

Schönwalde. Während andere Rentner gern Fernsehen oder Kreuzworträtsel lösen, möchte Heinrich Manthey die Zeit, die ihm noch bleibt, aktiv nutzen. Und zwar dafür, um anderen etwas zu erzählen, was ihn selbst sein ganzes Leben tief berührt hat.
Heinrich Manthey wurde 1939 in Bromberg/Westpreußen geboren und ist nach dem Zweiten Weltkrieg aus seiner Heimat vertrieben worden. Seit 2010 lebt er in Schönwalde, 2015 zog er in das dortige Senioren- und Pflegeheim Strunkeit. Die Erlebnisse aus der Kriegszeit, sein Leben als Kind in Polen, seine Erlebnisse in der Schule und auch seine erste Liebe - all das hat der ehemalige Versicherungsmakler innerhalb von rund einem Jahr auf 60 DIN A4-Seiten zu Papier gebracht und nun als Buch im Selbstverlag veröffentlicht. Die Einsamkeit als Kind, ohne Vater und vor allem ohne Mutterliebe aufwachsen zu müssen, hat sein Leben geprägt. Mit dem Buch lässt er sein Leben Revue passieren und verarbeitet damit eine Menge Gefühle.
„Ich möchte mit dem Buch nichts verdienen. Ich habe einige Exemplare drucken lassen und verkaufe sie zum Selbstkostenpreis. Mir geht es einzig darum, der Jugend mit auf den Weg zu geben, sich für den Frieden in der Welt einzusetzen und aus den Erfahrungen, die ich gemacht habe, zu lernen“, erzählte Heinrich Manthey im Gespräch mit dem reporter. Eine Botschaft, die gerade zu Weihnachten eine wichtige Bedeutung hat.
Ohne die Hilfe von Pastor Dr. Arnd Heling, Stefanie Hansen vom Kirchenbüro und Astrid Soblik von der Brücke in Eutin hätte das Buch nicht entstehen können, sagte Heinrich Manthey dankbar.
Wer sein Buch „Mein Leben nach der Vertreibung“ käuflich erwerben möchte, kann dies für 19 Euro im Buchstaben in der Hochtorstraße 2 in Neustadt - dort liegen einige wenige Exemplare bereit. Und wenn es nach Heinrich Manthey geht, wird dies nicht sein letztes Buch sein. (ab)