehen, welch
unfassbarer Schaden entstanden ist“, sagte der Geschäftsführer und stellte die
Frage: „Wer ist so krank, so etwas zu machen?“
Doch schnell besann man sich auf das „Phönix aus der Asche“-Prinzip und
bastelte an den Plänen einer neuen Halle. Zu sehen ist jetzt ein Bauwerk, das
als größte und schönste Multifunktionshalle an der Ostseeküste gilt. 2,8
Millionen Euro hat die ancora Marina hierfür investiert.
„In dieser Halle, die fast alles kann, sollen Menschen zusammen kommen, um
freundlich und friedlich miteinander zu feiern“, erläuterte Oliver Seiter, der
sich bei allen bedankte, die geistig und handwerklich mit Hand angelegt haben.
Mit 1.400 Liegeplätzen ist die 5. Sterne ancora Marina der größte und modernste
private Jachthafen an der Ostseeküste. „Und zusätzlich zum Hotelprojekt ist die
Halle 1 nun eine erste Adresse und ein zusätzlicher Anziehungspunkt“, freute
sich Oliver Seiter.
„Die Halle ist nicht nur schön, sie ist sehr schön geworden und zudem eine
wertvolle Bereicherung für die Stadt und die Umgebung“, sagte Bürgervorsteher
Sönke Sela.
Einen Vergleich wagte der Bundestagsabgeordnete Ingo Gädechens. Er, der noch
unter dem Eindruck der Geschehnisse in Nizza und der Türkei stand, sagte: „Sie
sind mit dieser Halle nicht weit von einer Musik- und Kongresshalle in Lübeck
entfernt.“
„Bei dem Bau dieser Halle haben wir eine große Solidarität verspürt“,
berichtete Architekt Chris Rissmann. Er zeigte unter anderem auf, dass die Halle
energetisch auf dem Stand der Zeit, brandschutztechnisch ganz weit vorne und so
konzipiert sei, dass die Sicherheit der Menschen an vorderster Stelle stehe.
(mg)