Petra Remshardt

Erörterungstermine für Fehmarnbelt-Tunnel im Sommer

Ende April hat Femern A/S seine Erwiderungen im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens für den Bau des Fehmarnbelt-Tunnels abgegeben. Insgesamt 12.600 Fragen und Einwendungen waren zuvor im Laufe der öffentlichen Auslegung der Planänderungsunterlagen bei der Anhörungsbehörde in Kiel eingegangen. Zu allen Einwendungen hat Femern A/S mit Hilfe von 150 deutschen und internationalen Experten nun Stellung genommen.
„Wir haben alle Fristen eingehalten und freuen uns auf die nächsten Schritte im Genehmigungsverfahren.“, sagt Ajs Dam, Deputy Project Director bei Femern A/S. Die Dänen wissen aus Erfahrung, wie man große Infrastrukturprojekte plant und umsetzt. Beim Bau des Fehmarnbelt-Tunnels wenden sie deshalb die erprobte Technik an, die schon beim Bau der Öresundquerung zwischen Dänemark und Schweden erfolgreich eingesetzt wurde. Dieses Know-how kommt ihnen nun beim Bau der neuen Deutsch-Dänischen Verbindung zugute.
In Dänemark hat es außerdem Tradition, dass besonders dem Umweltschutz bei Bauprojekten ein sehr hoher Stellenwert zugesprochen wird. Und so wird der Tunnel natürlich nach den höchsten Umwelt- und Sicherheitsstandards gebaut. Die dänischen Planer lassen aber auch die Kosten nicht aus den Augen und liegen mit ihren Planungen bisher voll im angestrebten Budget.
Bereits 2008 haben Deutschland und Dänemark den Staatsvertrag für den Fehmarnbelt-Tunnel unterzeichnet und eine weitere Intensivierung der Deutsch-Dänischen Beziehungen eingeleitet. 2015 hat dann das dänische Parlament dem Bau des Tunnels bereits zugestimmt. Im Mai 2016 hat Femern A/S die wichtigsten Bauverträge für den Tunnel mit den Bauunternehmern unterschrieben.
Nachdem jetzt alle Erwiderungen nun vollständig bei der Behörde vorliegen, warten nun alle Beteiligten gespannt auf den Abschluss des Deutschen Planfeststellungsverfahrens. Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein wird nun zum Erörterungstermin einladen. „Wir gehen davon aus, dass im Anschluss daran der Planfeststellungsbeschluss erstellt wird, der die finale Baugenehmigung darstellt. Wir wollen 2020 mit dem Bau des Tunnels beginnen und 2028 soll der Tunnel fertig gebaut sein.“, so Ajs Dam.
Der 18 Kilometer lange Absenktunnel, der zwischen Rødbyhavn auf Lolland und Puttgarden auf Fehmarn gebaut wird, ist ein einmaliges Projekt in Europa. Er wird Deutschland und Dänemark in Zukunft durch die Ostsee hinweg direkt miteinander und Ostholstein auf diese Weise Skandinavien ein Stück näher bringen. (red)


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