

Neustadt. Im Rahmen ihrer Vortragsreihe
„GesundheitsGespräche“ lädt die Schön Klinik Neustadt am Donnerstag, dem 14.
Januar um 19.30 Uhr zu einem Vortrag unter dem Titel „Das Bauchaortenaneurysma:
Moderne interdisziplinäre Diagnose- und Behandlungsverfahren“ ein. Prof. Philipp
Hildebrand und Dr. Christian Franke, beide Chefärzte der Klinik für Allgemein-,
Viszeral- und Gefäßchirurgie, werden gemeinsam mit Prof. Peter Radke (Chefarzt
der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie) und Dr. Thorsten Leibecke
(Chefarzt der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie) zum
Thema informieren und anschließend für individuelle Fragen der Besucher zur
Verfügung stehen.
Aneurysmen, also Aussackungen der Arterien, entstehen meist aufgrund von
Gefäßwandveränderungen als Folge von Gefäßverkalkungen. Eine häufige
Lokalisation der Aussackungen betrifft die Bauchschlagader (Aorta). Obwohl eine
Aussackung der Bauchschlagader, das sogenannte Bauchaortenaneurysma (BAA)
zunächst meist keine Beschwerden verursacht, ergeben sich aus dieser Erkrankung
für den Patienten Risiken. Das entscheidende Risiko eines BAA besteht in der
Gefahr der Wandzerreißung (Ruptur) mit massiver Blutung. Albert Einstein, Thomas
Mann, Charles de Gaulle, alle diese bekannten Persönlichkeiten sind an einem
geplatzten BAA gestorben. Das Ruptur-Risiko steigt bei einem Querdurchmesser von
mehr als 5 Zentimeter deutlich an, sodass sich ab dieser Größe auch bei
fehlenden Beschwerden eine Therapieempfehlung für die Betroffenen ergibt.
Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass arterielle Embolien (Gefäßverschlüsse
durch Blutgerinnsel) in abhängigen Gefäßabschnitten, meist der
Becken-Beinstrombahn mit konsekutiver Minderdurchblutung, auftreten.
Hierzu gibt es zwei verschiedene Verfahren:
Bei der konventionellen oder offenen Operation erfolgt die Eröffnung des
Bauches. Oberhalb und unterhalb der Gefäßerweiterung wird das Blutgefäß
abgeklemmt, längs geöffnet und eine Gefäßprothese als Ersatz eingenäht.
Bei dem so genannten endovaskulären Verfahren mit der Stent-Prothese wird
über die Leistenschlagader eine durch Draht verstärkte Prothese von innen in das
Aneurysma eingebracht. Der Eingriff ist schonender, weil die Bauchhöhle nicht
eröffnet wird. Nachteilig ist eine regelmäßige, oft lebenslange Überwachung.
Während die offene Operation in allen Fällen möglich ist, eignet sich eine
Stent-Prothese nur in bestimmten Fällen. In welchen Fällen genau, darüber - und
über die diagnostischen Möglichkeiten - wird im „GesundheitsGespräch ausführlich
informiert.
Veranstaltungsort ist der große Konferenzraum in der Schön Klinik Neustadt,
Am Kiebitzberg 10. Der Eintritt ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht
erforderlich. Es gilt ein ermäßigter Parktarif von 1 Euro. (red)