Seitenlogo
Simon Krüger

Gestärkt aus jeder Krise treten - Ist jetzt die Zeit für ein Fernstudium?

Nicht nur Pandemien treiben Volkswirtschaften in die Krise. Denn regelmäßige Krisen sind fester Bestandteil unseres Wirtschaftssystems. Sie dienen einer Art der Reinigung. Und bis jetzt ging es danach immer mit einem heftigen Aufschwung weiter. Ganz generell aber gilt, dass man gestärkt aus jeder Krise treten kann, wenn man sich an den einfachen Hinweis der Unesco hält, die schon 1972 das lebenslange Lernen für alle empfahl.
 
Der digitale Wandel hat in wenigen Jahrzehnten ganze Berufsfelder und Branchen zerstört. Man denke nur an Kartografinnen und Kartografen, die ihr Handwerk früher in langen Studiengängen erlernen mussten. Und das nur, um dann später durch Google Maps und andere Apps in diesem Bereich ersetzt zu werden. Aber auch für Musiker ist durch Streamingdienste der Platten- und CD-Verkauf als Einnahmequelle weggebrochen. Und man sieht den Einfluss der Digitalisierung überall. Banking wird immer digitaler - und einige Banken wie N26 oder Revolut existieren komplett ohne Filialen. Und in naher Zukunft werden selbstfahrende Autos und LKWs Millionen von Fahrer-Berufen unnötig machen. Daher ist es heutzutage so wichtig, wie niemals zuvor, sich ständig weiterzubilden, um an einem flexiblen Arbeitsmarkt relevant zu bleiben.
 
Eine gute Möglichkeit zur regelmäßigen Weiterbildung stellt dabei das Fernstudium dar. Hier kann man nicht nur Schulabschlüsse nachholen, sondern sogar ohne Abitur studieren. Egal, ob man einen Bachelor, einen Master oder sogar einen Doktorgrad erlangen möchte. All das geht heutzutage bequem im Fernstudium aus den eigenen vier Wänden.
 
Dabei muss es aber auch nicht immer gleich das akademische Studium sein. Es gibt auch unzählige interessante Fernlehrgänge, bei denen man dann zur Tiertherapeutin/-en, zum/-r Visagisten/-in oder Heilpraktiker/-in werden kann. Auch Fernkurse für angehende Autorinnen/-en oder in denen man sich Musikwissen aneignen kann, werden angeboten.
 
Auch sehr nachgefragt, sind Fernstudiengänge im Bereich der Computerwissenschaften, des Programmierens und anderer Kurse im IT-Bereich. Schließlich erwartet einen als Programmierer, App- und Web-Developer fast überall ein lukratives Auskommen. Ganz gleich, ob man anschließend eine eigene App entwickelt, als Freelancer für Online Casinos arbeitet oder gleich in eine Festanstellung bei einem IT-Giganten tritt. Durch ein Fernstudium eröffnen sich ungeahnte Welten in der Berufswelt und im Privatleben.
 
Grund genug, um heute ein paar der häufigsten Fragen zu Fernstudiengängen anzusehen und eine Antwort darauf zu geben.
 
Wie hoch sind die Kosten für ein Fernstudium?
Das hängt von der Fernschule ab und die Gebühren können stark voneinander abweichen. Interessant ist, dass viele der tatsächlichen Studiengänge nicht arg viel teurer sind, als ihre "intitutsinternen" Pendants. Soll heißen, ein Betriebswirt, dessen einziges Zertifikat von der Fernschule selbst kommt, kostet nicht viel weniger, als ein echter Bachelor of Arts in Betriebswirtschaftslehre an einer Fernhochschule.
 
Trotzdem schlagen Fernlehrgänge, als auch Fernstudiengänge mit normalerweise vier- bis fünfstelligen Beträgen zu Buche. Diese sind zwar monatlich zinsfrei bezahlbar. Aber man sollte sich gut überlegen, ob man genügend Motivation mitbringt, um am Ende auch tatsächlich den Studienabschluss zu erlangen. Immerhin, es muss gesagt werden, dass, auch wenn ein Gesamtbetrag von über 10.000€ für einen Bachelor im ersten Moment hoch erscheint, dieser Schein trügt.
 
Denn diesen Betrag gilt es über drei Jahre abzubezahlen. Und dann sollte man dringend auch noch folgende Gegenrechnung anstellen. Eine Studentin oder ein Student, die frisch vom Gymnasium kommen und studieren gehen, arbeiten normalerweise höchstens in einem Nebenjob. Trotzdem fallen Kosten für Miete, Transport, Lebensmittel und so weiter an. Rechnen wir konservativ und nehmen einen Betrag von 700,00€ pro Monat an - was vielen Studenten mit Sicherheit nicht reicht - so kommen wir auf 25.200€ an Kosten für ein Präsenzstudium.
 
Da man bei einem Fernstudium jedoch die eigene Karriere nicht aufgeben muss und manchmal sogar noch finanzielle Unterstützung vom Arbeitgeber und deutlich bessere Karrierechancen erhält, lohnt es sich allemal ein solches Fernstudium abzulegen. Denn mit den kommenden Gehaltserhöhungen und dem konstant bleibenden Einkommen sind die 10.000€ an Studiengebühren schon gar nicht mehr so hoch. Trotzdem unterschieden sich die Kosten für die Fernstudiengänge. Und so sollte man vorher auf jeden Fall vergleichen. Wenn das nur nicht so schwierig wäre.
 
Denn die Fernuniversitäten und Fernschulen bieten meistens keine Informationen zu den Studiengebühren auf ihren Websites an. Will man mehr dazu erfahren, muss man zunächst per Adresseingabe eine Studienbroschüre anfordern. Und so wird einem der Vergleich natürlich nicht gerade leicht gemacht. Abhilfe schaffen hier Vergleichsportale in der Fernbildung - wie beispielsweise das Portal Fernstudiumo. Dort findet man nämlich Fernstudiengänge und Fernkurse übersichtlich aufgelistet und kann so im Handumdrehen die Preise, Inhalte und Voraussetzungen miteinander vergleichen.
 
Wie schwer ist ein Fernstudium?
Das hängt natürlich ganz davon ab, was man studieren möchte. Grundsätzlich ist es aber so, dass alle Fernstudien- und Fernlehrgänge durch die staatliche Zentralstelle für Fernunterricht geprüft werden. Hierbei geht es nicht nur darum, dass die Inhalte aktuell und korrekt sind. Sondern auch darum, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf jeden Fall erfolgreich abschließen können. Im Gegensatz zu Präsenz-Universitäten werden alle Fernstudienangebote also von staatlicher Seite kontrolliert und bewertet.
 
Da die Fernschulen die Lehrmaterialien nur einmal erstellen müssen, können diese natürlich besonders viel Mühe investieren, um diese so perfekt und leicht verständig wie möglich zu machen. Außerdem wissen Fernhochschulen und Fernbildungsanbieter, dass ihr Klientel eben nicht die typische Abiturientin und der typische Abiturient sind. So sind die Lehrmaterialien also auch auf Personen ausgelegt, die vielleicht schon einige Jahre aus dem klassischen Schulsystem entfleucht sind.
 
Und durch eine regelmäßige staatliche Kontrolle wird zudem sichergestellt, dass die Kurse auch auf dem neusten Stand sind. Insgesamt kann man also sagen, dass ein Fernstudium mit Sicherheit einfacher zu bewältigen ist, als ein Präsenzstudium.
 
Wie ist ein Fernstudium angesehen?
Wer ein Fernstudium erfolgreich abschließt, hat nicht nur die eigentlichen Fähigkeiten erworben. Vielmehr beweisen Absolventinnen und Absolventen auch die Fähigkeit zur Selbstmotivation, Durchhaltevermögen und Eigeninitiative.
 
Fähigkeiten, die am heutigen Arbeitsmarkt extrem nachgefragt sind. Darum werden Absolventinnen und Absolventen von Fernstudiengängen in den Personalabteilungen auch ganz besonders gern gesehen. Und wer sich regelmäßig weiterbildet, zeigt sowieso, dass er oder sie ein Überflieger ist, den jedes Unternehmen gern in den eigenen Reihen hätte.
 
Was braucht man für ein Fernstudium?
Abhängig davon, was man denn studieren möchte und ob man ein tatsächliches, akademisches Studium ablegt oder einen Fernlehrgang belegt, sind die Voraussetzungen natürlich unterschiedlich. Die meisten Fernlehrinstitute listen die Voraussetzungen transparent auf. Und spätestens bei der Anmeldung wird man damit konfrontiert.
 
Was jedoch besonders interessant ist, ist, dass Fernschulen gewinnorientierte Unternehmen sind und insofern wollen, dass man erstens studieren kann und zweitens damit auch erfolgreich ist. Denn auch die Abschlussrate wird kritisch von außen beäugt. Zwei gute Gründe, um sich für eine Fernschule zu entscheiden, anstatt an einer staatlichen Universität im strengen Auswahlverfahren teilzunehmen. 
 
Sollte ich ein Fernstudium absolvieren?
Regelmäßige Weiterbildungen neben dem Beruf sollten tatsächlich zum Alltag aller Berufstätigen gehören. Selbst wenn es "nur" Fernlehrgänge sind, ist die kontinuierliche Weiterbildung eine Voraussetzung dafür, am Berufsmarkt relevant zu bleiben und die eigene Karriere zu fördern.
 
Wann man dies tut, bleibt natürlich jedem selbst behalten. Grundsätzlich gilt hier der einfache Grundsatz: jeder Tag ist ein guter Tag, um sich weiterzubilden. Denn, wie bereits Benjamin Franklin wusste, ist noch immer Bildung jene Investition, die die meisten Zinsen abwirft.


Weitere Nachrichten aus Neustadt in Holstein

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen