

Lensahn. Die Nachricht, dass der 15-jährige Marvin aus Harmsdorf an Blutkrebs erkrankt ist, hat viele Menschen in Ostholstein nicht nur nachdenklich gestimmt, sondern zunehmend wachgerüttelt. Auch wenn im Rahmen einer Registrierungsaktion Ende Januar in Lensahn trotz überwältigender Resonanz kein passender Stammzellenspender gefunden werden konnte, scheint das Thema in den Köpfen der Menschen präsenter denn je. Vor allem auch vor dem Hintergrund, dass eine Registrierung nur einen minimalen Zeitaufwand bedeutet und den Erkrankten ein ganzes Leben schenken könnte.
Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) ist eine gemeinnützige Gesellschaft, die beim Kampf gegen Blutkrebs auf Spendengelder angewiesen ist, da bei jeder neuen Registrierung Kosten in Höhe von 40 Euro entstehen. Die Gemeinden des Amtes Lensahn und der Lions Club Oldenburg haben sich deshalb entschieden, mit einer Spende zu helfen. Je 100 Euro kommen aus den Gemeinden Beschendorf, Damlos, Harmsdorf, Kabelhorst, Manhagen und Riepsdorf, 400 Euro aus Lensahn.
Der Lions Club Oldenburg hatte zu einem klassischen Liederabend in den Gewölbesaal des Kloster Cismar geladen. Mit dem Erlös aus Eintrittsgeldern und Verzehr kam eine Summe von 2.000 Euro zusammen. „Das Thema ist bei uns gegenwärtig“, erklärte amtierender Lions-Präsident Dr. Fabian Sell.
„Wir wollen Hoffnung geben“, sagte Christiane Dohms aus Scharbeutz als Vertreterin der DKMS. Sie selbst kam 2014 als Stammzellenspenderin infrage und konnte einer Patientin in Schweden helfen. „Jedoch erhält nur jeder siebte Patient einen Spender“, erklärte Christiane Dohms und ergänzte: „Es gibt keinen Grund, sich nicht registrieren zu lassen.“
Schülerinnen sammeln Geld für krebskranken Klassenkameraden
378, 90 Euro – so viel Geld sammelten drei Mädchen aus den neunten Klassen der Grund- und Gemeinschaftsschule Lensahn für ihren Klassenkameraden Marvin. Seit gut drei Monaten weiß der Mitschüler der drei Mädchen, dass er an Blutkrebs erkrankt ist. Seitdem hat sich sein Leben total verändert. Er kann nicht mehr die Schule besuchen, ist auf ständige Hilfe angewiesen und braucht Betreuung. „Wir wollten nicht nur zu Hause herumsitzen, wir wollten etwas für Marvin tun“, sagt Lina Kommke, deren Idee es war, dem Jungen mit einer Geldspende zu helfen. (mg)