Petra Remshardt

HSG Ostsee mit erster Niederlage in der Schleswig-Holstein-Liga

Die HSG Ostsee N/G verliert ihr erstes Ligaspiel bei der HSG Schülp/Westerrönfeld/Rendsburg knapp, aber verdient mit 28:29. Früher oder später musste es geschehen; der bis dato ungeschlagene Ligaprimus von der Ostsee unterlag zum ersten Mal einem Team in der Liga. Konnte man das Hinspiel noch mit neun Toren Vorsprung für sich entscheiden, unterlag man nun also auswärts mit einem Tor. Der Spielbeginn verlief dabei aber noch sehr vielversprechend. Nach knapp fünf gespielten Minuten führte die HSG Ostsee mit 2:0, hätte aber auch schon weit höher führen können, denn viele Ballgewinne wurden nicht verwertet und blieben fahrlässig ungenutzt. Die Chancenverwertung war ohnehin das größte Manko an diesem Spieltag. Das machte sich der Gastgeber jedoch zunutze und drehte den - aus gegnerischer Sicht - 2:0 Rückstand binnen kurzer Zeit zu einem 7:2 (13. Minute) Vorsprung für die Westerrönfelder. Trainer Thomas Knorr sah sich gezwungen, seine Mannschaft zu mehr Disziplin zu bewegen und nahm eine Auszeit. Aber auch danach waren die Ostsee-Männer nicht in der Lage, Knorrs Matchplan umzusetzen. Es lag jedoch nicht am fehlenden Verständnis, sondern mehr an viel zu großen Ungenauigkeiten. Das Spiel der HSG wirkte unkoordiniert, aufgewühlt und gedankenlos. Wilde Abschlüsse und ein mangelhaftes Aufbauspiel brachten einen 14:10 Pausenstand zustande. Das Resultat einer desaströsen ersten Hälfte.
Man nahm sich in der Halbzeitansprache Großes vor für die zweite Hälfte: Angreifen, mit vollem Einsatz zu agieren und den Gegner so unter Druck zu setzten, war das Ziel. Die schwache erste Hälfte vergessen machen und seine Qualitäten abrufen, das waren die Vorgaben.
Viel geschehen ist jedoch nicht. Die HSG Ostsee spielte so weiter, wie sie in der ersten Halbzeit aufhörte; engagiert, aber ideenlos. So gelang es den Gastgebern in der 38. Minute erneut auf fünf Tore (20:15) davon zu ziehen. Jetzt wurde es jedoch kurios. Der HSG Ostsee gelang es sich zu befreien, der Angriff gewann vor allem durch den Toptorschützen Jan Schirrmacher (12) mehr und mehr an Sicherheit und Präzision. 21:19 hieß es in der 46. Minute plötzlich. Es schien, als ob für die HSG doch noch etwas zu holen wäre. Doch plötzlich fand die HSG Schülp/Westerrönfeld wieder eine passende Antwort und zog binnen vier Minuten auf fünf Tore (25:20) davon. Jetzt startete das Spiel in eine unglaublich packende Schlussphase. Die HSG Ostsee wirkte trotz des großen Rückstandes völlig unbeeindruckt und glich in der 56. Minute zum 25:25-Gleichstand aus. Torhüter Julius Timm glänzte im Tor, wurde zum entscheidenden Faktor und hielt seine Mannschaft im Spiel. Mittlerweile stand auch Thomas Knorr im HSG-Jersey auf dem Spielfeld und lenkte die Geschicke seiner Mannschaft nicht mehr nur von außen. Ein Spielzug, eingeleitet durch Knorr und verwandelt durch den ohnehin starken Schirrmacher, brachten die HSG Ostsee in Führung (25:26). Nun wurde es immer verrückter. Das Spiel geriet bei beiden Teams völlig außer taktischer Kontrolle und es ging nur noch darum, einen Treffer zu erzielen, völlig egal wie. Innerhalb von zwei Minuten markierten die Mannschaften Tor um Tor und 13. Sekunden vor Ende war es die HSG Ostsee, die das 28:28 erzielte. Der Ball wurde vom Schlussmann der HSG Schülp schnell aus dem Tor geworfen und zwei Sekunden vor Schluss, nach einem blitzschnellen Mittelanwurf, erzielte Jens-Christian Woldt den 29:28-Endstand. Besiegelt war die erste Niederlage für die HSG Ostsee.
Schlussendlich musste man sich verdient geschlagen geben. Die HSG wird jedoch weiter hart an ihrem Ziel arbeiten und am kommenden Samstag um 18.15 Uhr in der Grömitzer Ostholsteinhalle wieder Vollgas geben gegen die Tills Löwen aus Mölln. Weitere Tore erzielten: Reiter 7/2, Kaiser, Müller je 3, Engelmann 2, Ehlers, Ambrosius je 1. (red)


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