

Neustadt. 2016 hatte der Bund in drei neue Schiffe für die Bundespolizei See investiert, die voraussichtlich ab 2018 vom Stapel laufen und erste Einsätze fahren werden (der reporter berichtete). Nun wurden die Weichen für weiterführende Projekte am Maritimen Schulungs- und Trainingszentrum der Bundespolizei (MaST) gestellt. Geplant ist die Anschaffung eines Einsatzschiff-Simulators, der auf die Ausstattung und Technik sowie das erweiterte Einsatzspektrum der neuen Schiffe abgestimmt wird. Außerdem soll das Lehrpersonal in Neustadt um zusätzliche 20 Stellen aufgestockt und Raum für weitere Lehrsäle und Unterkünfte für die Ausbildungsteilnehmer geschaffen werden.
„Mit den vorgesehenen Maßnahmen wird die fundierte maritime Aus- und Fortbildung der Bundespolizei und der Zollverwaltung weiter gestärkt“, betonte der parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium des Innern Dr. Ole Schröder am Montag bei einem Treffen mit den Bundestagsabgeordneten Bettina Hagedorn (SPD), Ingo Gädechens (CDU) und Norbert Brackmann (CDU) vor Ort. „Die neuen Einsatzschiffe sind mit einer zukunftsweisenden Technik ausgestattet. Das bedeutet auch ein Mehr an Aus- und Fortbildungen der Besatzungsangehörigen der Bundespolizei sowie vom Zoll und den Nachbarbehörden. Deshalb wollen und müssen wir das MaST in den nächsten Jahren schrittweise ausbauen“, erklärte der Präsident der Direktion Bad Bramstedt Bodo Kaping. Er nahm den Besuch der Abgeordneten zum Anlass, um die zunehmenden Herausforderungen der Bundespolizei See auch bei der Bekämpfung der Schleuserkriminalität im Rahmen der Einsätze von Frontex (Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache) im Mittelmeer darzustellen.
Bettina Hagedorn führte dazu aus: „Das MaSt wurde 2005 mit 37 Dienstposten etabliert. Man ist hier jetzt an der Leistungsgrenze. Denn der Zuspruch ist enorm, die Leistungsbilanz ist gewaltig und der Bedarf wächst. Mittlerweile nehmen auch ausländische Teilnehmer diesen Standort sehr gut an. Darum muss jetzt in die nächste Phase gestartet werden.“ Norbert Brackmann, der wie Hagedorn Mitglied des Haushaltsausschusses im Bundestag ist, ergänzte: „Der internationale Anspruch nimmt zu. Die daraus folgende Perspektive ist, dass Neustadt zu Deutschlands einzigem maritimen Ausbildungszentrum mit internationalem Anspruch erwachsen kann.“ Auch Ingo Gädechens zeigte sich beeindruckt von den Entwicklungen zur Verbesserung der materiellen und technischen Ausstattung: „Die vorhandene Infrastruktur wird genutzt, um den Simulator unterzubringen und weitere Lehrsäle und Unterbringungskapazitäten zu installieren. Die Bundespolizei hat eine hier sehr pragmatische Variante aufgezeigt.“
Insgesamt wird für die Umsetzung der Maßnahmen mit einem Zeitraum von fünf bis sechs Jahren und Kosten von sieben Millionen Euro gerechnet. (he)