Alexander Baltz

„Gesund aufwachsen“ in Grömitz: Präventionsprojekt zur Verbesserung der Kindergesundheit gestartet

Grömitz. „Ich bin ein Krawallmacher für das Gute!“ Mit diesen Worten machte Norbert Blüm deutlich, warum ausgerechnet er Schirmherr des bundesweit einmaligen Projektes „Gesund aufwachsen“ geworden ist. Dieses sieht vor, dass sich die Gemeinde Grömitz für die Gesundheit von Schulkindern einsetzt und diese in Zusammenarbeit mit der Ostseeklinik und der Unternehmensgruppe Rehasan in Köln, der DAK-Gesundheit und der Universität Leipzig (diese begleitet wissenschaftlich die Ergebnisse) nachhaltig verbessern soll. Hintergrund sind Studien, wonach viele Kinder durch mangelnde Bewegung und vor allem falsche Ernährung übergewichtig sind. Dazu seien viele Kinder durch permanente Smartphone-Nutzung reizüberflutet.
 
Innerhalb von 10 Jahren sollen nun in Grömitz auf Beschluss der Gemeindevertreter alle Voraussetzungen für einen gesunden Lebenslauf von Kindheit an geschaffen werden, um so „auch die Kosten für die Solidargemeinschaft durch Spätfolgen senken zu können“, betonte der geschäftsführende Gesellschafter der Ostseeklinik Gerhard Lang. Diese Idee ist im Sommer letzten Jahres entwickelt worden und wird nun bei den Einschulkindern 2016 im September umgesetzt. Zunächst durch eine Verteilung der „gesunden Brotdose“ an alle Einschüler. Gemeinsam mit Eltern und Lehrern sollen deren Inhalte kritisch überprüft werden: „Ein Apfel ist besser als ein Schokoriegel. Deshalb soll neben der Grundschule mit 50 Einschulungen pro Jahr auch die Gemeinschaftsschule involviert werden mit der Idee der Langfristigkeit. Dieses Pilotprojekt ist einmalig, weil eine ganze Gemeinde Antragssteller und Initiator ist“, erklärte Bürgermeister Mark Burmeister bei der Vorstellung des Projekts am vergangenen Freitag. Mit einem Zuschuss von 300.000 Euro Fördergeld beteiligt sich die DAK-Gesundheit an dem Projekt, zusammen mit einem Eigenanteil der Rehasan-Unternehmensgruppe. Aufgabe der Ostseeklinik ist es, praktische Übungen, Veranstaltungen und Schulungen für Eltern, Lehrer und Kinder anzubieten. Dazu gehöre neben medizinischer Beratung auch die Einrichtung eines Online-Portals für die Inhalte der Schulungen, erklärte Projektleiterin der Rehasan Christiane Sauvonnet. Es sollen Netzwerke geschaffen werden, damit sich möglichst viele für das Projekt engagieren, auch Sportvereine. Eine Kombination aus gesunder Ernährung und Bewegung, die schon den Kleinsten spielerisch beigebracht werden soll. Ein Team soll dafür Lehrer schulen, Kochkurse anbieten und Sportangebote schaffen für Erstklässler bis zum schulischen Ende.
 
„Sinnvolle Sachen unterstütze ich gern“, sagt Schirmherr Norbert Blüm: „Die Alten kann man nicht mehr verändern, die Jungen schon. Nicht warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist, sondern den Brunnen abdecken! Wenn das Projekt gelingt, ist das vorbildlich für alle Gemeinden und Städte in Deutschland. Grömitz leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft“, so der ehemalige Bundesminister. (ab)


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