

Kiel/Lensahn. Die Sportjugend Schleswig-Holstein hat in Kiel vier Sportvereine und einen Sportverband mit dem Förderpreis „Kein Kind ohne Sport!“ 2017 ausgezeichnet: Zu den Preisträgern zählt auch der TSV Lensahn. Daneben wurden der Einradverband Schleswig-Holstein, der Pinneberger Tennisclub, der VfL Oldesloe und die Wasserfreunde Freibad Kropp für ihr außergewöhnliches Engagement zugunsten sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher geehrt.
Neben der anerkennenden Auszeichnung können sich die Preisträger über eine zweckgebundene Förderung in Höhe von jeweils 1.500 Euro freuen. Von einer Jury wurden sie aus insgesamt 51 Vereins- und Verbandsbewerbungen ermittelt. Die fünf Förderpreis-Gewinner überzeugten die Jury durch ihre herausragenden und erfolgreichen Angebote im Sport, die allen Kindern eine Teilnahme ermöglichen sollen, unabhängig von deren Handicaps und ihrer sozialen oder kulturellen Herkunft.
Verliehen wurde der Förderpreis von Hans-Jakob Tiessen (Präsident des Landessportverbandes Schleswig-Holstein), Marion Blasig (stellvertretende Sportjugend-Vorsitzende sowie Vorsitzende der Förderpreis-Jury), Anneke Borchert (Vertreterin der Autokraft GmbH), Michael Meuel (Geschäftsführer der Firmengruppe Hugo Hamann) sowie Ove Rahlf (Vertreter des Ministeriums für Inneres, ländliche Räume und Integration des Landes Schleswig-Holstein).
Die Initiative „Kein Kind ohne Sport!“ ist eine von der Sportjugend Schleswig-Holstein im Landessportverband und ihren Mitgliedsorganisationen gestartete, landesweite Informations- und Vernetzungskampagne. Ziel ist es, Sportvereine zum Aufbau regionaler Initiativen zu motivieren und mehr Kindern und Jugendlichen den Zugang in einen Sportverein zu ermöglichen.
TSV Lensahn - Förderung in Höhe von 1.500 Euro. Die Laudatio: Der TSV Lensahn ist der erste Verein in der Geschichte des Förderpreises „Kein Kind ohne Sport!“, der die Auszeichnung bereits zum zweiten Mal erhält. Bereits im Jahr 2013 bekam der TSV diese Unterstützung für seine psychomotorische Sportgruppe. In diesem Jahr soll nun das Engagement des TSV Lensahn für Flüchtlinge und Asylbewerber gewürdigt werden. Ziel des Vereins ist es, die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge in den Verein und die örtliche Gemeinschaft zu integrieren. Durch ein regelmäßiges Training, gemeinsam mit den Fußballern aus der Umgebung, kamen die neu angekommenen Jugendlichen bereits schnell mit ihnen in Kontakt. Neben dem Spaß am Sport können die jungen Fußballer durch ihre Zugehörigkeit zu einer Mannschaft lernen, Verantwortung für sich selbst und ihre Mitspieler zu übernehmen, während sie verlässlich am geregelten Trainings- und Spielbetrieb teilnehmen. In ihrer Freizeit erhalten sie so zusätzliche Strukturen und können leichter unsere Sprache erlernen. Auf diese Weise sind in der Vergangenheit bereits einige Freundschaften zwischen den jungen Geflüchteten und den aus Lensahn stammenden Jugendlichen entstanden. Denn bei ihren gemeinsamen Aktivitäten auf und neben dem Platz können sie schnell Sprachbarrieren abbauen und über den Spaß an ihrem favorisierten Sport zueinander finden.
Inzwischen bilden 45 Jungs aus verschiedenen Nationen zwei Teams und durch die gemeinsame Teilnahme am Spielbetrieb kommt es zu einer zusätzlichen Kontaktaufnahme mit anderen Vereinen und deren Spielern. Insgesamt fördert der TSV auf diese Weise die interkulturelle Akzeptanz im gesamten Ort und leistet damit einen sehr großen Anteil zur Integration der neu in der örtlichen Umgebung aufgenommenen Flüchtlinge. Um die jungen Menschen bestmöglich zu unterstützen, wird ihnen auch bei der materiellen Ausstattung mit Sportkleidung unter die Arme gegriffen. Ebenso werden sie bei Behördengängen und auf der Suche nach Ausbildungsplätzen vom Verein nicht allein gelassen. (red/mg)