

Zu einer Podiumsdiskussion rund um das Thema Inklusion an Schulen in
Ostholstein hatte am vergangenen Donnerstagabend der CDU-Ortsverband Neustadt
ins Restaurant Marienhof geladen.
Neustadt. Auf dem Podium diskutierten Heike Franzen (MdL und
bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion), Prof. Dr. Ulrich Hase
(Behindertenbeauftragter des Landes Schleswig-Holstein), Manfred Meyer (Schulrat
des Kreises Ostholstein) und Peer Knöfler (CDU-Direktkandidat in Ostholstein
Nord). Volker Albers vom Ortsvorstand führte moderativ durch den Abend. Trotz
aller Fortschritte in den vergangenen Jahren wurden auch immer wieder die
Probleme angesprochen, welche die Inklusion (gleichberechtigte Einbeziehung von
Personen, unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, Religionszugehörigkeit,
Bildung oder Behinderungen) mit sich bringt. Eltern, Lehrer und Schulleiter
beteiligten sich ebenfalls an der Diskussion. Dabei wurde deutlich, dass noch
viele Lösungs- und Verbesserungsvorschläge umgesetzt werden müssen: „Die
Barriere in den Köpfen der Menschen ist das Kernproblem“, betonte Schulrat
Manfred Meyer. Zwar würden sich die Schulen des Kreises die Inklusion sehr wohl
zutrauen, aber dafür müssten auch die finanziellen Voraussetzungen geschaffen
werden. Nicht nur die Schulen müssten besser auf die Inklusion vorbereitet
werden, betonte die Landtagsabgeordnete Heike Franzen: „Wir müssen auch über
neue Berufsausbildungen nachdenken. Denn auch nach der Schule muss der Prozess
der Inklusion weitergehen. Die am meisten Zeit brauchen, bekommen am wenigsten“,
so Heike Franzen. Zustimmung dafür gab es von Prof. Dr. Ulrich Hase: „Die
Inklusion ist bei den Berufsschulen noch nicht angekommen. Es ist ein großes
Problem, Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt zu bekommen.“ Peer
Knöfler, selbst Lehrer an der Berufsschule Eutin, gab zu bedenken, dass
Inklusion auch Zeit brauche: „Inklusion muss im Kopf und im Herz der Menschen
anfangen. Dieser Grundgedanke muss den Menschen auch beigebracht werden, denn es
ist unwürdig, wie manche Menschen noch immer Behinderten begegnen“, so Peer
Knöfler.
Die Hauptforderung und das Fazit der Diskussion aller Beteiligten: Mehr Geld
auf Bundes-, Landes-, und kommunaler Ebene für die bauliche Umsetzung der
Barrierefreiheit in Gebäuden, für mehr Sonderpädagogen an den Schulen, die sich
um förderungsbedürftige Kinder kümmern, und für den Erhalt und Ausbau von
starken regionalen Förderzentren. (ab)