Kein Wintersport auf dem Bungsberg?
Schönwalde. Der Bungsberg mit seinem Erlebniszentrum und der
Gastronomie ist nach jahrelangem Stillstand wieder aus dem Dornröschenschlaf
erwacht und im vergangenen Jahr zu einem beliebten Ausflugsziel geworden. Ein
touristischer Magnet für die gesamte Region.
Wie es aktuell allerdings scheint, kommen Wintersportler und speziell Ski-
und Snowboardfahrer in dieser Saison nicht mehr auf ihre Kosten.
Schleswig-Holsteins einziger Skilift, der zum Eigentum der Gemeinde gehört, ist
noch nicht aufgebaut. Streitigkeiten zwischen Bürgermeister Hans-Alfred Plötner
und der Familie Schnoor, Grundstückseigentümer und Betreiber des Lifts, haben
sich längst zu einer Posse zulasten der Skifans hochgeschaukelt. Aufgrund
einiger Vorfälle hatte Familie Schnoor den Vertrag mit der Gemeinde Schönwalde
im Sommer gekündigt. So soll Bürgermeister Plötner unter anderem ein Feuerwerk
auf dem Bungsberg ohne Absprache mit Familie Schnoor genehmigt haben.
Daraufhin gab Bürgermeister Hans-Alfred Plötner nachfolgende
Erklärung heraus:
„Zu meinem großen Bedauern stelle ich fest, dass meine in „nicht öffentlicher
Sitzung“ gemachte Äußerung - und auch bei anderen Anlässen verlautbare Äußerung
„Frau Schnoor hat mich angezeigt“ zu einer nachhaltigen Störung und letztlich
zum Bruch der Zusammenarbeit zwischen der Firma Schnoor und mir, und damit auch
mit der Gemeinde Schönwalde a.B. geführt hat.
Ich stelle weiter fest und richtig, dass es sich im Nachhinein herausstellte,
dass es sich um keine Anzeige handelte, insofern führte meine Aussage zu
weiteren Irritationen.
Durch das Abhängen von Verbotsschildern auf dem Gelände der Familie Schnoor
kam es zu erneuten Meinungsverschiedenheiten. Durch versäumte Kommunikation
zwischen mir, und teilweise auch mit der Verwaltung, erfolgte ihre wohl daraus
vorgenommene Kündigung des Vertrages zum Betrieb des Skiliftes.
In Anbetracht der hieraus resultierenden Kündigung des Vertrages zum Betrieb
des Skiliftes halte ich es im Sinne der Gemeinde Schönwalde a.B. für das Beste,
wenn künftig meine Stellvertreterin Bärbel Seehusen alle erforderlichen
Gespräche mit der Familie Schnoor verantwortlich führt, damit eine langfristige
Fortsetzung dieses für den Tourismus in der gesamten Region so wichtigen
Skiliftbetriebes erfolgen kann.“
Seit Wochen versucht Robert Trede, Mitglied im Gemeindebeirat „Schönwalde
aktiv“, zwischen den beiden Parteien zu vermitteln.
Und am vergangenen Freitag schien tatsächlich eine Einigung erzielt. Nach
einem Gespräch zwischen der stellvertretenden Bürgermeisterin Bärbel Seehusen
und Alexandra Schnoor war die Zusage zum Aufbau des Skilifts erteilt. „Es hätte
sofort losgehen können“, berichtete Robert Trede. Da Bürgermeister Plötner
jedoch nicht mehr zu erreichen war und auch am Samstag, als Familie Schnoor
schon die Skihütte an den Bungsberg fuhr, kam der Aufbau nicht zustande. Auch
ein neuerlicher Anlauf am Montag brachte nicht den erhofften Erfolg. Warum
nicht? Gegenüber dem reporter äußerte sich Bürgermeister Plötner wie folgt: „Die
derzeitigen Witterungsverhältnisse lassen einen Aufbau nicht zu. Wir bekommen
die notwendigen Verankerungen nicht in den Boden. Wenn der Frost raus ist, kann
der Aufbau sofort starten. Wir bleiben am Ball.“ Dieser Aussage widersprach
Alexandra Schnoor vehement: „Wir haben seit 40 Jahren Erfahrungen mit dem Aufbau
des Skiliftes und der frostige Boden hätte keine Probleme bereitet. Verlierer
sind die Gäste des Bungsbergs, Einheimische und Touristen, die den Berg als
Skiparadies nutzen möchten.“ Einzig die Rodler können den Spaß genießen - wenn
es dann schneit. (mg)

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