Alexander Baltz

„Inklusion ist kein Fremdwort mehr“: Podiumsdiskussion der CDU im Marienhof

Prof. Dr. Ulrich Hase, Manfred Meyer, Volker Albers, MdL Heike Franzen und Peer Knöfler (v. lks.).

Prof. Dr. Ulrich Hase, Manfred Meyer, Volker Albers, MdL Heike Franzen und Peer Knöfler (v. lks.).

Zu einer Podiumsdiskussion rund um das Thema Inklusion an Schulen in Ostholstein hatte am vergangenen Donnerstagabend der CDU-Ortsverband Neustadt ins Restaurant Marienhof geladen.
 
Neustadt. Auf dem Podium diskutierten Heike Franzen (MdL und bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion), Prof. Dr. Ulrich Hase (Behindertenbeauftragter des Landes Schleswig-Holstein), Manfred Meyer (Schulrat des Kreises Ostholstein) und Peer Knöfler (CDU-Direktkandidat in Ostholstein Nord). Volker Albers vom Ortsvorstand führte moderativ durch den Abend. Trotz aller Fortschritte in den vergangenen Jahren wurden auch immer wieder die Probleme angesprochen, welche die Inklusion (gleichberechtigte Einbeziehung von Personen, unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, Religionszugehörigkeit, Bildung oder Behinderungen) mit sich bringt. Eltern, Lehrer und Schulleiter beteiligten sich ebenfalls an der Diskussion. Dabei wurde deutlich, dass noch viele Lösungs- und Verbesserungsvorschläge umgesetzt werden müssen: „Die Barriere in den Köpfen der Menschen ist das Kernproblem“, betonte Schulrat Manfred Meyer. Zwar würden sich die Schulen des Kreises die Inklusion sehr wohl zutrauen, aber dafür müssten auch die finanziellen Voraussetzungen geschaffen werden. Nicht nur die Schulen müssten besser auf die Inklusion vorbereitet werden, betonte die Landtagsabgeordnete Heike Franzen: „Wir müssen auch über neue Berufsausbildungen nachdenken. Denn auch nach der Schule muss der Prozess der Inklusion weitergehen. Die am meisten Zeit brauchen, bekommen am wenigsten“, so Heike Franzen. Zustimmung dafür gab es von Prof. Dr. Ulrich Hase: „Die Inklusion ist bei den Berufsschulen noch nicht angekommen. Es ist ein großes Problem, Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt zu bekommen.“ Peer Knöfler, selbst Lehrer an der Berufsschule Eutin, gab zu bedenken, dass Inklusion auch Zeit brauche: „Inklusion muss im Kopf und im Herz der Menschen anfangen. Dieser Grundgedanke muss den Menschen auch beigebracht werden, denn es ist unwürdig, wie manche Menschen noch immer Behinderten begegnen“, so Peer Knöfler.
 
Die Hauptforderung und das Fazit der Diskussion aller Beteiligten: Mehr Geld auf Bundes-, Landes-, und kommunaler Ebene für die bauliche Umsetzung der Barrierefreiheit in Gebäuden, für mehr Sonderpädagogen an den Schulen, die sich um förderungsbedürftige Kinder kümmern, und für den Erhalt und Ausbau von starken regionalen Förderzentren. (ab)


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